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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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wissen.
    „Er war sehr groß, hatte verdammt dunkle Augen – etwa so wie deine – schwarze glatte Haare und eine kleine Narbe auf der rechten Wange.“
    Ich hätte nie gedacht, dass Eric noch blasser werden könnte. Doch da täuschte ich mich. Ich vermutete Schreckliches.
    „Haben sie ihn rein gelassen?“, fragte er alarmiert.
    „Natürlich. Ich dachte doch, du wärst es.“
    „Das war Evan, mein Bruder.“
    Mir blieb die Luft weg. „Heißt das, er kann jetzt jederzeit hier rein?“
    „Ich fürchte ja.“ Eric raufte sich die Haare und schimpfte wütend vor sich hin.
    „Was wollte er hier?“, fragte ich.
    „Er wollte auf dich warten. Nach einer Weile hat er sich dann verabschiedet und ist gegangen. Hat ihm wohl zu lange gedauert.“
    „Das denke ich nicht. Er wollte sich nur ungehindert Zutritt ins Haus verschaffen. Verdammt!“ Eric sah richtig wütend aus.
    „Äh, also Evan ist auch ein Vampir, weißt du?“
    Ich traute mich kaum Lori anzuschauen. Immerhin schleppte ich ihr die Bösen ins Haus.
    „Allerdings ist er nicht so wie Eric. Er ist keiner von den Guten.“
    „Und was genau soll das heißen?“
    Ich merkte, wie sie sich immer unwohler in ihrer Haut fühlte. Das konnte ich sehr gut verstehen. Mir ging es ähnlich. Nur hatte ich dazu noch das Pech, Evans wahres Gesicht gesehen zu haben.
    „Er ist gefährlich. Und er kann jetzt jederzeit hier rein.“
    Ängstlich sah ich Eric an.
    „Können wir das irgendwie rückgängig machen?“
    „Es gibt da eine Möglichkeit um ihm den Zutritt wieder zu verweigern. Allerdings brauchen wir dazu etwas von seinem Blut.“
    Geschockt sah ich ihn an.
    „Ich kümmere mich darum, keine Angst. Er war nicht hier um jemanden zu töten.“
    „Das ist wirklich sehr beruhigend“, stieß Lori sarkastisch hervor.
    „Ich werde nach Anbruch der Dunkelheit so oft wie möglich hier sein und auf euch aufpassen. Für die Zeit in der ich nicht da bin, wird jemand anderes in der Nähe sein.“
    Er musste mir mein Unbehagen angesehen haben. Er nahm meine Hand fest in seine, schaute mir tief in die Augen und sagte:
    „Du musst keine Angst haben, ich werde nicht zulassen, dass euch was passiert.“
    Um ihre Angst zu überspielen sagte Lori:
    „Habt ihr Hunger? Es hat noch jede Menge übrig.“
    Als ihr bewusst wurde, dass sie Eric etwas zu essen angeboten hatte, sagte sie schnell:
    „Tut mir leid, ich muss mich wohl erst wieder daran gewöhnen, einen Vampir im Haus zu haben.“
    „Ist schon okay. Im Moment bin ich sowieso nicht hungrig.“
    Armer Eric. Wir haben nicht mal was zu essen für ihn im Haus. Aber sollen wir jetzt etwa Blutkonserven für ihn besorgen?
    Er musste meine Gedanken gelesen haben, denn er sagte gelassen:
    „Ich kann schon selbst für mich sorgen.“
    „Tut mir leid. Dann lass uns mal nach oben in mein Zimmer gehen. Gute Nacht Lori.“
    Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte. Die Hauptaussage war jedoch klar. Wenn deine Mutter das wüsste. Aber das tut sie ja nicht.
     
    Oben angelangt, ließ ich mich schwer auf die Couch sinken. Eric setzte sich aufs Bett. Ob er wohl Angst hatte, mir zu nahe zu kommen? Immerhin waren wir jetzt ganz allein, hier in meinem Zimmer. Der Gedanke verursachte mir Gänsehaut. Zur Ablenkung fragte ich:
    „Was meinst du will Evan von uns?“
    „Nicht von euch, sondern von dir.“
    Ich zog die Augenbrauen hoch. Was so viel heißen sollte wie, und weiter?
    „Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke es geht um die Formel. Vielleicht glaubt er, ich hätte sie bei dir versteckt oder so. Was natürlich völliger Blödsinn wäre.“
    „Meinst du echt, er kommt noch mal wieder?“
    „Ich weiß es nicht. Aber zuzutrauen wäre es ihm.“
    Jetzt schaute er auf einmal zweifelnd drein.
    „Was ist denn los?“
    „Siehst du, genau deshalb sollten wir uns nicht weiter treffen. Jetzt hängst du da auch mit drin und bist in Gefahr. Ich hätte es besser wissen müssen.“
    Langsam ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn. Gerade als er weiter sprechen wollte, legte ich ihm meine Finger auf die Lippen.
    „Hey, sag doch so was nicht.“
    Sein Gesichtsausdruck wurde weicher, sein Blick etwas sanfter. Er küsste meine Finger und verschränkte sie dann mit seinen. Mit der anderen Hand streichelte ich sein Gesicht. Als er die Augen schloss, küsste ich ihn direkt auf den Mund.
Er löste seine Hand von meiner und zog mich näher zu sich heran. Unser Kuss wurde inniger. Es kam mir so vor, als würde ich innerlich lichterloh brennen. In

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