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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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nach Pauls Tod alleine blieb, gibt es aus ihrer Blutlinie keine Nachkommen.
    Ihre Schwester Hanna, sie steht hier rechts außen, brachte zwei Jungen zur Welt.«
    Naomi folgte Rominas Finger, bis sie die Namen lesen konnte. Die durchgestrichenen Felder waren mit einer Jahreszahl versehen. Dem Todesjahr.
    »Einer starb an Scharlach, der andere heiratete, und bekam zwei Töchter. Barbara und Maria. Barbara, die ältere Tochter, ging mit ihrem Mann in die USA, wo ihre Nachkommen noch heute in Texas leben. Bisher konnte ich aus dieser Linie nur noch Carol ausfindig machen.«
    »Handelt es sich bei Carol um diese Großtante, die du in einem der Briefe erwähnt hattest?«, fragte Naomi.
    »Ja. Und sie bekam ebenfalls zwei Kinder, einen Jungen namens Frank und ein Mädchen mit dem Namen Brenda. Beides normale Menschen.
    Frank heiratete und bekam drei Kinder. Jason, Katie und Alison. Bei dem Ältesten, Jason, war ich überzeugt, dass er wie wir ist. Vor einem Jahr hat er sich zum ersten Mal verwandelt. Jetzt achtet er auf seine jüngere Schwester Katie. Auch sie wird sich verwandeln. Es ist nur eine Frage der Zeit. Nur Alison ist ein normaler Mensch.«
    »Was ist aus Franks Schwester Brenda geworden? Hatte sie keine Kinder?«
    »Nein. Brenda ist Nonne. Sie engagierte sich schon früh für die Kirche und trat nach einem längeren Aufenthalt in Südamerika in ein Kloster ein.«
    Naomi betrachtete den verzweigten Stamm nach unten, bis sie auf die Geburtsdaten von Jason, Katie und Alison stieß. Alleine aus dieser Linie gab es drei Jugendliche in ihrem Alter, mit denen sie verwandt war. Und zwei davon sollten, wie sie, Katzenmenschen sein.
    Ihr Blick wanderte auf die andere Hälfte des Blattes. Ihr eigener Name stand auf der anderen Seite. Sie folgte dem Verlauf der Kästchen.
    Von Dorotheas Schwester Hanna gingen zwei Kästchen ab, in denen die Vornamen ihrer beiden Söhne eingetragen waren. Der Name ihres verstorbenen Sohnes war durchgestrichen, die Jahreszahl notiert. Er starb bereits mit fünf Jahren. Als der Ältere mit dreißig Jahren verstarb, hinterließ er zwei Töchter. Barbara, die ausgewandert war, und Maria, die weiterhin in England lebte und aus deren Linie Romina abstammte.
    Dorothea hatte einige Zeit bei ihrer Enkeltochter Maria verbracht. Obwohl Maria vier Kinder geboren hatte, war nur ein Mädchen am Leben geblieben. In den sechs darauf folgenden Generationen hatte immer nur eine einzige Tochter überlebt.
    Auch Rominas Geschwister kamen alle kurz nacheinander ums Leben. Zwei Schwestern und vier Brüder. Manchmal starben sogar zwei im selben Jahr.
    »Warum?«, fragte Naomi hilflos. Sie wusste nicht, wie sie ihre Vermutung in Worte fassen sollte.
    »Warum immer nur eine von uns überlebt hat? Meinst du das?«, wollte Romina wissen.
    Naomi nickte. Ab dem Jahr 1612 hatte immer nur ein einziges Mädchen überlebt. Die Geschwister erreichten selten ihr sechzehntes Lebensjahr.
    »Dasselbe habe ich Dorothea auch gefragt. Mir fiel es ebenfalls auf. Es war wie ein Fluch, der auf unserer Familie lastete.« Romina seufzte. »Das dachte ich zumindest.« Sie verstummte.
    »Aber ...«, fasste Naomi nach. Die vielen durchgestrichenen Kästchen mit einem Kreuz und der Jahreszahl dahinter erinnerten sie an einen aufgezeichneten Friedhof.
    »Aber der Clan bekämpfte uns damals schon. Dorothea kämpfte alleine gegen ihn. Sie konnte eben nicht alle beschützen. Ich wusste nichts davon. Es war Krieg, meine Brüder wurden eingezogen oder arbeiteten in London, und London war zu dieser Zeit ein gefährliches Pflaster. Auch andere Familien erlitten Verluste. Ob im Krieg oder durch Krankheit. Dorothea achtete auf mich, nur deshalb bin ich noch am Leben.« Romina ließ sich auf einen Stuhl fallen. Es schien fast so, als nehme ihr die Erzählung jegliche Kraft.
    Naomi setzte sich auf die Tischkante und starrte weiter auf das Diagramm.
    »Was ist mit meinem Mann geschehen? Weißt du etwas darüber?«, fragte Leandra mit brüchiger Stimme.
    »Es gab Gerüchte. Ich konnte nicht herausfinden, wer aus Neophars Clan hinter dem Mord steckte. Doch es war kein Unfall.« Romina stand auf und legte Leandra die Hand auf die Schulter. »Es tut mir sehr leid. Es kamen zwei Täter in Frage. Beide sind nicht mehr am Leben, falls dich das tröstet.«
    Naomis Großmutter presste die Lippen zusammen. Sie sah ihr an, dass sie gegen die Tränen ankämpfte, bis sich zornige Falten auf ihrer Stirn bildeten.
    »Trösten?« Leandra schüttelte den Kopf. »Nichts

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