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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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gegen einen anderen Gestaltwandler.“
    „Ein anderer Gestaltwandler? Heißt das, der Wolf ist definitiv auch ein Vampir?“
    Eric legte die Stirn in Falten. „Er war ein Vampir. Einer von Evans Leuten. Wenn wir uns verwandelt haben, sind wir genauso verwundbar wie das Tier dessen Gestalt wir annehmen und können leichter getötet werden wie als Vampir.“
    „Cait meinte, nur die Ältesten und Mächtigsten können eine andere Gestalt annehmen.“
    „Das stimmt. Ich habe es seither auch erst ein einziges Mal getan. Damals war es unbewusst, es ist einfach so passiert, in einem Kampf. Wir waren zahlenmäßig unterlegen, hatten keine Chance gegen unsere Gegner. Ich wollte mich einfach nicht damit abfinden und dann merkte ich, wie ich mich verwandelte. Es hat etwas mit dem Willen zu tun. So wie vorher auch. Es ging um dich, es gab keine andere Möglichkeit dich zu retten, als mich zu verwandeln, also habe ich es auch geschafft.“
    „Hast du starke Schmerzen?“
    „Nein.“
    Ich wusste genau, dass er log. Männer müssen einfach immer den Helden spielen.
    „Ich hol Verbandszeug.“
    „Nein, das brauchst du nicht. Es wird schnell verheilen. Das tut es immer.“
    Ich hörte die Verbitterung in seiner Stimme.
    „Wie konntest du wissen, dass Caitlin und ich Hilfe brauchen? Konntest du es wieder fühlen?“
    Er sah peinlich berührt auf den Boden. „Also um ganz ehrlich zu sein, ich bin euch gefolgt.“
    Meine Augenbrauen zogen sich reflexartig nach oben. „Gefolgt? Von wo?“
    Er fing an, mit dem rechten Fuß am Boden rumzuscharren. „Von hier.“
    Verständnislos sah ich ihn an. „Aber du warst doch gar nicht hier.“
    „So ganz stimmt das nicht.“
    Er machte eine bedeutungsvolle Pause. Es sah aus, als müsste er erst seinen gesamten Mut sammeln, um weiter zu sprechen.
    „Ich war immer hier, war immer in deiner Nähe, sobald es dunkel wurde.“
    Meine Gedanken überschlugen sich.
    „Ich habe sozusagen im Stillen und Verborgenen über dich gewacht.“ Er lachte.
    Es erwärmte mein Herz das zu hören. Aber andererseits…
    „Heißt das, du hast alles gesehen und gehört was ich in dieser Zeit getan und gesagt habe?“
    Sein schuldbewusster Blick war mir Antwort genug.
    „Wow, ich weiß jetzt gar nicht was ich dazu sagen soll.“ Er war hier bei mir? Die ganze Zeit?
    „Sag nur, dass du nicht allzu sauer auf mich bist.“
    Sein flehender Blick brachte mich zum Schmunzeln.
    „Wie könnte ich sauer sein? Du hast mir das Leben gerettet. Schon wieder.“
    Ich gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
    „Heißt das, zwischen uns ist alles okay?“, fragte er.
    „Ja.“
    Erleichtert atmete er aus.
    „Sag mir nur eins“, bat ich ihn. „Bist du dir dieses Mal ganz sicher, was deine Gefühle für mich betrifft?“
    „Darüber war ich mir immer sicher. Immer! Und glaub mir, dieses Mal werde ich diesen Fehler nicht mehr machen. Nie wieder.“
    Freudestrahlend versank ich in seinem Armen.
     
    „Oh mein Gott!“, Caitlin zog jedes einzelne Wort in die Länge.
    Grinsend drehte ich mich zu ihr um.
    „Was zum Teufel war in dem Badezusatz?“
    „Hallo Caitlin.“
    „Es spricht! Also ist es keine Halluzination.“
    Als ihr bewusst wurde, dass sie nur in ein Handtuch gewickelt vor uns stand, schnappte sie sich ein paar Klamotten und stürmte zurück ins Bad.
    „Sie scheint nicht sonderlich begeistert zu sein, mich zu sehen.“
    „Nur der erste Schock. Das legt sich.“
    „Wollen wir es hoffen, nicht, dass sie noch durchgeknallter wird, als sie es ohnehin schon ist.“ Er schmunzelte.
    „Was ist eigentlich mit meinem Bodyguard passiert?“
    Eric schüttelte den Kopf. Er sah traurig aus.
    „Evan hat sie getötet.“
    So etwas hatte ich mir schon gedacht. Kaum zu glauben, zu was Evan fähig ist.
    „Habt ihr euch sehr nahe gestanden?“
    Er zuckte die Achseln. „Wir kannten uns seit ungefähr sechzig Jahren. Sie musste sterben, weil sie auf meiner Seite stand und nicht auf Evans. Einen solchen Tod hat sie nicht verdient.“
    Mir lag die Frage auf der Zunge, wie sie wohl gestorben war. Er musste es mir mal wieder angesehen haben, denn er sagte:
    „Ein tiefes Loch im Boden, mit Gitterstäben verriegelt. Wenn die Sonne aufgeht und steigt, wird man bei lebendigem Leibe verbrannt. Zurück bleibt nur ein Häufchen Asche, das dann anschließend vom Wind weggeweht wird.“
    Geschockt sah ich ihn an, dann fuhr er fort:
    „Es muss umso schlimmer für sie gewesen sein, da sie den Sonnenaufgang bereits mehrere Minuten

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