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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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wievielten Monat?«
    »Anfang Fünfter«, antwortete Leandra. »Jetzt, wo du da bist, bitte ich dich, auf sie zu achten. Alleine lasse ich sie keinesfalls mehr in den Wald.«
    »Hallo?«, unterbrach Naomi. Sie musste sich beherrschen, nicht wie ein wütendes Kind mit dem Fuß aufzustampfen. »Iker belauscht mich, und ihr beide glaubt, über mein weiteres Leben bestimmen zu können? Ich bin keine Zwölf mehr!«
    Wortlos verließ Iker den Raum. Naomi bebte noch immer vor Zorn, und ihr Blick wechselte von Leandra zu Romina. »Du weißt von Roman?«
    Romina presste die Lippen aufeinander. Offenbar wusste sie nicht, was sie antworten sollte.
    »Natürlich bist du kein kleines Kind mehr, aber es kann für dich im Wald gefährlich werden. Denk an den letzten Vollmond.« Leandras Stimme verlor an Kraft. »Wenn der alte Thursfield dich ernsthaft angegriffen hätte, wärst du ohne Rominas Hilfe höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben. Willst du dein Leben und das deines Kindes durch deinen Starrsinn aufs Spiel setzen?«
    Das von Angst gezeichnete Gesicht ihrer Großmutter bewirkte, dass Naomi ein schlechtes Gewissen bekam. Sie wollte nicht, dass sich ihre Oma ängstigte. Niemals hätte sie ihr von dieser Nacht erzählen dürfen. Diesen Fehler beginge sie nicht nochmals.
    »Bitte. Streitet doch nicht. Es ist schon schwierig genug«, wandte Romina ein.
    Naomi schluckte ihren Zorn hinunter, ging auf Leandra zu und drückte sie an sich. »Ach Omilein. Alles wird gut. Du kannst mich nicht einsperren. Ich pass auf mich auf. Versprochen. Außerdem bin ich nicht mehr alleine.« Mit der Hand streichelte sie ihrer Großmutter über den Rücken.
    Bisher waren es nur Briefe, Erzählungen und Geschichten gewesen. Doch jetzt? Das junge Aussehen ihrer Mutter war für Leandra der erste greifbare Beweis, dass ihre Familie außergewöhnlich war.
    Naomi gestand sich ein, dass sie nicht wusste, wie es weitergehen sollte. Ihre ganze Hoffnung setzte sie auf Romina, obwohl sie nicht wusste, inwiefern Romina ihr tatsächlich helfen konnte.
    »Kommt mit. Am besten, ich zeige euch, was ich im Laufe der Jahre herausgefunden habe.« Romina strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und sah Naomi auffordernd an.
    Ohne zu zögern, folgte sie Romina, die im Türrahmen stehen blieb, weil Leandra sich nicht von der Stelle rührte. »Leandra. Ich will dich zu nichts drängen. Du musst nicht mitkommen, wenn dir das alles zu viel ist. Aber solltest du mehr über uns erfahren wollen, bist du herzlich willkommen. Um ehrlich zu sein, betreffen einige Vorkommnisse auch deine Vergangenheit.

Achtzehn
     
    Während des Rückflugs nach Barcelona überlegte Roman, was er unternehmen sollte. Pilar verdiente eine Erklärung. Er liebte sie nicht. Das wusste er schon die ganze Zeit. Sich weiterhin einzureden, dies würde sich irgendwann ändern, nützte niemandem, weder Pilar noch ihm selbst. Doch was sollte er ihr sagen?
    Nach Barcelona war er nur gereist, weil der Name dieser Stadt etwas in ihm ausgelöst hatte. Ein unbestimmtes Gefühl, an diesem Ort das zu finden, was in ihm diese merkwürdige Leere ausfüllte. All das hatte er ihr verheimlicht, obwohl sie ihm gegenüber immer aufrichtig gewesen war. Pilar träumte von einer gemeinsamen Zukunft, die es so nicht geben würde.
    Seitdem er dieses Foto besaß, war Roman klar, dass er Naomi finden musste, um zur Ruhe zu kommen und die fehlende Zeit wieder mit Bildern füllen zu können. Sein Weg hatte mit diesem Mädchen zu tun. Selbst wenn sie ihn abwiese, wollte er wenigstens herausfinden, was geschehen war und was zu diesem überstürzten Aufbruch geführt hatte. Anschließend könnte er sich bei seinen Eltern verkriechen, bis er in der Lage wäre, eine Entscheidung zu fällen.
    Pilar glaubte, er sei noch in den Niederlanden. Das verschaffte ihm einen Aufschub. Er entschied sich, ein Zimmer zu mieten. Die drei Tage, die er angeblich noch verreist war, wollte er nach Naomi suchen. Obwohl er Naomis Mutter angefleht hatte, ihm zu verraten, wo ihre Tochter in Barcelona wohnte, hatte er sie nicht dazu bewegen können, ihm den Hotelnamen zu nennen. Einzig eine Nachricht durfte er für sie hinterlassen.
    Luna hatte ihn die ganze Zeit über merkwürdig taxiert, fast so, als sei er ein Spinner, der ihre Tochter verfolgte. Er war davon überzeugt, dass sie mehr über ihn wusste, als sie ihm verriet. Bis auf das Foto war Luna auf nichts eingegangen. Aber dieses Bild würde ihn zu Naomi führen. Als Touristin würde sie sich

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