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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Befehl. Er packte die brennenden Flüssigkeiten und fegte sie wie einen l odernden Flammenorkan voran. Die Luft selbst schien aus Feuer zu bestehen, das vom Wind wild angefacht wurde, und die Hitze verbrannte das Kroatsch , wo immer sie damit in Berührung kam,
und schmolz die grüne Masse, als wäre es Wachs. Von Kroatsch bedeckte Bäume ragten wie Fackeln in die Luft, und der Feuersturm wälzte sich voran und voran.
    Die letzten Vord ereilten die Flammen fünfzig Fuß vor dem Höhleneingang - doch dort hielten sie nicht inne. Das vernichtende Feuer breitete sich in tosenden Wirbeln immer weiter aus.
    Plötzlich ließen Amaras Konzentration und ihre Willenskraft nach, eine Welle der Übelkeit erfasste sie, und sie sackte kraftlos an Dorogas Rücken. Als das Feuer nicht mehr durch die Sturmböen angefacht wurde, fielen die Flammen in sich zusammen. Auf dem Boden jedoch gab es keine Spur des Kroatsch mehr, überall war nur noch schwarze Erde zwischen brennenden Bäumen zu sehen.
    Sie hatten es geschafft.
    Amara schloss erschöpft die Augen. Sie merkte gar nicht, wie sie zur Seite kippte, bis sie regelrecht zu rutschen begann, und Doroga fing sie mit seinem kräftigen Arm auf, ehe sie von Wanderer auf den Boden stürzen konnte.
    Kurz verschwamm die Welt vor ihren Augen, dann hörte sie Bernards Befehle. Sie zwang sich, den Kopf zu heben, und schaute sich um, bis sie den Grafen entdeckte.
    »Bernard«, rief sie schwach. Der Graf blickte zu ihr hoch, während er einen verwundeten Soldaten stützte, dem ein Heiler gerade ein abgebrochenes Stück von einer Vord-Mandibel aus dem Bein entfernte. »Die Königin«, rief Amara. »Haben wir die Königin getötet?«
    »Kann ich noch nicht sagen«, erwiderte er. »Nicht ehe wir uns die Höhle angeschaut haben; aber letztendlich ist es eine Todesfalle. Sehr hohe Decke, trotzdem geht die Höhle nicht sehr tief in den Berg. Es würde mich nicht überraschen, wenn alle Vord darin umgekommen sind.«
    »Wir sollten uns beeilen«, sagte sie, während Doroga langsam Wanderer wendete und von der Höhle fortführte. »Und die Sache zu Ende bringen, ehe sie Gelegenheit bekommen, sich zu erholen. Wenn wir die Königin nicht töten, war alles umsonst.«

    »Ich weiß. Aber einige meiner Männer sind schwer verletzt, und wir haben keinen Wasserwirker. Wir müssen uns zuerst um sie kümmern.«
    »He«, brummte Doroga. »Ihr zwei da. Die Königin ist nicht in der Höhle.«
    »Wie?« Benommen hob Amara den Kopf. »Was meinst du damit?«
    Doroga deutete grimmig auf die Hügelkuppe hinter ihnen in Richtung Aric-Hof.
    Dort standen in einer schweigenden Gruppe die Besessenen des Wehrhofs zusammen, Menschen beiderlei Geschlechts und jeden Alters. Im trüben Licht des Mondes starrten sie die aleranischen Soldaten aus leeren Augen an.
    Neben ihnen stand Felix’ Zenturie, sämtliche Legionares , die sie auf Aric-Hof zurückgelassen hatten.
    Alle von ihnen waren besessen.
    Vor dem stillen Heer duckte sich etwas, und Amara hatte keinerlei Zweifel daran, worum es sich handelte. Es war ungefähr mannsgroß und wirkte wie ein eigenartig geformter Schemen. Ohne die leuchtenden Augen hätte Amara die Vord-Königin bei den schlechten Lichtverhältnissen für eine Sinnestäuschung gehalten.
    Aber es war keine. Die Königin stieg gemächlichen Schrittes den Hang hinunter, wobei sie sich eigenartig bewegte, als würde sie auf vier Beinen gehen, obwohl sie für zwei geschaffen war, und im gleichen Moment setzte sich die gesamte Truppe in Gang.
    »Bei den Elementaren«, entfuhr es Amara, dabei war sie beinahe zu müde, um von diesem Anblick wirklich entsetzt zu sein. Während sie den Vord ihre Falle gestellt hatten, war die Königin ihnen ausgewichen und hatte das leichtere Ziel zuerst angegriffen. Im Aric-Hof hatten sich schon einige wenige Besessene als tödliche Gegner erwiesen - jetzt waren sie sogar in der Überzahl gegenüber den verbliebenen Legionares .
    »Bernard«, fragte sie leise. »Wie viele Verwundete?«

    »Zwei Dutzend«, antwortete er müde.
    Die Besessenen strömten ohne Hast den Berg hinunter, der Schemen mit den leuchtenden Augen ging vorneweg. Ein Laut wie ein zischendes, stöhnendes Lachen hallte durch die Nacht. Er war zwischen dem Knacken und Knistern der brennenden Bäume deutlich zu hören.
    »Es sind zu viele«, sagte Amara gefasst. »Zu viele. Können wir nicht fliehen?«
    »Nicht mit all den Verwundeten«, meinte Bernard. »Und selbst wenn wir sie tragen könnten, stehen wir mit dem

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