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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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Gebäude nicht sehen. Nur der zunehmende Halbmond prangte am Firmament und erinnerte sie daran, dass es in drei Tagen wieder so weit wäre. Die Vorfreude darauf, diese Nächte mit Romina verbringen zu können, war verflogen. Wozu sollte das alles noch gut sein? Warum sollte sie trainieren, wo sie nur nach Roman suchen wollte? Auch wenn Romina meinte, jeden Moment Nachricht aus Stillwater zu erhalten, so handelte es sich dabei um nichts weiter, als einen kläglichen Versuch sie zu beruhigen.
    »Ist das nicht toll! Eine Busfahrt durch die Nacht«, jauchzte Alice. »Diese Busse ohne Dach sind einfach eine geniale Erfindung!«
    Leandra drehte sich zu Alice um. »So kann sogar ich eine Stadttour genießen. Man sitzt schön hoch, sieht alles und die Füße tun mir anschließend auch nicht weh.«
    Naomi registrierte den warnenden Seitenblick, den ihr ihre Großmutter zuwarf. Sie zwang sich zu einem Lächeln und drehte sich zu Karsten und Alice um. Alice kuschelte sich an Karstens Seite und lächelte zufrieden. »Sorry, dass es mir ausgerechnet heute nicht besonders gut geht. Aber vielleicht hilft mir ja die frische Luft etwas. Die Tour macht mit Sicherheit Spaß!«
    Alice drückte ihr die Schulter. »Und ob. Barcelona bei Nacht ist einfach der absolute Oberhammer.«
    Sie nickte. Karsten sah sie lange an. Er merkte offenbar, dass sie etwas anderes beschäftigte. Zimperlich kannte er sie nicht, selbst bei ihren Sportverletzungen biss sie die Zähne zusammen und nörgelte nicht herum. Wie sollte sie nur die kommenden Stunden hinter sich bringen?
    Leandra kam ihr zu Hilfe. »Schwangere Frauen sind manchmal etwas schwermütig.«
    »Du meinst launisch, oder?«, scherzte Karsten. »Das kommt Naomi gerade recht. Dadurch hat sie eine perfekte Ausrede fürs Schmollen, wenn es mal nicht nach ihrem Dickkopf geht.«
    »Dann lass mich mal besser in Frieden, sonst ...« Die Durchsage zur Abfahrt schnitt Naomi das Wort ab. Die Sorge um Roman trieb sie in den Wahnsinn. Karsten wusste von nichts und konnte auch nichts dafür. Für diesen Abend musste sie sich zusammennehmen und den Gedanken an ihre Angst verdrängen.
    Der Bus fuhr los und sie verließen die Plaza Catalunya. Naomi schloss für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln. Ihr war bewusst, dass Alice ihr nun bis ins kleinste Detail jedes Gebäude erklären würde. Mit geschlossenen Augen hielt sie ihr Gesicht in den Fahrtwind.
    Karsten sprang plötzlich auf und fiel durch den Schwung auf Naomi, die vor ihm saß. »Das gibt´s doch gar nicht!«
    »Mensch Karsten. Lass den Quatsch!«, rief Naomi aus. »Wenn du mich zu Tode erschreckst, wird meine Laune bestimmt nicht besser.«
    »Tut mir leid, aber ich dachte, ich hätte eben ...« Karsten drehte sich unbeholfen um und blickte die Straße entlang.
    »Willst du, dass sie uns rausschmeißen?« Alice saß mit aufgerissenen Augen auf ihrem Platz und zog Karsten am T-Shirt. »Setz dich hin.«
    »Aber ...«, setzte Karsten nach und kassierte dafür einen finsteren Blick von Alice.
    Naomi schüttelte den Kopf. »Was ist denn los?«
    »Vermutlich gar nichts. Es kann ja auch gar nicht sein.« Karsten ließ sich auf seinen Platz plumpsen. »Vergiss es.«
    Leandra bestaunte die historischen Gebäude. Alice stützte sich auf ihre Rückenlehne und erklärte jedes Haus, das sie kannte.
    Die Museen der spanischen Künstler stellten durch ihre Bauweise meist selbst schon ein Kunstwerk für sich dar. Naomi nickte geistesabwesend, während Leandra zuhörte und nachfragte. Einzig, als sie bei der La Sagrada Familia vorbeifuhren, hob sie den Kopf. Bei diesem imposanten Bau handelte es sich um das verrückteste, ausgefallenste Gebäude, das Naomi jemals gesehen hatte. Acht hohe und unzählige niedrige Türme ragten wie emporgereckte Finger in den Himmel. Je näher sie der Kirche kamen, desto gewaltiger und eindrucksvoller wirkte sie.
    Sie drehte den Kopf, um das Eingangsportal besser erkennen zu können und blickte direkt in Karstens Augen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er sie an. »Was ist denn?«, fragte sie ihn.
    Kopfschüttelnd wandte er sich ab.
    »Nachher, okay? Lass uns nachher reden«, schlug Naomi vor. Sie kannte Karsten lange genug, um zu wissen, dass er ihr etwas sagen wollte und nicht wusste, wie er damit beginnen sollte. Worum es sich auch handeln mochte, sie würde es aus ihm herausbekommen.
    Die Tour ging weiter und Leandra zeigte mit dem Finger auf ein Gebäude. »Wie sieht denn das aus?«
    Alice lachte lauthals los. »Ja, ich

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