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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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berühren und von ihm berührt zu werden. Der Film war auf einmal weit weg.
     
    „Und, wie hat er dir gefallen?“
    „Also ich fand ihn toll. Und er hatte ein Happy End. Danke, dass du ihn dir mit mir angesehen hast Eric.“
    „Du brauchst mir nicht zu danken. Es war mir ein Vergnügen.“
    „Dann lass uns jetzt zu dem Mexikaner gehen ja?“
    „Klar. Es ist nicht weit, wir können zu Fuß gehen.“
    „Das ist eine gute Idee. Frische Luft tut mir jetzt ganz gut.“
    Wir verließen die Fußgängerzone und bogen in eine leere Seitenstraße ein.
    „Was würdest du als erstes verhexen, wenn du plötzlich Zauberkräfte hättest?“, fragte mich Eric.
    Am liebsten hätte ich geantwortet `dich`, aber das tat ich natürlich nicht.
    „Hm, ich glaube, als erstes würde ich die Temperaturen hier anheben. Um mindestens zehn Grad, wenn nicht sogar fünfzehn.“
    „Ist dir kalt?“
    „Nur ein bisschen.“ Das war nicht ganz richtig, denn ich fühlte mich wie ein Eiszapfen. Aber ich wollte ja kein Weichei sein.
    „Hier, nimm meine Jacke.“
    Er machte bereits Anstalten sie auszuziehen.
    „Nein, dann ist dir doch viel zu kalt. Es geht schon, ehrlich.“
    Es ging ja auch irgendwie.
    Er legte die Jacke und seinen Arm um mich. Das war ohnehin viel besser als nur die Jacke. Wir gingen eine Zeit lang schweigend nebeneinander her. Ich überlegte, ob ich ihn nachher noch zu mir nach Hause einladen sollte, Lori war ja nicht da. Aber es sollte keinesfalls falsch rüber kommen. Er sollte einfach nur noch ein bisschen mit zu mir kommen, ohne Hintergedanken. Ich machte gerade den Mund auf um ihn zu fragen. Dann ging alles ganz schnell.
    Ohne, dass ich eine Bewegung wahrgenommen hatte, wurde Eric von jemandem angefallen und von mir weggerissen. Die Wucht des Aufpralls ließ uns beide zu Boden gehen. Ich wollte sofort wieder aufstehen, um zu sehen was los war. Doch als ich aufblickte, war ich starr vor Schreck, ich konnte mich nicht bewegen.
    Eric lag immer noch auf dem Rücken auf dem Boden. Der Angreifer saß auf ihm drauf.
    „Rück endlich die Formel raus, oder ich bring dich um!“
    Als ich ihn erkannte, wurde mir ganz anders. Es war Evan, Erics Bruder.
    Eric schleuderte ihn von sich und stand auf. Doch Evan ließ nicht locker, er rannte auf Eric zu. Seine Augen blitzten gefährlich auf, seiner Kehle entrang ein Geräusch, eine Art Knurren. Mit einer einzigen fließenden Bewegung sprang er aus ungefähr fünf Metern Entfernung direkt auf Eric zu. Es sah aus als schwebte er in der Luft, wie in dem Film Matrix. Es sah völlig unecht aus. Er bewegte sich so schnell, dass seine Umrisse verschwammen. Doch Eric kam ihm zuvor. Er setzt ebenfalls zum Sprung an, beide trafen sich in der Luft. Evan ging zu Boden, Eric hielt ihn mit seinen Knien auf den Boden gedrückt.
    Als ich sein Gesicht sah, schrie ich erschrocken auf. Seine Augen waren nicht mehr schwarz, sondern schimmerten violett. Sie funkelten vor Wut, wie die Augen eines wilden Tieres. Seiner Kehle entrang ein tiefes Knurren, das mir durch Mark und Bein drang. Doch das war nicht das Schlimmste. Das Schlimmste waren seine Zähne. Er hatte plötzlich zwei Reißzähne. Diese Erkenntnis nahm mir den Atem. Er war ein Vampir. Ein Monster. Einer von denen.
    Er sah mich an als wollte er mir irgendetwas sagen. Das tat er dann mit fremder, tiefer Stimme:
    „Sam, lauf weg! Schnell!“
    Doch dann traf ihn Evans Faust mit voller Wucht ins Gesicht. Er fiel hinten über, lag am Boden.
    Währenddessen sah Evan mir direkt in die Augen. In ihnen war nichts Menschliches mehr zu erkennen. Er fauchte mich an. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Ich musste hier weg, das war mein einziger Gedanke.
    Evan kam auf mich zu. Bewegungslos saß ich auf meinen Knien. Ich wollte weglaufen, doch ich konnte nicht. Er ließ es nicht zu.
    Eric schlich sich von hinten an ihn ran und warf ihn zu Boden. Den Moment nutze ich und rannte los. Ich wusste nicht wo ich war, noch wo ich hin lief. Ich wollte nur weg von hier. In meinen Augen brannten Tränen des Entsetzens. Doch ich war schneller, wenn ich jetzt nicht weinen würde. Also blinzelte ich sie weg. Ich sah nach hinten, doch es folgte mir niemand. Dennoch konnte ich nicht aufhören zu rennen.
    Als ich wieder in die Fußgängerzone einbog und einige Leute sah, verfiel ich in ein normales Tempo.
    Was war gerade passiert? Mein Verstand weigerte sich, das eben Gesehene zu glauben.
    Eric konnte kein Vampir sein. Er durfte keiner sein. Nicht Eric.
    Ich konnte

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