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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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holte tief Luft.
    Miles lachte freudlos. »Ja. Genau darum geht es, um Leben und Tod. Ist er gut genug, um sein Aussehen zu verändern?«
    Tavi verzog das Gesicht. »Was die Elementarbeschwörung angeht, so fragst du den Falschen, Herr. Aber er übt kaum und legt dennoch immer die besten Prüfungen ab. Außerdem könnte ich noch jemanden fragen …«
    »Nein«, widersprach Miles. »Das sind schon genug Leute. Das reicht.«
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher. Du wirst niemandem davon erzählen, Tavi. Sorg dafür, dass niemand herausfindet, was geschehen ist. Du darfst alle Maßnahmen ergreifen, die dazu notwendig sind.« Er wandte sich dem Jungen zu, und die Entschlossenheit in seinen Augen erschütterte Tavi. »Genau das Gleiche werde ich ebenfalls tun. Hast du mich verstanden?«
    Tavi zitterte und senkte den Blick. Miles hatte die Hand nicht auf das Schwert gelegt, um seine Worte zu unterstreichen. Doch das war auch nicht nötig. »Ich habe verstanden, Herr.«
    »Bist du sicher, dass du deine Freunde in diese Sache mit hineinziehen willst?«
    »Ich würde es lieber vermeiden«, antwortete Tavi leise. »Aber das Reich braucht sie.«
    »Gut, Junge. Das stimmt.« Miles seufzte. »Na, wer weiß. Mit ein bisschen Glück geht die Sache glimpflich aus.«
    »Ja, Herr.«

    »Also: Ich bleibe hier. Du holst Killian und die anderen.« Er kniete sich abermals neben den Ersten Fürsten. »Die Zukunft des Reiches hängt vielleicht von uns ab, Junge. Halte jeden Besucher von ihm fern. Verrate niemandem ein Sterbenswörtchen.«
    »Ich werde jeden Besucher von ihm fernhalten«, wiederholte Tavi pflichtbewusst. »Und niemandem ein Sterbenswörtchen verraten.«

10
    »Jetzt mach dir nicht so viele Sorgen«, sagte Bernard. »Du musst einfach sofort mit Gaius sprechen, dann sollte alles gut werden.«
    »Bist du dir da sicher?«, fragte Isana. »Dass es nicht zu Kämpfen kommen wird?«
    »So sicher wie nur möglich«, antwortete Bernard, der an der Tür zu ihrem Schlafzimmer stand. Die Morgensonne schien mit ihren goldenen Strahlen durch die schmalen Fenster herein. »Ich werde es nicht darauf anlegen, dass meine Männer zu Schaden kommen. Mir liegt nur daran, diese Vord dort festzusetzen, wo sie jetzt sind, bis die Legion eintrifft.«
    Isana hatte ihr dunkles, mit Silbersträhnen durchzogenes Haar zu einem festen Zopf geflochten und betrachtete sich in ihrem Ankleidespiegel. Obwohl sie ihr bestes Kleid trug, wusste sie sehr gut, wie lächerlich plump und unmodisch sie darin in Alera Imperia, der Hauptstadt des Reiches, wirken würde. Sie war mager, unsicher und von Sorge erfüllt, dachte sie beim Betrachten des Spiegelbildes. »Und wenn sie nun euch angreifen?«
    »Doroga ist zuversichtlich, dass uns noch ein wenig Zeit bleibt,
ehe sie dazu bereit sind«, erklärte Bernard. »Er lässt seinen Stamm nachkommen, doch der hält sich im Süden auf, und es könnte zwei bis drei Wochen dauern, ehe die Marat eintreffen.«
    »Und wenn der Erste Fürst die Legionen nun nicht schickt?«
    »Ganz bestimmt wird er sie schicken«, erklärte Amara zuversichtlich, die gerade das Zimmer betrat. »Deine Eskorte ist da, Isana.«
    »Danke. Sehe ich gut aus?«
    Amara zupfte Isanas Ärmel zurecht und bürstete einen Fussel vom Stoff. »Wunderbar. Gaius respektiert Doroga und deinen Bruder. Er wird ihre Warnung ernst nehmen.«
    »Ich werde sofort zu ihm gehen«, versprach Isana, obwohl ihr der Gedanke gar nicht behagte, mit Gaius zu sprechen. Die Augen des alten Mannes sahen einfach viel zu viel. »Aber es gibt viele Fragen des Protokolls, die zwischen mir und einer Audienz stehen. Schließlich ist er der Erste Fürst, und ich bin nur eine Wehrhöferin. Seid ihr sicher, dass ich zu ihm vorgelassen werde?«
    »Wenn nicht, wende dich an Tavi«, schlug Amara vor. »Niemand kann dir das Recht streitig machen, deinen eigenen Neffen zu besuchen, und Tavi dient Seiner Majestät häufig als Page. Er kennt den Stab und die Wachen des Ersten Fürsten und kann dir sicherlich helfen.«
    Isana blickte Amara an und nickte. »Ich verstehe«, sagte sie. »Zwei Jahre. Ob ich ihn wiedererkenne?«
    Amara lächelte. »Du musst dich vielleicht ein paar Stufen auf einer Treppe über ihn stellen, um ihn aus der gleichen Höhe zu sehen wie früher. Er ist ordentlich gewachsen und hat auch an Muskeln zugelegt.«
    »Jungen werden nun einmal größer«, sagte Isana.
    Amara betrachtete sie. »Manchmal verändert die Akademie einen Menschen zum Schlechteren. Aber nicht Tavi. Er ist

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