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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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wo ich in die Gesellschaft eingeführt werden kann, und Sie eine Frau und ich einen passenden Ehemann finden werden«, schloß sie.
    »Ganz unabhängig davon, wie meine Pläne für mein Leben aussehen könnten«, sagte er immer noch humorvoll, »wie stellst du dir denn vor, daß wir in London wohnen sollen?«
    »Natürlich in Ihrem Haus. Mit Hilfe meines Vermögens können wir es herrichten und auch meine Einführung in die Gesellschaft finanzieren, was vermutlich extrem teuer ist, wenn man ein Kleid für die Vorstellung bei Hofe braucht, einen Ball veranstalten will und so weiter.«
    Hugo holte tief Luft. »Mein Kind, es gibt da ein äußerst häßliches Wort für einen Vormund, der sich am Geld seines Mündels bereichert.«
    »Aber so wird es nicht sein!« rief sie aus. »Mein Geld würde für Dinge ausgegeben, die mir zugute kommen. Ich muß schließlich irgendwo leben und in die Gesellschaft eingeführt werden. Dies ist der einfachste Weg, das zu bewerkstelligen, und wenn Sie auch davon profitieren, um so besser.«
    Hugos Geduld war ebenso am Ende wie sein Humor. »Ich habe noch nie einen solchen Haufen Unsinn gehört«, stellte er fest. »Ich habe nicht die geringste Absicht, nach London zu gehen, und wenn du das tun willst, wirst du dir eine passende Anstandsdame suchen müssen.«
    »Aber Sie sind doch passend, um den Anstand zu wahren.«
    »Bin ich nicht. Selbst wenn ich es sein wollte, wäre es absurd. Du brauchst eine angesehene Dame mit Zugang zu den besten Kreisen.«
    »Haben Sie keinen Zugang dazu ?«
    »Nicht mehr«, sagte er knapp. »Und wenn ich noch ein Wort von dieser idiotischen Idee höre, wirst du den Rest deiner Zeit als mein Mündel in braunem Serge verbringen.«
    Chloe schloß fest den Mund. Sie hatte die Saat gesät, vielleicht durfte sie für einen Tag einfach nicht mehr erwarten.
    Der im Hof zurückgebliebene Dante jaulte ununterbrochen weiter. Er war an die Pumpe gebunden, damit er nicht seiner Herrin folgte, und zerrte jetzt verzweifelt an der Leine, wobei er sich fast strangulierte.
    Ein Mann in der Kleidung eines Tagelöhners schlenderte in den Hof. »Was’n los mit ihm?«
    »Oh, er kann’s nicht ertragen, wenn die Miss weggeht«, sagte Billy. »Was suchst du?«
    »Gelegenheitsarbeit«, sagte der Mann und betrachtete weiter interessiert den Hund. »Was würd’ passieren, wenn du ihn losmachst?«
    »Wär’ er wahrscheinlich sofort weg, hinter ihr her. Du hätt’st ihn letzte Nacht jaulen hören müssen, als der Herr ihn nicht ins Haus lassen wollte.«
    »Hängt wohl sehr an seiner Besitzerin«, meinte der Tagelöhner nachdenklich. »Aber das gibt’s.«
    »Mag sein«, stimmte ihm Billy zu. »Wenn du Arbeit suchst, red’ste am besten mit Samuel. Der ist wahrscheinlich in der
    Küche. Da drüben geht’s zur Hintertür.« Er deutete mit dem Kinn in Richtung auf die Rückseite des Hauses.
    »Danke, Junge.« Der Mann folgte seinem Hinweis.
    Als sie in Manchester angekommen waren, ritt Hugo mit seinem Mündel zum »Georg mit dem Drachen«, wo sie ihre Pferde dem Stallburschen übergaben.
    »Wir gehen zuerst zur Bank«, sagte Hugo.
    »Jetzt gleich?« Chloe schaute sehnsüchtig zur offenen Tür des Wirtshauses, aus der die verlockendsten Düfte drangen.
    »Ja ... warum, was ist los?«
    »Ich habe Hunger«, sagte sie. »Und irgendwas duftet hier wunderbar.«
    Hugo seufzte. »Natürlich, du hast auch keine Eier bekommen, stimmt’s? Wir werden gleich irgendwo ein Stück Fleischpastete für dich kaufen.« Er schob sie vor sich her aus dem Hof des Wirtshauses und auf die Straße.
    Eine Gruppe von Männern in Tagelöhnerkleidung marschierte auf dem Marktplatz nach den Anweisungen eines Sergeanten hin und her. Eine Menschenmenge hatte sich versammelt, um zuzuschauen und den Männern ermutigende Bemerkungen zuzurufen, während sich die Marschierenden gegenseitig auf die Füße traten, aus dem Takt kamen und den Tritt verloren, so daß sie Sprünge machen mußten, um ihren Nebenmann wieder einzuholen.
    Chloe stellte sich auf die Zehenspitzen, um über die Köpfe der Leute sehen zu können. »Wozu machen sie das?«
    Ein Mann mit einem ungewöhnlichen weißen Zylinder drehte sich zu ihr um. »Sie bereiten eine Parade für Redner Hunt vor, Miss«, sagte er in kultiviertem Ton. »Die Reformer haben ihn nächsten Monat eingeladen, damit er bei einem Treffen zum Thema allgemeines Wahlrecht< spricht. Es wird ein großer Andrang erwartet, und die Organisatoren halten es für zweckmäßiger, wenn sie ein

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