Im Schatten der Wandlung (German Edition)
Richtige ist.“
„Verstehe.“
„Findest du, dass ich ihm überhaupt was zu Weihnachten schenken sollte? Ich mein, vielleicht gibt es das bei Vampiren ja gar nicht.“
„Mach dir mal nicht so viele Gedanken Sam. Viel wichtiger, hast du schon was für mich?“
Ich lachte. „Wieso denn für dich?“
„Heißt das etwa nein?“ Ihr Gesichtsausdruck war zum Totlachen.
„Wie kommst du denn überhaupt auf die Idee, dass ich dir was zu Weihnachten schenke?“
„Na ja, ich, also …“
Ich liebe es Caitlin auflaufen zu lassen. Als ich sie zur Abwechslung mal so ratlos sah, musste ich wieder lachen. In dem Moment hatte sie es dann verstanden.
„Ach du!“
Widererwarten hatte ich tatsächlich etwas für Eric gefunden. Ich hoffte, dass ich damit seinen Geschmack treffen würde.
Caitlin kaufte ihren Eltern einen Reiseführer für Irland, einen Massagegutschein für ihre Mom und ein Buch für ihren Dad.
Sie ließ sich durch Evan nicht abhalten bei uns zu übernachten und wollte am Abend zum Essen vorbei kommen. Dann hätten wir genug Zeit um Lori über das Ritual auszuquetschen. Ich freute mich, dass sie heute Nacht bei uns schlafen würde. Somit musste ich nicht allein in meinem Zimmer sein. Trotz Bodyguard machte ich mir immer noch Sorgen wegen der ganzen Vampirsache.
Cait und ich verließen erschöpft das Shopping Center.
„Hey, sieh mal“, schrie sie.
„Ein Spiegelkabinett?“
„Ja! Lass uns einmal durchlaufen. Bitte.“ Sie bettelte mich förmlich an.
„Sind wir dafür nicht schon ein bisschen zu alt?“
„Ach bitte Sam. Ich steh total auf diese Dinger.“
„Also gut.“
Natürlich war es total kindisch, aber das musste auch mal sein.
Cait lief voraus und schleifte mich hinterher. Zu dieser Zeit waren keine Kinder mehr unterwegs und somit waren wir ganz allein.
„Sieh mal da. Den mag ich am liebsten. Darin sieht man so fett aus wie ein Elefant. Das ist so was von witzig!“
„Ja, zum Totlachen.“
Caitlin brach fast weg vor Lachen. Ich mochte den Spiegel nicht, er war beunruhigend. Trotzdem konnte ich den Blick nicht abwenden. Als es mir dann schließlich doch gelang, war Cait nicht mehr da.
„Caitlin?“, fragte ich. „Wo bist du?“
Keine Antwort.
Ich lief weiter, in den Raum, in dem man sich in zigfacher Ausfertigung betrachten konnte. Von vorne, von hinten, von allen Seiten, von oben und unten.
„Cait?“
Wieder keine Antwort.
Dann plötzlich, ohne dass ich etwas gesehen oder gehört hatte, änderte sich mein Spiegelbild.
Neben mir stand Evan. Mit einem verzerrten Grinsen auf den Lippen.
Jetzt war alles wie in Zeitlupe.
Er öffnete seinen Mund, ließ seine Reißzähne aufblitzen und kam meinem Hals immer näher.
Geschockt schrie ich auf.
Im nächsten Moment war er weg. Hatte ich mir das alles nur eingebildet?
„Hey, alles klar bei dir?“, fragte Cait, die jetzt hinter mir auftauchte.
„Ja, alles klar. Ich glaube, ich hatte gerade eine Halluzination.“
Fragend sah sie mich an.
„Schon gut, alles klar. Ich denke, ich brauch einfach eine Runde Schlaf.“
Zusammenstoß mit Evan
Es war bereits sieben Uhr abends. Caitlin hätte vor einer Stunde hier sein sollen. Ich fing an, mir langsam Sorgen zu machen. Gerade als ich sie anrufen wollte, klingelte das Telefon.
„Caitlin?“
„Nein, hier ist Eric. Bist du jetzt enttäuscht?“
Bereits im ersten Augenblick, als ich seine Stimme hörte, wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich wusste nicht, wie ich auf diesen Gedanken kam, es war einfach eine Art Eingebung. Dann diese merkwürdige Frage, ob ich enttäuscht wäre, das klang so gar nicht nach Eric.
„Nein, nein. Es ist nur so, dass sie vor einer Stunde hätte hier sein sollen.“
„Deswegen rufe ich an.“
Es entstand eine kurze Pause. Was war hier los?
„Was ist los Eric?“
„Evan hat sie.“
Ich hörte seine Worte, konnte sie aber nicht glauben. Evan hatte Caitlin. Oh mein Gott, was wollte er von ihr? Was würde er mit ihr tun? Würde er ihr wehtun oder vielleicht sogar noch Schlimmeres? Ich brachte keinen Ton heraus.
„Hast du gehört was ich gesagt habe? Evan hat Caitlin. Wir müssen sofort in sein Versteck. Ich komm dich jetzt abholen.“
Und dann war die Leistung tot. Ich fühlte mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich konnte einfach nicht glauben, was ich da eben gehört hatte.
Eigentlich hätte ich in diesem Moment auf meinen Instinkt hören sollen. Meinem Unterbewusstsein war klar, dass hier etwas faul war.
Weitere Kostenlose Bücher