Im Schatten der Wandlung (German Edition)
eingeschlafen. Ich war auf einmal so verdammt müde.“
Das sah mir auch verdammt nach Sheila aus.
Als wir das College verließen, war es bereits dunkel. Mir ging es so schlecht, dass mir das nicht mal Angst einjagte. Sollte Evan doch kommen, was soll´s?
Vor Caits Haus parkte eine riesige schwarze Limousine.
„Oh nein!“, sagte sie.
„Was ist los?“
„Das ist das Auto der Breadys. Ein richtig abgedrehtes, anstrengendes Ehepaar. Sie gehen mit meinen Eltern nach Irland, da ich ja jetzt doch nicht mit komme. Die ertrag ich jetzt nicht.“
Flehend sah sie mich an.
„Okay, dann gehen wir eben zu mir.“
Lori empfing uns mit einem frisch gemachten Schokoladenpudding. Das war wohl ihre Art, mir ihr Mitgefühl zu zeigen. Am Anfang war ich sauer auf sie. Sie hat Eric schließlich den Floh ins Ohr gesetzt, dass er mich verlassen soll.
Andererseits will sie ja nur das Beste für mich. Aber gerade sie sollte mich eigentlich verstehen. Mit Ben war es bestimmt auch oft sehr gefährlich. Doch was bringt es mir, auf sie sauer zu sein?
Nachdem wir gegessen hatten, verzogen wir uns auf mein Zimmer. Ich schaltete den CD-Player an. Als die langsamen, traurigen Klänge von `was ist a dream` von 30seconds to mars erklangen, ließ ich mich aufs Bett fallen.
Mit blinzelnden Augen starrte ich in den Himmel, der Mond war bereits aufgegangen. Erschrocken stellte ich fest, dass ich nicht auf meinem Balkon war, sondern direkt im Wald vor unserem Haus. Wie war ich hier her gekommen? Ich hatte keinerlei Erinnerung daran. Es war stockdunkel hier, ich konnte kaum etwas erkennen. Langsam und vorsichtig tastete ich mich voran. Verdammt, was tat ich bloß hier draußen? War ich etwa unter die Schlafwandler gegangen? Na super.
Bestimmt eine der Auswirkungen des Eric-Entzuges. Wachsam schlich ich in Richtung Haus. Um unnötigen Lärm zu vermeiden, lief ich auf den Zehenspitzen.
Ein paar Meter vor mir müsste eigentlich mein Bodyguard sein. Wenn ich nur schnell genug bei ihr wäre, dann würde alles gut gehen. Genau in diesem Moment hörte ich direkt neben mir einen Ast knacken. Angsterfüllt stieß ich einen markerschütternden Schrei aus und raste davon. Direkt in die Arme meines größten Albtraumes –Evan. Er packte mich an den Schultern und lachte mir boshaft ins Gesicht. Dann ließ er seine spitzen Reißzähne aufblitzen, strich mir die Haare zur Seite und bog meinen Hals zurecht, um in der nächsten Sekunde seine scharfen Zähne hinein zu schlagen.
„Sam! Sam, wach auf!“
Die Worte drangen wie von Weitem in meine Ohren. Das war Caitlin. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah sie vor mir. Es war nur ein Traum. Trotzdem fuhr ich erst mal prüfend mit meiner Hand über meinen Hals. Kein Blut. Es war wirklich nur ein Traum.
„Ich hab bloß schlecht geträumt.“
„Das hab ich gemerkt.“
Sie sah sehr besorgt aus.
„Mir geht’s gut. Ich geh kurz ins Bad, kaltes Wasser ins Gesicht spritzen.“
Verdammt, der Traum hatte sich so real angefühlt, so echt. Früher konnte ich mich oft nicht an meine Träume erinnern, doch seit ich hier war, schien es das Gegenteil zu sein. Hätte ich gewusst, dass es bloß ein Traum war, dann hätte ich mich an Evan abreagiert, immerhin ist er schuld, dass Eric und ich jetzt nicht mehr zusammen sind. Nie hätte ich es für möglich gehalten, Evan noch mehr zu hassen, aber im Moment übertraf es wirklich alles bereits Gekannte.
***
„Ich finde wir sollten ausgehen.“
„Cait, kannst du denn nicht verstehen, dass ich darauf absolut keine Lust hab? Ich will mich hier verkriechen, die Decke über den Kopf ziehen und einfach nur traurig sein. Und das die nächsten Jahre.“
„Und kannst du nicht verstehen, dass es mir weh tut dich so zu sehen?“
Dazu konnte ich nichts sagen.
Caitlin ging zur Balkontür und ließ ihre Stirn gegen die Scheibe sinken.
„Oh mein Gott!“
„Was ist los?“
Ich sprang auf und lief zu Caitlin.
„Wer oder was ist das?“
Sie zeigte mit dem Finger auf den Waldrand.
„Ach das. Das ist mein ganz persönlicher Bodyguard. Ich hab dir doch davon erzählt.“
„Ein Abschiedsgeschenk von Eric was? Tut mir leid, das war geschmacklos.“
„Aber wahrscheinlich stimmt es. Ich frag mich wirklich, ob ich ihn noch mal wieder sehe? Irgendwann vielleicht? Ich weiß einfach nicht, wie es ohne ihn weiter gehen soll.“
„Komm her.“
Caitlin setzte sich aufs Bett. Ich ging zu ihr, legte meinen Kopf auf ihren Schoß und fing heftig an zu
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