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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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keinen klaren Gedanken fassen. Geistesabwesend setzte ich mich auf einen Sitzstein, direkt vor einer Pizzeria. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich nur darauf zu atmen, was ich viel zu schnell tat. Wenn es mir nicht gelingen würde mich zu beruhigen, dann würde ich hyperventilieren.
    Ich würde einfach Caitlin anrufen und sie bitten mich abzuholen.
    Mit zitternden Fingern holte ich mein Handy aus der Tasche. Vor lauter Aufregung ließ ich es fast fallen. Ich wählte Caitlins Nummer. Es klingelte. Einmal, zweimal, dreimal. Nach dem zehnten Mal legte ich auf. Verfluchter Mist, sie ging nicht ran. Was sollte ich jetzt bloß tun? Ich würde es einfach später noch mal probieren.
    Ohne groß darüber nachzudenken, lief ich an der Hauptstraße entlang, in der Hoffnung, Caitlin würde mich so schnell wie möglich zurückrufen.
    „Hey, ist alles in Ordnung mit dir?“
    Als ich aufschaute, sah ich zwei Mädchen auf mich zukommen.
    „Ist alles okay?“
    Erst jetzt fiel mir auf, dass ich am ganzen Körper zitterte und wohl auch ziemlich weggetreten aussehen musste.
    „Ja. Danke. Mir geht’s gut.“
    Ich brachte sogar ein kleines Lächeln zustande.
    Es musste wohl glaubhaft rüber gekommen sein, denn sie gingen nach einem letzten mitleidigen Blick auf mich weiter.
    Ich schlich immer weiter die Straße entlang und wartete auf Caitlins Anruf. Sie musste ja irgendwann sehen, dass ich versucht habe sie zu erreichen. Bitte beeil dich, flehte ich stumm.
    Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich in diesen Schuhen noch weiter laufen könnte.
    Neben mir führ ganz langsam ein Auto her. Ich erkannte es sofort. Es war Erics Auto.
    Eine innere Stimme sagte, ich solle weglaufen. Aber ich blieb einfach stehen.
    „Sam, steig ein. Bitte.“
    Jetzt sah er nicht mehr Furcht einflößend, sondern unglaublich traurig aus.
    „Glaubst du wirklich, dass ich nach alldem, was ich gerade gesehen habe, noch mal zu dir ins Auto steige?“
    Es kam hysterischer und schriller über meine Lippen als beabsichtigt.
    „Lass mich dir alles erklären.“
    „Weißt du was, das kannst du dir sparen. Wie konntest du mich nur so belügen? Hast dich bestimmt über mich kaputt gelacht. Wie konnte ich nur so blöd sein?“
    Voller Enttäuschung bedeckte ich mit meinen Händen mein Gesicht.
    „Sam, bitte. Bitte steig ein. Lass mich dich nach Hause bringen. Du musst keine Angst vor mir haben.“
    „Fällt mir irgendwie schwer das zu glauben.“
    „Ich will dich nur nach Hause bringen. Ich könnte dir nie was tun. Niemals.“
    Als ich in seine Augen sah, wusste ich, dass er die Wahrheit sagte. Ich wusste, ich sollte einfach weiter gehen, ihn ignorieren. Aber ich konnte es nicht.
    Langsam öffnete ich die Tür und stieg ein.
    „Bist du in Ordnung?“
    Er beugte sich zu mir rüber. Doch ich streckte ihm abwehrend meine Hände entgegen. Bedrückt zog er sich zurück.
    „Hast du mich mit deiner Gedankenkontrolle dazu gebracht, dass ich in dein Auto steige?“
    Entsetzen spiegelte sich in seinem Blick. „Sam glaub mir, ich würde dir niemals meinen Willen aufzwingen.“
    Ich nickte. „Mir fehlt nichts, glaub ich.“
    Schweigend fuhr er los. Als er merkte wie ich zitterte, schaltete er die Heizung ein.
    „Danke.“
    „Sam, gib mir bitte die Möglichkeit dir alles zu erklären.“
    „Ich denke, ich hab alles gesehen was ich wissen muss. Fahr mich nur nach Hause.“
     
    Als er vor dem Haus meiner Tante anhielt, fragte ich:
    „Sag mir nur eins Eric. War irgendwas von dem hier echt, oder hast du das nur gemacht um … um mein Blut zu trinken?“
    Als ich seinen Gesichtsausdruck sah, taten mir meine Worte schon fast wieder leid.
    „Ich hatte nie vor, dich in Gefahr zu bringen. Es tut mir leid.“
    Ich nickte nur und stieg aus.
    Nachdem die Tür hinter mir ins Schloss fiel, sackte ich dagegen. Die Tränen konnte ich nicht mehr zurück halten. Das durfte alles nicht wahr sein.
    Nach einer Weile stand ich auf und ging in mein Zimmer, zog meine Stiefel aus und rollte mich in meinem Bett so eng wie möglich zusammen.
     
     
    ***
     
     
    Auf einmal war es fürchterlich kalt in meinem Zimmer. Ich wollte die Decke höher ziehen als ich bemerkte, dass ich gar nicht mehr in meinem Zimmer, in meinem Bett war. Panisch schaute ich mich um. Oh nein, ich war mitten in unserem Irrgarten. Was vielleicht gar nicht so schlecht war, denn dann war ich nicht weit entfernt von unserem Haus. Erkennen konnte ich kaum etwas als ich mich umsah, stellte jedoch fest, dass alles voller

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