Im Schatten der Mitternachtssonne
heißen Dampf. Dann übergieß ich dich wieder mit kaltem Wasser. So baden die Wikinger. Die Sachsen stinken. Wir nicht.«
Sie saß stumm neben ihm, von heißem Wasserdampf eingehüllt. Magnus streckte sich auf der langen Bank aus und bettete seinen Kopf auf ihren Schoß. Sie versuchte, sich ihm zu entziehen, doch die Bank war schmal, und er hielt sie fest. Seine Arme schlangen sich um ihre Hüften. Er wandte ihr sein Gesicht zu und küßte ihren Bauch. Als seine Zunge sie berührte, schob sie seinen Kopf von sich weg. Und er lachte. Er zog sie wieder an sich. Ihre Körper waren glatt von Schweiß und Wasser. Dann richtete er sich auf. Er setzte sie sich auf den Schoß und öffnete ihre Schenkel, bis sie eng an ihn gedrückt war. Er hob sie wieder hoch und führte sich in sie ein.
»Magnus!«
»Halt still. Ja. Jetzt beweg dich, reite mich.« Er schlang seine Arme um ihren Rücken und hielt sie fest. Als sie sich nicht bewegte, lächelte er. Sie wußte nicht, was sie tun sollte. Er umfing ihre Hinterbacken mit seinen großen Händen, hob sie hoch, senkte sie wieder und schob sich dabei tief in sie hinein.
Sie japste, und ihre Hände krallten sich an seinem Hals fest. Er küßte sie, während er sie hin und her schob. Er spürte, wie ihre Erregung stieg, und er spürte, daß er sich seinem Höhepunkt näherte. Seine Finger suchten und fanden sie; sie spannte sich an und bewegte sich zuckend.
Ihr Körper explodierte vor Lust, und er küßte sie wild, schob sich weit in sie, und dann ließ er los, bäumte sich auf und keuchte stöhnend im heißen Wasserdampf. Dann hielt er ihren Kopf an seine Schulter gebettet und streichelte ihr sanft den Rücken.
Ihr Haar klebte naß und schwer auf der Haut. Er schob es beiseite, um sie besser streicheln zu können. Dabei berührte er das Sklavenband und zuckte zurück, als habe er sich die Finger verbrannt.
Er hob sie sanft von sich und reichte ihr schweigend die Seife. Sie stand einen Augenblick vor ihm, splitternackt, ihr Körper gerötet, geschwächt und weich, und sie haßte sich und ihn, war ihm hilflos ausgeliefert. Er spürte, was in ihr vorging und redete sich ein, seine Freude daran zu haben. Er blieb auf der Bank sitzen und sah ihr zu, wie sie seinen Samen von ihrem Körper wusch.
Im Badehaus gab es einen kleinen Vorraum. Jemand hatte frische Kleider gebracht. Sie schloß vor Scham die Augen. Jemand hatte sie beobachtet, nackt, hatte gesehen, wie er sie nahm, wie er sie zum Schreien brachte. Mit zitternden Fingern knotete sie die Bänder ihres Gewandes.
Er nahm ein trockenes Tuch und wickelte es um ihre Haare. Er hob ihr rosig glänzendes Gesicht und küßte sie. Dann nahm er sie bei der Hand, führte sie ins Freie. Die Sonne strahlte nun vom Himmel, und die Morgenluft war kühl. Das Gesinde war schon an der Arbeit, die Sklaven verließen gerade das Tor, um auf den Feldern zu arbeiten. Wieso liefen sie nicht einfach davon? fragte sie sich. Sie hätte es sofort getan. Magnus blieb stehen und zog sie an sich. Er küßte sie wieder, lang und innig, vor all seinen Leuten.
»So«, sagte er mit Bestimmtheit. »Damit es keine weiteren Fragen gibt.«
Zarabeth betrat das Langhaus. Das Haar hing ihr noch feucht über den Rücken; sie fühlte sich herrlich sauber. Sie spürte Magnus noch auf ihren Lippen. Ihr Körper war wund. Lotti saß mit vier anderen Kindern bei Eldrid, einer Tante von Magnus. Die Frau saß vor einem großen Webstuhl und webte gesponnenen Faden zu Tuch. Sie war ebenso groß und kräftig wie ihre Schwester Helgi. Doch ihre Gesichtszüge waren verhärtet und wurden nur weich, wenn sie mit den Kindern redete. An Zarabeth hatte sie noch kein einziges Wort gerichtet.
Ingunn hielt sich in ihrer Rede nicht zurück. »Magnus ist also mit dir fertig, wie ich sehe. Mich wundert, daß du noch gehen kannst. Du scheinst ja eine Menge Männer in York gehabt zu haben.«
»Wer weiß?« entgegnete Zarabeth und nickte Cyra zu, die hinter Ingunn stand, einen Spinnrocken in der Hand, den sie wie eine Waffe hielt.
»Er treibt es mit Cyra gern im Badehaus. Du bietest ihm nichts Neues.« Ingunn wartete, doch von dieser Frau kam keine Gefühlsregung. »Mach dich an die Arbeit.«
Zarabeth nickte. Es kümmerte sie nicht, ob sie das Butterfaß rührte, oder in einem Trog Mehl mit Wasser zu Brotteig mischte. Bald schmerzten ihre Arme vom Teigkneten. In York hatte sie nie so viel Brot auf einmal gebacken, und in ihrem ganzen Leben hatte sie noch kein so riesiges Butterfaß
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