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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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passiert?“, wollte ich wissen.
    Anscheinend konnte er uns dabei nicht ansehen, denn er wendete sich halb ab und schaute aus dem Fenster, als er anfing zu erzählen.
    „Ich habe einen älteren Bruder, er müsste so in eurem Alter sein. Ich habe schon öfter mit angehört, wie er und seine Kumpels über die Bar geredet haben. Wisst ihr, es ist keine normale Bar.“
    „Ja, das haben wir auch schon gemerkt“, sagte Caitlin.
    Nervös lief er hin und her.
    „Ich weiß nicht wie ich es euch sagen soll. Ihr würdet es mir wahrscheinlich nicht glauben. Ich hätte es selbst nicht geglaubt, wenn ich da nicht mitten rein geraten wäre.“
    Er atmete tief durch und schloss für einen kurzen Moment die Augen, dann fuhr er fort:
    „Okay, ich sag euch jetzt wie es ist, aber ich hab euch gewarnt, ihr werdet mich für verrückt halten und mir nicht glauben.“
    „Das werden wir ja dann gleich sehen“, sagte Caitlin etwas ungeduldig.
    „Also wie gesagt, das Freeway ist keine richtige Bar, das ist nur Tarnung.“
    Fragend sah ich ihn an. „Tarnung?“
    „Ja. Sie benutzen es als Tarnung. Viele Leute kommen freiwillig dort hin und bieten sich ihnen an.“
    Die Sache wurde immer mysteriöser.
    „Meinst du damit, dass das Freeway eine Art Bordell ist?“, fragte Caitlin sichtlich amüsiert.
    „Nein. Ja. Nein, nicht auf die Art wie ihr es jetzt denkt. Ich sag es jetzt so wie es ist. Ein Teil der Leute dort sind Vampire.“
    Er hielt einen Augenblick inne, als erwarte er einen Protest von uns. Nachdem dieser ausblieb, fuhr er fort:
    „Der andere Teil sind Leute, die den Vampiren ihr Blut anbieten. Und dann gibt es noch einen geringen Teil Normalos, so wie wir, die entweder durch Zufall oder aus Neugierde dort gelandet sind.“
    Da weder Caitlin noch ich etwas sagte, übernahm er das Reden:
    „Habt ihr verstanden was ich gerade gesagt habe?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Also ich hab es gehört, aber …“
    „Aber du kannst es nicht glauben“, beendete er den Satz.
    „Ja.“
    „So ging es mir am Anfang auch, als ich das Gerede von meinem Bruder und seinen Kumpels gehört habe. Aber ich war dort. Versteht ihr? Mitten drin. Caitlin, du hast mich doch gesehen.“ Seine Augen flehten um Bestätigung.
    „Und warum kommen die da freiwillig hin und wollen Blut spenden?“, wollte sie wissen.
    „Das hab ich mir auch schon überlegt. Nervenkitzel? Vielleicht werden sie gut dafür bezahlt? Oder vielleicht stehen sie auf Vampire? Vielleicht werden sie von ihnen gezwungen? Ich weiß es nicht.“
    „Wie war es denn bei dir?“, fragte ich.
    „Es war ganz merkwürdig. Ich ging hin, weil ich neugierig war. Dann waren auf einmal diese scharfen Frauen um mich rum. Als nächstes erinnere ich mich erst wieder daran, wie Eric mich da rausgeholt hat. Es war so als hätten sie mich hypnotisiert.“
    „Sam, was ist los? Du bist so blass?“, fragte Caitlin besorgt.
    „Es gibt sie also wirklich. Vampire.“
    Jetzt konnte auch ich nicht mehr um den Gedanken herum kommen, es tatsächlich in Betracht zu ziehen.
    „Sie sind gefährlich, aber soviel ich weiß haben auch sie Gesetze. Sie dürfen Menschen nicht umbringen. Und die Meisten trinken Tierblut. Kein Menschenblut“, sagte Nathan.
    „Und was war das dann in der Bar? Haben sie nicht auch von dir getrunken?“, fragte ich aufgebracht.
    „Ja, das haben sie. Ich erinnere mich nur an nichts mehr. Vielleicht habe ich ihnen ja auch mein Einverständnis gegeben. So läuft das da wohl. Die Meisten sind eben freiwillig da und bieten ihr Blut an. Die saugen sie ja auch nicht komplett aus, nur ein bisschen, das einem nicht schadet.“
    „Das ist ja widerlich!“, fand Caitlin.
    „Na ja, sie leben davon. Es ist ihre Nahrung“, war Nathans Antwort. „Und es sind ja auch nicht alle so wie sie. Manche sind richtig nett. Man merkt ihnen auch nicht an, was sie sind.“
    „Woher weiß man denn dann, wann man es mit einem von ihnen zu tun hat?“, fragte ich.
    „Du meinst mit Vampiren? Also, erst mal können sie nur im Dunkeln raus, denn die Sonne würde sie umbringen. Dann sind sie auffallend bleich. Und sie erscheinen einem außergewöhnlich schön. Man könnte noch so gestylt sein, neben einem Vampir wirkt man immer unscheinbar.
    Sie haben unterschiedliche Fähigkeiten. Fast alle können einen aber mit den Augen hypnotisieren, viele können Gedanken lesen. Aber wie gesagt, jeder hat andere Fähigkeiten. Das hängt auch davon ab, wie lange sie schon ein Vampir sind. Je älter, desto mehr

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