Im Schatten Der Wälder: Roman
Stärke und Disziplin anging, hatte Perry recht.
Er streichelte sich, und die Vorfreude machte ihn hart. Dann streifte er sich ein Kondom über. Er plante keine Vergewaltigung – aber Pläne konnten sich ändern. Da war es wichtig, sich zu schützen, dachte er, als er die Lederhandschuhe überstreifte.
Zeit, sich gehen zu lassen, neues Terrain zu erkunden.
Er trat ins Schlafzimmer, schaltete das schwache Licht ein und betrachtete das hübsche Mädchen, das ans Bett gefesselt war. Am liebsten hätte er ihr das Klebeband über dem Mund abgerissen, um ihre Schreie, ihr Flehen, ihre Schmerzenslaute zu hören. Aber das hätte man hören können, deshalb begnügte er sich damit, sie sich vorzustellen.
Sie flehte ja genügend mit den Augen. Ihre Augen schrien. Die Betäubung wirkte nicht mehr. Sie sollte sich wehren – damit der Duft ihrer Angst die Luft erfüllte.
Er lächelte, als er sah, dass sie sich die Handgelenke und Fußgelenke an den Fesseln aufgescheuert hatte. Die Plastikplane unter ihr knisterte, als sie sich hin und her warf.
»Ich habe mich noch nicht vorgestellt«, sagte er. »Mein Name ist Francis Xavier Eckle. Jahrelang habe ich nutzlose
Fotzen wie dich unterrichtet, und kaum hatten sie das Klassenzimmer verlassen, hatten sie mich auch schon wieder vergessen. Niemand hat mich gesehen, weil ich mich versteckt habe. Aber wie du siehst …« Er breitete die Arme aus. Tränen schossen ihr aus den Augen. »Ich habe aufgehört, mich zu verstecken. Siehst du mich? Nick mit dem Kopf wie ein braves Mädchen.«
Als sie nickte, trat er neben das Bett. »Ich werde dir wehtun. « Er spürte, wie sich die Hitze in ihm ausbreitete, als er ihr wildes Keuchen hörte. »Willst du wissen, warum? Warum ich?, denkst du. Warum nicht du? Was macht dich so besonders? Nichts.«
Er stieg aufs Bett und setzte sich auf sie – leidenschaftslos überlegte er, ob er sie vergewaltigen sollte, während sie versuchte, sich wegzudrehen und zu treten. Aber er verwarf den Gedanken wieder. Zumindest für den Augenblick.
»Aber du wirst etwas Besonderes werden. Ich werde dich berühmt machen. Du wirst im Fernsehen, in den Zeitungen, im Internet sein. Du kannst mir später danken.«
Er ballte die Hände in den Handschuhen und schlug mit den Fäusten auf sie ein.
Fiona zögerte. Ihre Tasche war gepackt und lag im Auto. Sie hatte für alles gesorgt. Sie hatte lange, ausführliche Listen hinterlassen. Für zahlreiche Situationen hatte sie einen Plan B aufgeführt, für manche sogar einen Plan C.
Trotzdem ging sie im Geiste alles noch einmal durch und schaute sich noch ein letztes Mal um.
»Fahr los«, befahl Simon.
»Ich habe noch ein paar Minuten Zeit. Vielleicht sollte ich …«
»Jetzt verschwinde endlich.« Er packte sie am Arm und dirigierte sie aus dem Haus hinaus.
»Wenn einer der Hunde krank wird oder sich verletzt …«
»Ich habe Name und Telefonnummer des Tierarztes, der Mai vertritt. Ich habe deine Nummer – Hotel, Handy, Mais Handy, Sylvias Handy. James ebenfalls. Wir haben alles in dreifacher Ausfertigung. Außer einem nuklearen Holocaust oder der Invasion von Außerirdischen sind wir allen Situationen gewachsen.«
»Ich weiß, aber …«
»Halt den Mund. Fahr endlich los. Wenn ich heute früh vier Hunde mitnehmen soll, muss ich langsam mal in die Gänge kommen.«
»Ich bin dir wirklich dankbar, Simon. Ich weiß, es ist eine Menge. James holt meine Jungs ab …«
»Nach der Arbeit. Es steht alles auf der Liste, einschließlich der Zeit, seiner Handynummer, seiner Festnetznummer. Ich glaube, ich weiß nur noch nicht, was er anhat. Jetzt verschwinde endlich, damit ich in den Genuss von drei Tagen komme, an denen ich dir nicht zuhören muss.«
»Du wirst mich vermissen.«
»Nein, werde ich nicht.«
Sie lachte, dann hockte sie sich hin, um die Hunde zu umarmen. »Aber ihr werdet mich vermissen, was, Jungs? Ihr armen Kerle müsst den Tag mit dem König der Nörgler verbringen. Aber es ist schon okay, James wird euch später retten. Seid brav. Seid gute Jungs.«
Sie richtete sich auf. »Okay, jetzt fahre ich.«
»Dem Himmel sei Dank.«
»Und danke, dass du sie tagsüber mit Jaws spielen lässt.« Sie gab ihm einen raschen Kuss auf die Wange und öffnete die Wagentür.
Er drehte sie noch einmal zu sich um und küsste sie lange und leidenschaftlich. »Vielleicht werde ich dich doch ein bisschen vermissen, wenn du mir zufällig mal in den Sinn
kommst.« Er schob ihr die Haare hinter die Ohren. »Ich wünsche
Weitere Kostenlose Bücher