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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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weinen. Keine Ahnung, wie lange wir in dieser Position ausharrten. Irgendwann waren meine Tränen versiegt.
    „Glaubst du, Eric hat mir das alles nur vorgespielt?“
    „Was?“
    Sie streichelte mir beruhigend übers Haar. Es war wirklich beruhigend.
    „Seine Gefühle für mich.“
    „Nein, das hat er nicht. Da bin ich mir sicher.“
    „Wie kannst du dir da sicher sein? Wieso will er mich dann nicht mehr sehen?“
    „Weil du ihm zu viel bedeutest. Er will dein Leben nicht aufs Spiel setzen. Dazu hat er dich viel zu gern.“
    „Aber das hat er doch nicht alleine zu entscheiden.“
    „In diesem Fall ist es etwas anderes Sam, da reicht seine Entscheidung aus um solche Konsequenzen zu ziehen. Er will dich nicht in sein gefährliches Leben mit rein ziehen. So ist er nur allein für sich verantwortlich. Glaubst du, er könnte es sich jemals verzeihen, wenn dir seinetwegen etwas zustößt?“
    Darüber dachte ich eine Weile nach. Und ganz ehrlich verstand ich ihn irgendwie. Aber warum konnte er mich nicht verstehen?
    „Meinst du, er leidet genauso sehr wie ich?“
    „Ja.“
    „Was soll ich jetzt nur tun?“
    „Gib ihm Zeit, sich die Dinge noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Vielleicht seid ihr irgendwann so weit, dass ihr miteinander über die ganze Sache reden könnt. Aber mehr würde ich an deiner Stelle nicht erwarten.“
    Die Worte taten höllisch weh. Aber ich war Caitlin dankbar, dass sie ehrlich zu mir war und die Dinge nicht beschönigte.
    „Ich weiß. Es ist nur so verdammt schwer damit klar zu kommen.“
    „Du schaffst das Sam. Du bist sehr stark. Und vergiss nicht, dass ich immer für dich da bin.“
    „Danke. Im Moment würde ich ohne dich sicher verzweifeln.“
    „Ich gebe mein Bestes um dich davon abzuhalten.“
    Das brachte mich ein klein wenig zum Lächeln.
    „Morgen ist Freitag. Lass uns abends ein bisschen weg gehen okay? Das bringt dich bestimmt auf andere Gedanken. Zumindest für eine Weile.“
    „Ich weiß nicht.“
    „Ach komm schon. Bitte bitte bitte.“
    Wie sollte ich da nein sagen?
    „Na gut. Okay. Aber nur, dass du endlich Ruhe gibst.“
     
     
    ***
     
     
    „Wohin fahren wir?“
    Caitlin kam mich mit bester Laune Zuhause abholen. Sie ließ nichts aus, um mich aufzumuntern. Und ich gab mein Bestes, um ihr glaubhaft zu machen, es würde funktionieren. Doch Cait kannte mich inzwischen zu gut.
    „Du musst mir nichts vormachen Sam. Mir nicht, okay?“
    Da meldete sich mein schlechtes Gewissen.
    „Tut mir leid, wirklich. Aber du gibst dir solche Mühe mit mir. Ich will nicht, dass du denkst, es wäre alles umsonst.“
    „Aber so ist es doch.“
    „Ja. Nein. Na ja, immerhin geht es mir besser wenn ich mit dir zusammen bin. Und das mein ich wirklich ernst. Also, wohin fahren wir?“
    „Etwas außerhalb der Stadt gibt es eine süße kleine Kneipe. Ein echter Geheimtipp. Sie ist in der Nähe des Stirling Castle, nur noch weiter draußen. Da wird es dir gefallen.“
    „Hört sich gut an.“
    „Ich kenn den Besitzer, Tom. Er hat einen ziemlich niedlichen Bruder, Bobby. Das dürfte genau dein Typ sein.“
    Als sie meinen warnenden Blick sah, ließ sie das Thema fallen.
    „Ich hab erst mal die Schnauze voll von Jungs.“
    „Was genau heißt erst mal?“
    „Hm? So ungefähr für den Rest meines Lebens.“
    „Ach Sam, du redest ja wie meine 40-jährige unverheiratete Tante Trudy.“
    „Weißt du, ich hab grad damit angefangen, mich mit dem Rückkehrungsritual zu beschäftigen, nur für ihn. Und dann, von jetzt auf gleich, will er nichts mehr von mir wissen.“
    „Er hat dir seine Gründe doch genannt.“
    „Ich sollte ihn hassen, und in gewisser Weise tu ich das auch. Doch noch viel mehr als das, vermisse ich ihn. Und es wird nicht besser, sondern mit jedem Tag noch schlimmer.“
    „Sollen wir lieber wieder umdrehen?“
    „Nein. Ich mein, ich muss mich einfach damit abfinden, dass das mit Eric vorbei ist. Mein Leben geht auch ohne ihn weiter. Richtig?“
    „Ja, richtig. Dann lass uns jetzt nicht mehr von ihm sprechen okay?“
    „Also gut, ich werd mir Mühe geben.“
     
    Wir fuhren noch eine Weile, bis wir auf eine große Lichtung kamen. Dort sah ich eine kleine Holzhütte, aus der Musik zu hören war. Die Hütte stand genau am Waldrand. Ob es in Schottland auch noch etwas anderes gibt als Wald?
    Ein schmaler Weg führte direkt zum Eingang. Ich schaute voller Unbehagen zum Wald hinüber. Ob ich mich hier wohl in Gefahr befand? Seit dem letzten Zusammentreffen mit

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