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Im Schatten der Lüge: Thriller (German Edition)

Im Schatten der Lüge: Thriller (German Edition)

Titel: Im Schatten der Lüge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Marwood
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zwei Jahren in einen Rechtsstreit mit ihm verwickelt, in dem es um einen Bauantrag geht. Zum Tanken müssen sie jetzt nach Chippy fahren. » Das ist Annabel Scaramanga.«
    » Nein«, sagt sie. » Ich heiße nicht Scaramanga, sondern Oldacre. Annabel Oldacre.«
    Wieder ertönt das » Oh-oh« und scheint das Sonnenlicht zu verdunkeln. Das kleine Mädchen hält sich im Hintergrund und sieht Bel erstaunt an, als hätte sie gerade Spanisch gesprochen.
    » Na schön, wohl zu fein für uns!«, kreischt Debbie. » Los, sag › Haus‹!«
    » Haus«, sagt Bel argwöhnisch.
    » Und jetzt › Maus‹«, schreit Tony.
    Das Schwingen ihrer Schaukel wird schwächer. Es fällt ihr schwer, den Schwung beizubehalten, während sie darauf wartet herauszufinden, was hier vor sich geht. » Maus«, sagt sie.
    » Sag › Laus‹, ruft irgendwer.
    Das Wort kommt leise heraus. Es ist, als hätte sie Watte im Mund.
    » Und jetzt alles zusammen«, befiehlt Darren im Näherkommen.
    » Nein«, sagt Bel.
    » Also gut. Runter von der Schaukel.«
    » Nein«, sagt Jade. » Hau ab, Darren!«
    Er macht einen Satz, packt den Sitz von Jades Schaukel im Aufschwung und bringt sie brachial zum Anhalten. Jade lässt die Kette los und verliert den Halt, kippt hintenüber und knallt, die Beine in der Luft, auf die staubige Erde. Wie betäubt bleibt sie liegen und schnappt nach Luft.
    » Ich hab’s dir gesagt«, meint Darren.
    » Du Arschloch«, würgt sie heraus. Sie hat das Gefühl, dass ihr das Herz den Brustkorb sprengt.
    » Wenn ich du wäre, würd ich aufstehen. Du willst doch nach der Arschlandung nicht auch noch ’ne Backpfeife. Komm, Chloe!« Er dreht sich zu dem kleinen Mädchen um. Sie ist ungefähr vier. Ihr Kindergesicht schaut aus der Kapuze ihres rosa Nylonanoraks heraus, die sie trotz der Wärme an diesem Tag fest unter dem Kinn zusammengeschnürt hat. Sie ist ganz rot vor Hitze, steht zögernd hinter Debbie und starrt Jade ängstlich an.
    » Los«, sagt Debbie.
    » Ich will nicht«, erklärt Chloe.
    » Hab keine Angst wegen der da«, meint Darren. » Die macht, was ich ihr sage.«
    Er schubst Jade mit der Fußspitze an. » Auf jetzt! Siehst du nicht, dass du ihr Angst machst?«
    Jade setzt sich auf und wirft dem Kind einen mörderischen Blick zu, während sie sich ihren Arm an der Stelle reibt, wo sie auf einen Stein gefallen ist. Chloe versteht die Bedeutung dieses Blicks und duckt sich weiter hinter ihre Schwester.
    » Hör auf, hier so anzugeben, Darren«, sagt Jade. » Das beeindruckt keinen.«
    » Komm, Jade«, meint Bel. » Lass uns einfach gehen.«
    Wieder das » Oh-oh« der Jugendlichen. Sie straft sie mit hochmütiger Verachtung.
    Jade kocht vor Wut und Demütigung, aber sie ist nicht dumm.
    » Mach schon, Chloe!«, wiederholt Darren. Widerwillig und angetrieben von seiner Schwester, geht ihm das Kind entgegen. Debbie trägt ein enges gestreiftes T-Shirt ohne Ärmel, einen Trägerrock und hat die fußlosen Beine einer abgeschnittenen Strumpfhose über die Arme gezogen. Ihr Haar hat sie zu einem Pferdeschwanz gebunden und sich falsche Wimpern auf die eigenen kurzen blonden geklebt. Sie zwinkert Darren zu. An ihren Wangen baumeln Kruzifix-Ohrringe.
    » Du solltest nicht so egoistisch sein«, sagt sie scheinheilig zu Jade. » Sie ist kleiner als du.«
    Dann hebt sie Chloe hoch, setzt sie auf Jades noch warmen Sitz und stößt sie an.
    » Ich hab Hunger«, sagt Chloe.
    » Herrgott noch mal! Ich hab dich zu den Schaukeln gebracht, oder nicht?«, schnauzt Debbie sie an.

KAPITEL 17
    » Tut mir leid, Kumpel. Da haben Sie sich wohl verwählt. Hier gibt’s keine Jade«, sagt Jim.
    Kirsty spürt ihre Hand vom Lenkrad rutschen und steuert schnell dagegen, als der Wagen nach links zieht.
    » Mama!«, protestiert Sophie vom Rücksitz. Ihr Orangensaft ist ihr über die komplette Tenniskleidung geschwappt.
    » Schon gut«, meint Jim und legt auf.
    » Entschuldigung«, sagt Kirsty. » Tut mir leid. Keine Ahnung, was da passiert ist. Bin einfach abgerutscht.«
    » Ich bin voll nass«, jammert Sophie.
    » Mach dir nichts draus«, sagt Jim. » Bis Montag ist es wieder trocken.«
    Locker. Ich muss ganz locker bleiben. » Wer war denn das?«, erkundigt sie sich und schaltet in den Dritten runter, als sie sich dem Kreisverkehr nähern.
    » Verwählt«, antwortet Jim. » Er wollte jemand namens Jade sprechen.«
    » Oh«, sagt sie.
    » Was gibt’s zum Abendessen?«, will Sophie wissen.
    » Weiß nicht«, sagt sie abwesend. » Fischstäbchen?«
    Jade. Ein

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