Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
paar Minuten zum Durchschnaufen bekommen, reicht das. Mehr können wir wohl nicht verlangen.«
    Bernard nickte. »Irgendjemand sollte sich noch überlegen, welche Elementarkräfte wir einsetzen, Giraldi«, begann Bernard. »Brutus verbirgt uns weiterhin vor Garados. Was haben deine Männer noch an Elementarkräften zu bieten, von denen ich nichts weiß?«
    »Alle können zumindest ein wenig Metallwirken, Herr«, sagte Giraldi. »Und einer meiner Männer hat ein gutes Händchen für Feuer. Er war eine Zeit lang bei einem Töpfer in der Lehre, und dort hat er den Umgang damit gelernt. Vermutlich kann er zwar keinen Feuersturm heraufbeschwören, aber wenn wir einen Graben ausheben und mit brennbarem Material füllen, könnte er für eine Weile eine ordentliche Barriere machen. Zwei Männer sind gut genug mit Wind, um hübsche Rauch- und Staubwolken zu erzeugen. Die könnten bestimmt der Gräfin helfen, wenn sie wieder einen Sturm entfachen will. Einer kann recht gut mit Wasser umgehen, und er sagt, hinter der Höhle im Fels gibt es ein Rinnsal, das er rufen könnte, wenn uns das Wasser ausgeht. Und ich habe da noch ein Großmaul, das ungefähr
drei Jahre lang die meiste Zeit Latrinengräben ausheben musste.«
    »Und«, schnaubte Bernard, »hat es gewirkt?«
    »Nein«, meinte Giraldi, »er hat sich so viele Erdkräfte angeeignet, dass es nicht mehr anstrengend für ihn war. Deine Erlaubnis vorausgesetzt, würde ich mit ihm zusammen eine Stellung weiter hinten in der Höhle vorbereiten, in die wir uns gegebenenfalls zurückziehen können. Einen einfachen Graben mit Wall, nichts Großartiges. Der wird uns zwar vermutlich auch nicht retten, aber im Notfall können wir sie ein wenig länger bluten lassen.«
    »Gut«, sagte Bernard. »Geh los und …«
    »Nein«, widersprach Amara. Alle wandten sich zu ihr um, und sie suchte nach Worten. »Kein offenes Wirken«, sagte sie schließlich. »Das dürfen wir nicht wagen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich glaube, dass sie genau darauf warten«, erklärte sie. »Wisst ihr noch: Die Besessenen können ebenfalls Elementarkräfte einsetzen, aber sie haben erst damit begonnen, nachdem wir selbst gewirkt hatten. Nachdem wir die Sache in Gang gebracht hatten.«
    »Ja«, meinte Bernard. »Und?«
    »Und was, wenn sie nur abwarten, weil sie nicht selbst mit dem Elementarwirken beginnen können?«, sagte Amara. »Wir wissen doch, wie wichtig Selbstvertrauen und Charakterstärke sind, um Elementare zu rufen. Diese Besessenen stecken zwar vielleicht in den Körpern von Aleranern, aber sie sind keine mehr. Was wäre, wenn sie ihre Elementarkräfte nur dann einsetzen können, nachdem jemand ausreichend Elementare gerufen hat?«
    Bernard runzelte die Stirn. »Giraldi?«
    »Das klingt nicht sehr überzeugend«, antwortete der Zenturio. »Ohne dir zu nahe treten zu wollen, Gräfin. Ich würde dir gern glauben, nur wird diese Vermutung bislang durch nichts bestätigt.«

    »Aber ja doch«, konterte Amara. »Wenn sie Elementarkräfte einsetzen könnten, warum haben sie es nicht schon längst getan? Wind oder Feuer zum Beispiel. Damit hätten sie uns die Luft in der Höhle entziehen können, und wir wären alle bewusstlos geworden. Ein Holzwirker könnte die Baumwurzeln in die Höhle wachsen lassen, dann würden wir alle zerquetscht. Und was hätte ein Erdwirker anrichten können? Ein Wasserwirker hätte die Höhle mit dem Rinnsal überfluten können, das dein Legionare gespürt hat, Giraldi. Wir wissen, die Vord stehen unter Zeitdruck, sie müssen uns schnell erledigen und wieder verschwinden, ehe die Legion erscheint. Warum benutzen sie also keine Elementarkräfte, wenn sie dazu in der Lage sind?«
    »Aus dem einen Grund: Sie sind es nicht«, sagte Bernard nachdenklich. »Das erklärt, warum sie heute Nacht nicht angegriffen haben. Sie wollten uns dazu verleiten, unsere Kampfelementarkräfte einzusetzen und sie anzugreifen. Vor allem, da das Vord glaubt, wir könnten noch einen starken Feuerwirker unter uns haben. Diese vielen besessenen Wehrhöfer - und vielleicht sogar ein oder zwei Ritter unter ihnen -, die könnten uns doch innerhalb von Minuten den Garaus machen.«
    Giraldi schnaubte. »Das erklärt immerhin auch, weshalb sie sich so langsam aufstellen, und das auch noch an einem Punkt, wo wir sie genau beobachten können. Bei den Krähen, wenn ich den Befehl hätte und einen Feuerwirker dazu, würde ich sie angreifen, ehe sie ihre Kampfordnung eingenommen haben. Und würde hoffen, sie alle auf

Weitere Kostenlose Bücher