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Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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von dem, was im Anschluß daran geschah, war von mir geplant.
    Bei Grün fuhr ich los und war schon fast zwei Blocks weiter, als ich wendete, zurück zum Restaurant fuhr und unter einer großen Eiche auf der anderen Straßenseite gegenüber der Limousine parkte. Die Morgensonne warf soviel Hitze, daß sie bereits wieder vom Zement aufstieg, und im Rinnstein roch es nach toten Wasserkäfern.
    Meine Augen brannten, weil ich zuwenig geschlafen hatte, und obwohl ich frisch rasiert war, konnte ich entlang meines Kiefers Bartstoppeln spüren wie Sand. Ich stieg aus dem Pickup, legte das Seersucker-Jackett über den Arm und ging über die Straße zu der Limousine. Die gewachste purpurfarbene Oberfläche hatte den matten Glanz harten Zuckerwerks; in den getönten schwarzen Fenstern schwammen die Spiegelbilder der Eichen und Azaleenbüsche, die sich im Wind bewegten.
    Ich klappte mein Puma-Messer auf, lief von Kotflügel zu Kotflügel um den Wagen herum und schnitt die Ventile an allen vier Reifen ab. Die Limousine sank auf die Felgen, als hätte man sie an einer Kette hochgezogen und dann fallen gelassen. Ein schwarzer Jugendlicher, der irgendwelche Benachrichtigungen an Haustüren geheftet hatte, hielt inne und betrachtete mich, als wäre ich ein faszinierendes Geschöpf in einem Zookäfig.
    Ich lief zu der Tankstelle an der Ecke, rief in der Einsatzzentrale an und ließ einen Abschleppwagen kommen, der die Limousine mitnehmen sollte.
    Dann betrat ich das Restaurant, das vor Chrom und Silberbesteck und Kunststoffoberflächen nur so blitzte, und ging an dem langen Tisch vorbei, wo zwei Kellnerinnen gerade dabei waren, Julie und seinem Trupp das Frühstück aufzutischen. Cholo sah mich als erster und wollte etwas sagen, aber ich blickte unverwandt nach vorne und setzte meinen Weg auf die Herrentoilette fort, als ob sie nicht dagewesen wären.
    Ich wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser, trocknete es mit Papiertüchern und kämmte mir vor dem Spiegel das Haar. In meinem Schnurrbart waren mittlerweile weiße Tupfer, und um meine Augen Falten, die mir vor einer Woche noch nicht aufgefallen waren. Ich drehte das kalte Wasser auf und wusch mir erneut das Gesicht, als ob ich mir irgendwie Zeit und Alter aus der Haut spülen könnte. Dann knüllte ich das feuchte Papiertuch in der Hand zusammen, warf es in den Mülleimer, rückte meine Krawatte gerade, schlüpfte ins Jackett und setzte die Sonnenbrille auf und ging wieder zurück ins Restaurant.
    Showtime, Julie, dachte ich bei mir.
    Selbst im Sitzen überragte er von seinem Platz am Kopfende des Tisches die anderen, in seinem kurzärmeligen rosa Hemd, Hosenträgern und einer graugestreiften Hose. Das verworrene schwarze Haar bewegte sich im Luftzug des Ventilators auf seiner Stirn, und mit vollem Mund sagte er der Kellnerin, sie solle mehr Kaffee bringen und Margots Frühstückssteak noch einmal aufwärmen. Cholo versuchte immer noch, mich anzulächeln, die falschen Zähne so steif und hart wie Walfischknochen in seinem Mund. Julies andere Schläger hoben den Kopf, erst zu mir, dann zu Julie; als sie in seinem Gesicht nichts lasen, aßen sie weiter.
    »Hey, Lieutenant, hab ich doch gedacht, daß Sie das sind. Frühstücken Sie hier?« sagte Cholo.
    »Ich bin nur zufällig hier vorbeigekommen«, sagte ich.
    »Was liegt an, Dave?« sagte Julie mit vollem Mund kauend, der Blick fixiert auf die Blumenvase, die vor ihm stand.
    »Hatte gestern ’ne lange Nacht«, sagte ich.
    »Ach ja?« sagte er.
    »Wir haben unten im Süden von Vermilion Parish ein Mädchen in einem Ölfaß gefunden.«
    Er kaute weiter, dann nahm er einen Schluck Wasser. Er betupfte den Mund mit der Serviette.
    »Willst du dich zu uns setzen, oder bist du auf dem Sprung?« sagte er.
    In genau diesem Augenblick hörte ich, wie der stählerne Haken des Abschleppwagens mit lautem Scheppern irgendwo an der Karosserie der Limousine Halt faßte und die hydraulischen Schleppseile sich am Zug strafften. Cholo verdrehte den Kopf, um zum Fenster hinausblicken zu können, das zur Straße zeigte.
    »Ich hab immer gedacht, du seist ein ganzer Kerl, Feet«, sagte ich.
    »Ich weiß das Kompliment zu schätzen, aber das sagt man meist über Leute an einem Ort, wo ich noch nie war.«
    »Das macht nichts, ich habe meine Meinung eh geändert. Ich halte dich nicht mehr für einen ganzen Kerl, Feet.«
    Er blähte die Wangen.
    »Was versuchst du mir zu sagen, Dave?«
    »Der Mann, für den ich arbeite, hat gestern ein paar Anrufe bekommen.

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