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Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Titel: Im Schatten des Mondlichts - das Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Bidell
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Mit höchster Konzentration brachte sie den Hauptgang hinter sich. Sie dachte nur an den Geschmack der Speisen. Glücklicherweise unterhielten sich Iker und Roman angeregt miteinander. Beide rätselten, was Naomis Reise nach Sevilla und Mexico City ergeben hatte. Pilar hörte aufmerksam zu und leerte ihr Weinglas in einem Zug, als Iker Roman neckte, er müsse sich eben noch die paar Stunden gedulden, bis Naomi wieder zu Hause sei.
    »Es hat herrlich geschmeckt und ich bin ich pappsatt!«, sagte Roman. »Bei mir hat kein Krümel mehr Platz.«
    Iker rieb sich über den Bauch. »Stimmt. Es war einfach zu lecker, um rechtzeitig aufzuhören.«
    Diese Worte versetzten Pilar in Panik und sie sprang regelrecht vom Tisch auf. Die Crema Catalana, dachte sie. Sie mussten sie essen!
    Iker lächelte. »Oha, Roman, wir müssen noch eine Ecke Platz in unseren Bäuchen schaffen. Bei dem Nachtisch bleibt uns nichts anderes übrig.«
    »Was gibt es denn noch?«, fragte Roman.
    Iker grinste. »Crema Catalana.«
    Roman zog die Augenbrauen nach oben. »Stimmt, den Nachtisch habe ich ganz vergessen. Und Pilar hatte recht, Crema Catalana kenne ich wirklich nicht.«
    Mit verschränkten Armen lehnte sich Iker zurück. »Dann wird es allerhöchste Zeit.«
    In der Küche beeilte sich Pilar, den Zucker zu karamellisieren. Trotz ihrer Nervosität achtete sie genau darauf, die Schalen auseinanderzuhalten. Der Flambierbrenner verwandelte die feine Zuckerschicht in eine braune und zarte Knusperschicht.
    Auf einem Tablett servierte sie die Nachspeise, griff nach ihrer Schale und sah Iker und Roman aufmunternd an. »Dann lasst es euch schmecken.« Ihre Worte bekräftigend, durchbrach sie die feine Kruste mit dem Löffel und schob sich diesen genussvoll in den Mund.
    Iker machte sich ebenfalls über seinen Nachtisch her und nickte anerkennend. »Ganz hervorragend. Mir gelingt die Kruste nie so fein.«
    Mit einem Lächeln im Gesicht sah Roman von Iker zu seinem Nachtisch und steckte den Löffel ebenfalls in die Schale. »Wow, schmeckt das gut!« Genießerisch leckte er sich über die zuckrigen Lippen.
    Die Creme darunter war kühl und herrlich süß.
    Roman steckte den Löffel erneut in die Schale, nahm nur ein kleines Bisschen und wandte sich Kai zu, der während des Abendessens im Babystuhl geschlafen hatte und nun interessiert auf den Tisch sah. Roman war im Begriff, Kai den halb gefüllten Löffel in den Mund zu stecken.
    »Stopp«, rief Pilar.
    Roman zuckte zurück und sah sie aus überraschten Augen an. »Was ist denn?«
    »Das ist nichts für Babys. Viel zu viel Eigelb! Er wird einen Ausschlag davon bekommen.« Pilar hoffte, Roman würde ihr diese Ausrede abnehmen.
    »Meinst du?«, fragte er verwundert und sah von Pilar zu Iker.
    Iker schien zu überlegen. »Keine Ahnung. Aber riskieren solltest du es nicht. Bekommt er wirklich Ausschlag davon?«
    Pilar nickte hektisch. »Ich kenne viele Babys, die davon Ausschlag bekommen.«
    »Na dann«, meinte Roman, stand auf, küsste Kai und schob sich den Löffel selbst in den Mund. »Dann musst du eben noch etwas wachsen, bevor du solche Leckereien bekommst.« Er setzte sich wieder und löffelte die Schale leer.
    Kaum hatte Pilar die leeren Teller übereinandergestapelt, als Iker bereits zu gähnen begann. »Das viele Essen und die Arbeit im Archiv fordern ihren Tribut. Ich muss aufs Sofa. Soll ich dir noch schnell helfen, Pilar?«
    Sie verneinte. »Leg dich ruhig hin und ruhe dich aus. Ich räume das schon weg.«
    »Sicher?«, fragte er, begleitet von einem weiteren Gähnen.
    Roman nahm die Wassergläser und trug sie in die Küche. Pilar folgte ihm mit der Platte und der Schüssel. »Lass gut sein. Ich kümmere mich schon darum.«
    »Danke. Auch für das tolle Essen. Dann werde ich mit dem Knirps mal hochgehen und versuchen, noch etwas zu lernen.«
    In der Küche stützte sie sich an der Spüle auf und schloss die Augen. Sie hatte es getan und beinahe hätte Kai eine gute Portion Schlafmittel abbekommen. Wer konnte schon beurteilen, wie viel so ein kleiner Körper verkraftet? Und sparsam war sie mit den Schlaftabletten nicht umgegangen. Sie hatte die empfohlene Dosis verdoppelt, um sicherzugehen, dass beide in dieser Nacht tief schlafen würden.
    Iker streckte den Kopf in die Küche und bedankte sich für das Essen. Morgen würde er sich dafür revanchieren. Mit diesen Worten verließ er die Küche, und sie hörte, wie die Tür seines Wohnbereichs ins Schloss fiel.
    Pilar ging ins Esszimmer, um den

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