Im Schatten der Wandlung (German Edition)
ja? Das glaube ich nicht, sonst wärst du jetzt nicht hier.“
„Was soll das heißen?“
„Dass du verschwinden sollst. Hau ab Eric.“
Seinen Namen jetzt auszusprechen, tat noch mehr weh als ich mir vorstellen konnte.
„Willst du das wirklich?“, fragte er traurig.
Nein, ich wollte es nicht. Aber ich musste einfach an mich denken und durfte nicht alles wieder schlimmer werden lassen.
„Für dich spielt es doch sowieso keine Rolle was ich will.“
Er sah geknickt aus. „Willst du, dass ich gehe Sam?“
Ich wollte ja sagen, aber das Wort kam mir einfach nicht über die Lippen. Stattdessen stand ich auf und wollte wieder in mein Zimmer gehen und die Tür hinter mir schließen.
Er legte mir die Hand auf die Schulter, kurz bevor ich die Tür erreicht hatte. Ich blieb stehen.
„Es tut mir leid. Ich will nur, dass du das weißt.“
Jetzt drehte ich mich um. „Meinst du das macht jetzt alles wieder gut? Was erwartest du von mir? Willst du hören, dass ich dir verzeihe, um dein Gewissen zu erleichtern?“
Mir kamen meine Worte selbst sehr hart vor, aber ich musste ihn einfach spüren lassen, wie sehr er mich verletzt hat.
„Ich erwarte gar nichts von dir. Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr du mich hassen musst. Ich weiß auch, dass ich das nicht wieder gut machen kann.“
Er kam näher als mir lieb war. „Ich vermisse dich Sam. Ich kann einfach nicht mehr ohne dich.“
„Warum sagst du so was? Warum tust du mir das an?“
Ich konnte die Schmerzen in seinen Augen deutlich sehen. Ob es ihm wohl genauso schlecht ging wie mir? Ob er mich wirklich vermisst?
„Sam ich, ich liebe dich. Ich will mit dir zusammen sein. Ich weiß, dass ich nicht das Recht habe, dir so etwas zu sagen und ich erwarte auch nicht, dass es dir genauso geht. Und wenn du willst, dann verschwinde ich heute Nacht für immer aus deinem Leben. Sag mir vorher nur, was du für mich empfindest.“
Eine Ewigkeit stand ich einfach nur so da und konnte nichts sagen. Die Zeit war mir egal, ihm auch, denn er hatte ja die Ewigkeit noch vor sich. Hat er gesagt, dass er mich liebt? Hat er das wirklich gesagt?
„Als ich dich das erste Mal gesehen habe, da ging mir dein Blick schon total unter die Haut. Ich konnte dich nicht vergessen. Als wir dann zusammen ausgingen, war es für mich das Schönste was ich mir vorstellen konnte. Du weißt ja gar nicht, wie viel du mir bedeutest. Selbst als ich herausfand was du bist, wollte ich weiterhin mit dir zusammen sein. Wie könnte ich dann jetzt sagen, dass du aus meinem Leben verschwinden sollst?“
„Komm her zu mir“, flüsterte er mir zu.
So, als würde seine Stimme mich hypnotisieren, lief ich auf ihn zu. Ich konnte gar nicht anders. Wie sollte ich auch?
Seine dunklen Augen funkelten mich freudestrahlend an, dann zog er mich in seine Arme und drückte mich fest an sich.
„Ich hab dich so vermisst Sam“, flüsterte er mir zu. „Die ganze Zeit über konnte ich nur an dich denken.“
Innerlich überschlug sich alles bei mir. War das hier auch sicher kein Traum? Konnte es tatsächlich wahr sein? Ich drückte ihn noch fester an mich, atmete seinen Duft ein, nur um zu prüfen, ob es kein Traum war, ob er echt war. Als er dann immer noch da war, brach alles, das sich in den Tagen seit unserer Trennung in mir angestaut hatte, aus mir heraus. Ich schluchzte und ließ den Tränen freien Lauf.
„Oh Eric, ich hab dich so vermisst, ich war nicht mehr derselbe Mensch ohne dich. Ich liebe dich so sehr.“
Er atmete tief ein, als ich über seinen Rücken strich, und zuckte ein wenig zusammen. „Ist alles okay?“
„Ja, alles okay.“
Seine aufgesetzte, gleichgültige Miene war fast zu perfekt.
„Was ist denn mit deinem Rücken passiert?“
Mit einer Handbewegung tat er es als Belanglosigkeit ab.
„Hab mich bei einem Kampf verletzt. Es ist noch ganz frisch, sonst wäre es schon verheilt.“
Da dämmerte es mir. „Oh mein Gott! Der Panther, das warst du!“
Er wich meinem Blick aus.
„Warum hast du mir nie etwas davon erzählt?“
„Ich wusste seither nicht, dass ich es nochmals kann. Doch ihn hätte ich sonst nicht besiegen können. Ich glaube, weil ich es in dem Moment wirklich wollte, konnte ich mich verwandeln. Allerdings fühle ich mich jetzt noch weniger als Mensch.“
Das konnte ich gut nachvollziehen.
„Es tut mir leid, dass du das tun musstest.“
Er nahm meine Hände, legte sie vorsichtig in seine.
„Es ging um dich Sam und nur in Tiergestalt habe ich eine Chance
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