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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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er schließlich sagte: „Glaubst du an das Übernatürliche?“
    Oh nein. „Was genau meinst du?“
    „Also gut. Ich denke, er wurde von einem übernatürlichen Wesen getötet.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Du glaubst auch daran? Du denkst, dass es Vampire waren?“
    Seine Augen weiteten sich für einen kurzen Augenblick.
    „Ja.“
    Ich wusste ja, dass an der ganzen Geschichte etwas faul war. Aber das jetzt aus seinem Mund zu hören, überforderte mich irgendwie.
    „Das kann doch nicht dein Ernst sein!“
    „Sieh mal Sam, wir sind hier nicht in Amerika, sondern in den Highlands. Die Menschen hier glauben seit jeher an das Übernatürliche und somit eben auch an Vampire.“
    „Aber es gibt sie nicht echt! Es kann sie nicht geben.“
    Hilflos sah ich ihn an.
    „Und warum nicht?“
    Was für eine Frage. „Weil, weil es so was einfach nicht gibt.“
    Das scheint doch wohl einleuchtend zu sein. Es gibt genug Dinge auf der Welt, vor denen man sich fürchten muss. Wenn jetzt auch noch so etwas dazu kam, wo kann man dann den Schlussstrich ziehen?
    „Es gibt sie nicht in der Form wie sie im Fernsehen oder in Büchern dargestellt werden. Hier glaubt man daran, dass sie ganz normal unter uns leben und friedlich sind, sie tun niemandem etwas.“
    „Aber jetzt schon. Das heißt, sie sind gefährliche Killer.“
    Es sah so aus, als hätte ihm etwas einen Schlag versetzt.
    „Weil das mit Darryl passiert ist? Wie viele Menschen gibt es, die andere Menschen umgebracht haben? Was ist damit? Ist das etwas anderes, nur weil sie Menschen sind?“
    Was für eine Frage war das denn?
    „Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, dass sich das alles so unglaubwürdig anhört. Wie du richtig gesagt hast, bin ich nicht von hier. Für mich ist das neu. Bei uns glaubt man nicht an so was.“
    „Ich weiß. Du denkst jetzt bestimmt ich bin durchgeknallt was?“
    Ich musste lachen.
    „Auch nicht mehr als Caitlin und meine Tante, die denken nämlich genau das Gleiche wie du. Vielleicht habt ihr ja auch recht. Ich schätze, dass ich einfach ein bisschen Zeit brauchen werde, um mich an den Gedanken zu gewöhnen.“
    Es entstand ein verlegenes Schweigen zwischen uns, das er mit folgenden Worten brach:
    „Eigentlich habe ich mir unser erstes Date irgendwie anders vorgestellt.“
    „Ja ich auch.“
    Wir mussten beide lachen.
    „Dass es aber auch nicht normal mit dir wird habe ich mir schon gedacht.“
    Oh nein. „Wie meinst du das? Nicht normal?“
    „Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, da hab ich gleich gespürt, dass du anders bist.“
    „Gespürt?“
    „Ja, hört sich komisch an, aber so ist es.“
    Sein Blick ging mir unter die Haut. Es fühlte sich so an, als könnte er in mich hineinschauen.
    „Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, konnte ich einfach nicht mehr weg schauen. Und als ich es dann doch getan habe, gingen mir deine Augen nicht mehr aus dem Kopf“, gestand ich.
    „Ich hätte die Augen von demjenigen, der mich fast überfahren hätte, bestimmt auch nicht vergessen.“
    Wir fingen beide an zu lachen.
    „Zumindest weißt du jetzt schon mal, dass ich ein ziemlicher Tollpatsch sein kann.“
    „Dann sei froh, dass du jetzt jemanden hast, der auf dich aufpasst.“
    Seine Worte ließen mir einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen. Das musste doch heißen, dass er mich zumindest ein kleines bisschen gern hat oder?
    „Ob es wohl ein schlechtes Zeichen ist, dass genau dieser besagte Beschützer mich fast auf dem Gewissen hat?“
    Er grinste. „Du hast es meinen ausgezeichneten Reflexen zu verdanken, dass es nicht so ist, daher spricht das eindeutig für meine Fähigkeiten.“
    „Beinhalten deine Fähigkeiten zufällig auch Kenntnisse in innerbetrieblicher Finanzplanung?“
    „Ich fürchte, da muss ich passen.“
    „Genau so geht es mir auch.“
    „Allerdings bin ich recht gut im Schlittschuhlaufen.“
    „Das ist eindeutig ein Gebiet, bei dem ich Hilfe gebrauchen könnte“, sagte ich lachend und hoffte gleichzeitig, dass es sich bei seiner Andeutung um eine Einladung handeln würde.
    „Gibst du mir denn eine Chance, meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen?“
    Ich konnte das Lächeln, das mir jetzt um die Lippen spielte, nicht unterdrücken. „Wenn du dir das wirklich antun willst, gern.“
    „Könnte mir nichts Unterhaltsameres vorstellen.“
     
    Den restlichen Abend saßen wir einfach auf der Bank, haben die atemberaubende Aussicht genossen und uns über den schottischen Aberglaube

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