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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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das Gleichgewicht zu halten. Bei dir sieht das so einfach aus.“
    „Ich hab einfach den Vorteil auf meiner Seite, dass ich öfter mal hier bin.“
    „Dann gehen wir nächstes Mal Tennis spielen, da bin ich nämlich so gut wie unschlagbar.“
    „Tatsächlich? Das würde ich nur zu gerne mal ausprobieren.“
    „Du glaubst mir nicht hm? Würde ich aber auch nicht, wenn ich mich hier so sehen würde. Dabei bin ich aber eigentlich sonst recht sportlich.“
    „Dann lass uns mal was ausprobieren.“
    „Okay. Und was?“
    „Rückwärts fahren.“
    „Rückwärts?“, rief ich entsetzt aus.
    „Ich bin ja schon froh, dass ich mich vorwärts einigermaßen halten kann.“
    „Keine Angst, vertrau mir.“
    Doch jeder Protest kam zu spät. Schon legte er seine Hände um meine Hüften und vollführte mit mir eine halbe Drehung. Dann stellte er sich vor mich und legte meine Finger in seine.
    „So, und jetzt probier es einfach mal aus. Mach die gleichen Bewegungen, nur eben rückwärts. Ich halt dich fest, dir kann nichts passieren.“
    Anfangs konnte ich mich nicht bewegen, da mich seine Berührung in totales Kribbeln versetzte. Doch dann versuchte ich es einfach und es lief gar nicht so schlecht.
    Als ich vom Boden aufsah, merkte ich, wie Eric mich ansah. Ich sah ihn ebenfalls an und war in seinen Augen gefangen. Ich musste mich gar nicht mehr anstrengen um in Bewegen zu bleiben, es kam mir so vor, als würden wir uns von ganz allein bewegen. Als wären nur wir beide hier.
    „Hast du Lust auf eine heiße Schokolade?“, fragte Eric nach einer Weile.
    „Das wäre jetzt genau das Richtige.“
    „Na dann komm mal mit“, sagte er und nahm mich an der Hand. Ich folgte ihm in Richtung des kleinen Cafés neben der Eisbahn.
    Er kam mit zwei Bechern heißer Schokolade zurück und setzte sich neben mich auf die Bank.
    „Danke“, sagte ich und nahm ihm einen Becher ab. Als ich den ersten Schluck nahm, der warm und süß meinen Hals hinunter rann, fühlte ich mich gleich viel wohler und entspannter.
    „Sagst du mir jetzt, was dich heute so bedrückt?“
    „Woher weißt du, dass… ich meine, wieso denkst du, dass mich was bedrückt?“
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Ich kann so was fühlen“, sagte er und ließ es halb ernst, halt scherzhaft klingen.
    „Und ich sehe es an deinem Lächeln. Es erreicht nicht wie sonst deine Augen.“
    Ich sah ihn lange und eindringlich an, er rührte sich nicht.
    „Ich will nicht schon wieder die Stimmung verderben, indem wir über… über Spekulationen reden“, brachte ich schließlich hervor. Und ich wusste genau, wie verwirrend sich das anhören musste.
    „Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht.“
    „Das war nicht meine Absicht. Ich weiß auch nicht warum ich das gerade gesagt hab. Lass es uns einfach vergessen, bitte.“ Flehend sah ich ihn an. Doch vergebens.
    „Du weißt genauso gut wie ich, dass es dafür jetzt zu spät ist.“
    Er sagte es in einem freundlichen, aber bestimmten Ton.
    „Ja, ich weiß. Aber lass uns woanders hingehen, dann können wir reden okay?“
    „Okay.“
     
    Wir gaben die Schlittschuhe ab und gingen zu Erics Auto. Ich kam mir vor wie ein Sträfling, vor seiner Fahrt in den Knast.
    Als wir losfuhren, sagte keiner von uns ein Wort. Es war ein unerträgliches, bedrückendes Schweigen. Vor allem wenn ich daran dachte, was mir bevorstand. Was sollte ich Eric bloß sagen? Ich war mir sicher, dass ich kein Wort von dem was Nathan gesagt hatte, vor ihm über die Lippen bringen würde.
    War es ein schlechtes Zeichen, dass unsere Dates bis jetzt jedes Mal irgendwie in die falsche Richtung liefen? Na ja, nach heute würde er mich wahrscheinlich sowieso nicht mehr sehen wollen. Obwohl er damals auf der Lichtung zugegeben hat, dass er durchaus an das Übernatürliche glaubt.
    „Ist es hier okay?“, fragte Eric.
    Da ich ganz in Gedanken war, fiel mir gar nicht auf wo wir inzwischen gelandet waren. Als ich vorne aus dem Auto schaute, sah ich einen großen, halb zusammen gefallenen, alten Turm. Ein paar Meter neben ihm war ein Brunnen, der etwas besser erhalten schien. Der Mond verlieh dem ganzen Platz einen unechten Schein.
    Zu allen anderen Seiten waren wir umgeben von Wald. Ich sah ein paar Bäume um uns herum, dahinter war es stockdunkel. Allein wollte ich hier nicht sein.
    „Wahrscheinlich schon.“
    „Du fühlst dich hier unwohl hm? Ich vergesse immer, dass das hier einen ziemlich gruseligen Eindruck machen kann. Aber du musst dich nicht fürchten, hier

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