Im Schatten Der Wälder: Roman

gehört mir ? Oh, mein Gott, Simon …«
    Bevor sie sich auf ihn stürzen konnte, hob er die Hand. »Es kommt darauf an. Ich denke da an einen Handel. Ich schenke es dir, aber da es hierbleiben wird, bedeutet das, dass du auch hierbleiben musst.«
    Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Dann ergriff sie das Weinglas, das sie auf den Tisch gestellt hatte, und trank einen Schluck. »Ich kann das Kabinett haben, wenn ich hier, mit dir, zusammenlebe?«
    »Ich bin derjenige, der hier lebt, also könntest du hier mit mir leben. Dieses Haus ist größer als deins. Du hast den Wald, aber ich habe Wald und Strand. Die Hunde haben mehr Platz. Und ich brauche meine Werkstatt.«

    »Hmm.«
    »Du kannst hier deine Kurse geben, oder du nimmst dein Haus fürs Geschäft und gibst sie dort. Du kannst es auch verkaufen. Oder vermieten. Aber wenn du es willst, dann bleibst du hier.«
    »Das ist ein interessanter Tauschhandel.«
    »Du hast damit angefangen.« Er schob seine Daumen in die Taschen seiner Jeans. »Wir haben das Schlimmste überstanden, was jemandem passieren kann. Und jetzt stehen wir hier. Warum sollen wir Zeit vergeuden? Wenn du das Kabinett also willst, lebst du auch hier. Wahrscheinlich sollten wir sogar heiraten.«
    Fiona verschluckte sich fast an ihrem Wein. »Wahrscheinlich sollten wir?«
    »Ich gehe jetzt nicht auf die Knie, um dir so einen blöden Antrag zu machen.«
    »Wie wäre es mit dem Mittelweg? Irgendwo zwischen ›Wir sollten wahrscheinlich‹ und ›Blöder Antrag‹?«
    »Möchtest du heiraten?«
    Fiona lachte. »Ja, das ist wohl dazwischen. Na ja, ich will das Kabinett. Ich will dich. Deshalb … Ja, ich glaube, ich möchte dich heiraten.«
    »Das ist ein guter Handel«, sagte er und zog sie in die Arme.
    »Es ist ein sehr guter Handel.« Sie legte ihre Hände auf seine Wangen. »Simon.«
    Er küsste erst ihre rechte, dann ihre linke Handfläche. »Ich liebe dich.«
    »Ich weiß.« Sie schlang die Arme um ihn. »Das zu wissen, ist das beste Gefühl auf der Welt. Und jedes Mal, wenn ich das Kabinett anschaue, ein Glas hineinstelle oder eine Flasche heraushole, weiß ich es. Es ist ein unglaubliches Geschenk. «

    »Es ist ein Tauschhandel.«
    »Ja, natürlich.« Sie küsste ihn.
    Sie war frei, dachte sie, und sie wurde geliebt. Und sie war zu Hause.
    »Komm, wir sagen es den Jungs«, schlug sie vor.
    »Ja, klar. Sie wollen bestimmt Champagner und Zigarren. « Er ergriff ihre Hand. »Los, wir beeilen uns. Ich sterbe fast vor Hunger.«
    Er brachte sie zum Lachen, und das, dachte sie, war zusätzlich ein sehr guter Handel.

Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel
»The Search« bei G.P. Putnam’s sons,
published by the Penguin Group, New York
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    1. Auflage
    Copyright © der Originalausgabe 2010 by Nora Roberts
    Copyright © für die deutsche Ausgabe 2010
by Blanvalet Verlag, in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
München
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
     
     
    eISBN 978-3-641-07891-1
     
    www.blanvalet.de
    www.randomhouse.de