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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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soll ich jetzt nur tun? Eine Zeitlang lag ich nur so auf dem Bett und versuchte an nichts zu denken, vor allem nicht an Eric. Es gelang mir natürlich nicht. Ich scheiterte kläglich. Es war erbärmlich.
    Mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet auf. Erst war ich erleichtert, doch dann wurde mir klar, dass ich die ganze Sache nicht bloß geträumt hatte. Ich fiel in ein tiefes schwarzes Loch und lief im Zimmer auf und ab.
    Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich diese blonde Frau wieder am Waldrand stehen. Immerhin war ich ihm noch so wichtig, dass er mich weiterhin vor Evan beschützen wollte. Oder er hat einfach nur vergessen, seine Untertanin zurückzupfeifen.
    Bis zum Weckerklingeln lag ich wach, starrte an die Decke und fing an zu zählen, nur dass ich nicht an Eric denken musste. Es funktionierte nicht. Ich musste daran denken, was er wohl gerade machen würde. Ob es ihm auch nur annähernd so schlecht ging wie mir? Nein, bestimmt nicht. Sonst wäre es ihm nicht so leicht gefallen mich nicht mehr zu sehen. Wie konnte ich nur die ganze Zeit glauben, dass er mich gern hat? Wie sollte ich das überstehen? Wie sollte ich die nächsten Nächte, die nächsten Tage überstehen? Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass alles ganz normal weiter gehen sollte. Zumindest nicht für mich. Wie könnte es auch?
     
     
     

Ohne Eric
     
    „Oh scheiße Sam. Wie siehst du denn aus?“
    Der Morgen danach. Kein Auge zugemacht, schwarz geränderte Augen, totenbleich. So machte ich mich auf den Weg zum Campus.
    „Wünsch dir auch einen guten Morgen“, nuschelte ich vor mich hin.
    „Was ist passiert?“
    „Eric und ich haben uns getrennt.“
    Abrupt blieb sie stehen. „Mach keine Witze über so was.“
    Ich lachte emotionslos auf. „Findest du, ich sehe so aus, als ob ich Witze mache? Findest du das wirklich?“
    Cait sah jetzt äußerst geschockt aus. Würde es mir nicht so beschissen gehen, hätte ich bestimmt gelacht.
    „Wieso?“
    „Ich hatte gestern einen üblen Zusammenstoß mit Evan, an dem Eric sich jetzt die Schuld gibt. Und jetzt meint er, es wäre sicherer für mich, wenn wir uns nicht mehr sehen.“
    „Oh Mann. Das ist … mir fällt das richtige Wort dafür irgendwie nicht ein.“
    Ich zuckte nur mit den Schultern. „Das Ende der Welt?“
    „Was war gestern mit Evan?“
    „Er hat sich als Eric ausgegeben und mich aus dem Haus gelockt. Als wir im Wald waren, hat er sich mir dann als Evan gezeigt. Ich bin weggerannt, gestolpert und erst wieder Zuhause aufgewacht. Sheila muss meine Gedanken so manipuliert haben, dass ich dachte es sein Eric. Zumindest optisch.“
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie mich an.
    „Und wie bist du nach Hause gekommen?“
    „Lori meinte, dass Eric mal wieder meine Angst gespürt hat. Daher war er rechtzeitig zur Stelle und hat mich, vor was auch immer, bewahrt und heimgebracht.“
    „Du musst ja Todesängste ausgestanden haben!“
    Das traf es genau auf den Punkt.
    „Ja, das hab ich. Aber inzwischen weiß ich, dass es schlimmere Dinge gibt als den Tod.“
    „Warum hast du mich nicht gleich angerufen? Ich wäre sofort vorbei gekommen und hätte mich um dich gekümmert!“
    „Ich konnte gestern niemanden in meiner Nähe ertragen. Tut mir echt leid.“
    „Ach Sam. Was kann ich tun, dass es dir besser geht?“
    Ich schnaubte verächtlich. „Lösch den Tag, an dem ich Eric zum ersten Mal gesehen habe aus meinem Gedächtnis.“
    Caitlin schaute mich prüfend an. „Meinst du das ernst?“
    „Nein. Ich will ihn auch nicht vergessen, ich will nur, dass es aufhört so verdammt weh zu tun.“
    Wieder standen mir Tränen in den Augen.
    „Komm her Süße.“
    Cait schloss mich in die Arme. Es brachte gar nichts. Zeigte mir aber ihr echtes Mitgefühl.
    „Nach den Vorlesungen kommst du mit zu mir und da bring ich dich dann auf andere Gedanken.“
    Ich seufzte auf. „Okay. Aber glaub ja nicht, dass ich gut drauf sein werde.“
    „Das werden wir ja dann sehen.“
    Darauf gab ich ein undeutbares Knurren von mir.
    „Ach komm. Freu dich lieber, bald sind Weihnachtsferien und Weihnachten. Ist doch toll oder?“
    Ich sah sie nicht mal an, sondern schüttelte nur den Kopf. Das Gerede konnte ich im Moment kaum ertragen. Ich bin zwar ein absoluter Weihnachtsfreak, doch dieses Jahr würde ich mich wohl an Weihnachten in meinem Bett verkriechen und in Selbstmitleid baden.
    „Wo warst du eigentlich gestern? Warum bist du nicht gekommen?“
    „Tut mir leid, ich bin

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