Im Schatten der Wandlung (German Edition)
passiert? Du hörst dich gar nicht gut an.“
„Ich erzähl es dir wenn du da bist.“
„Bin schon unterwegs.“
Nachdem ich Caitlin alles erzählt hatte, nahm sie mich in den Arm und streichelte mir über den Rücken.
„Das muss furchtbar für dich gewesen sein. Es tut mir so leid, dass ich nicht für dich da war. Du hättest mich gestern Nacht Zuhause anrufen müssen. Ich wäre dann gleich zu dir gekommen.“
„Ich weiß. Aber ich wollte erst mal selber begreifen was da passiert ist.“
„Ach Sam! Das tut mir alles so leid!“
„Ist schon gut.“
„Was wirst du jetzt tun? Wegen Eric mein ich.“
„Keine Ahnung. Ich kann es noch gar nicht glauben, aber Eric ist ein Vampir.“
„Aber er hat dir nichts getan.“
Das klang halb nach einer Frage und halb nach einer Feststellung.
„Nein, das hat er nicht. Ich glaub auch nicht, dass er mir etwas tun würde. Ich hatte nie Angst als ich mit ihm zusammen war, hab mich immer total wohl und sicher bei ihm gefühlt. Was ich nicht verstehen kann ist, warum er es mir nicht gesagt hat. Ich versteh das einfach nicht.“ Er hat mich belogen, das hat mich verletzt.
„Na ja. Nicht dass ich ihn jetzt verteidigen will oder so. Aber wie hätte er das denn machen sollen? Ach übrigens, ich bin ein Vampir. Was hättest du denn dann gedacht? Dass er verrückt ist. Hättest du ihm geglaubt?“
Da hatte sie recht. „Nein, wahrscheinlich nicht. Aber dass ich es durch einen Zufall mitgekriegt habe, macht die Sache auch nicht besser.“
Caitlin nickte und zuckte mit den Schultern. „Ich denke, er hatte einfach Angst vor deiner Reaktion. Dass du dann nichts mehr mit ihm zu tun haben willst.“
„Das Schlimmste ist, dass ich gerade dabei war, mich in ihn zu verlieben.“
„Oh Sam …“
„Er war immer so lieb zu mir. Ich dachte wirklich, dass er mich auch gern hat. Zumindest ein kleines bisschen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er ein Monster sein soll.“
„Sam, er ist bestimmt kein Monster.“
„Er ist ein Vampir, das ist das Gleiche.“
„Nein, ist es nicht. Erinnerst du dich an das Gespräch mit Nathan? Eric hat ihn vor denen gerettet. Er hat ihn nach Hause gebracht, hat ihm nichts getan. Er meinte, dass Eric okay ist.“
Ich zuckte mit den Schultern und sagte:
„Das dachte ich ja seither auch.“
„Erinnerst du dich an das, was er zu dir gesagt hat? An die Sache mit dem Codex? Dass sie friedlich unter uns leben und niemandem etwas tun. Vielleicht ist es ja tatsächlich so.“
„Glaubst du, dass es so ist?“
„Ich wohne schon mein Leben lang hier. Ich hab dir auch gesagt, dass seine Familie irgendwie merkwürdig ist. Aber ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass Eric zu so etwas fähig wäre.“
„Und was ist mit Darryl?“
„Das weiß ich nicht. Aber ich vermute, dass er vielleicht irgendwie in Schwierigkeiten steckte. Ich denke nicht, dass Eric ihn umgebracht hat.“
„Das denk ich ja auch nicht. Was soll ich denn jetzt machen?“
„Was willst du denn machen?“
Ich überlegte kurz.
„Weißt du, ich hab ihn einfach total gern. Wenn ich nur daran denke ihn nie wieder zu sehen, wird mir ganz schlecht.“
Sie sah mich eindringlich an.
„Dann solltest du ihm vielleicht die Chance geben, dir alles zu erklären. Danach kannst du immer noch entscheiden, wie es weiter gehen soll.“
„Vielleicht hast du recht. Ich glaub, ich ruf ihn einfach an. Womöglich will er jetzt ja gar nicht mehr mit mir reden.“
„Das glaube ich nicht. Sonst hätte er sich gestern nicht so bemüht dir alles erklären zu dürfen. Meinst du nicht?“
„Ich weiß es nicht.“
Und das war tatsächlich so. Ich hatte keine Ahnung was Eric jetzt dachte.
***
Gegen Nachmittag wählte ich Erics Nummer. Ich war so aufgeregt und Caitlin total dankbar, dass sie solange noch bei mir bleiben wollte. Bereits nach dem ersten Klingeln war er dran, so als hätte er auf meinen Anruf gewartet.
„Hallo?“
Erics Stimme zu hören, ohne dass die Sache zwischen uns geklärt war, erschien mir unerträglich. Mir wurde richtig schwindlig.
„Hey Eric, hier ist Sam.“
Bitte nicht auflegen.
„Oh, hey Sam. Mit dir hätte ich jetzt gar nicht gerechnet. Was nicht heißen soll, dass ich mich nicht darüber freue.“
Seiner Stimme nach zu urteilen stimmte das sogar.
„Das ist schön. Warum ich anrufe, ist weil … also ich wollte dich fragen ob du … ob du immer noch … Also ich wollte fragen, ob du dich mit mir treffen würdest? Ich würde jetzt
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