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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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weggelockt, damit ich dich nicht vor ihm warnen kann!«
    Naomi zuckte zusammen. »Er hat mir doch nichts getan. Nichts ist geschehen. Was regst du dich so auf?«
    »Zum Teufel. Betäubt hat er dich!« Kai ging mit ausholenden Schritten im Wohnzimmer auf und ab. »Ich wüsste zu gerne warum.«
    Naomi grübelte, ob sie etwas vergessen hatte. Nach den Pflanzen erinnerte sie sich an gar nichts. Sie war einfach müde geworden und eingeschlafen. Und später war Kai dort gewesen. Vielleicht hatte sich Sammy nur mit der Menge verschätzt und war in Panik geraten? Naomi sagte Kai, wie sie darüber dachte.
    »Sammy und Panik. Diese verschlagene Ratte. Nein. Er hatte einen Grund dafür.« Kai blieb plötzlich stehen. »Ich dachte zwar, er sei alleine hier. Aber wer weiß, ob nicht doch noch jemand aus seinem Clan in der Gegend ist. Ich mag mir nicht vorstellen, was sie mit dir angestellt hätten, wenn ich dich nicht vorher gefunden hätte.«
    »Kai«, unterbrach sie ihn. »Um was geht es hier eigentlich? Bekriegt ihr euch?«
    »Was heißt hier ihr? Du steckst da mitten drin, Naomi. Du bist eine leichte Beute. Neu, unerfahren und keine Ahnung von nichts. Mit Mühe und Not kannst du geradeaus laufen. Selbst das fällt dir noch schwer.«
    Kais Geschrei schüchterte Naomi ein.
    »Du könntest tot sein!«
    Sie sah auf ihre Fingernägel und von dort auf den Boden vor ihr. Dass sie schon wieder rot im Gesicht war, musste ihr niemand sagen. Die aufsteigende Hitze verriet es ihr ohnehin. Tot sein?, überlegte sie. Warum sollte sie jemand töten wollen? Sie hatte niemandem etwas getan.
    Kai ging vor ihr in die Knie. »Es tut mir Leid. Ich bin laut geworden. Aber, ich mache das auch zum ersten Mal.«
    Naomi presste die Lippen aufeinander und sah Kai an.
    »Beinahe wäre alles schief gegangen. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen. Ausgerechnet in den paar Minuten, als ich den Wagen auf dem Hotelparkplatz abstellte, bist du mir entwischt.« Er nahm ihre Hand. »Naomi, es war verdammt knapp. Sammy ist ein Schwein.«
    Naomi legte den Kopf schief. Sammy war ihr Freund. Immer war er für sie da gewesen. »Was hast du eigentlich gegen Sammy?«
    Ihm entfuhr ein wütendes Schnauben. »Sammy ist ein Mörder. Ein hinterhältiger Mörder.« Er ließ ihre Hand los, bevor er aufstand. »Du kannst ihm nicht trauen.«
    »Aber dir?« Nachdem Kai stand, erhob sie sich ebenfalls. Sie wollte ihm auf Augenhöhe begegnen. Sie kannte Sammy. Ihn kannte sie nicht. Kai konnte alles behaupten. Sammy war nicht hier, um sich zu verteidigen. In Erwartung heftiger Widerworte, verschränkte sie abwehrend die Arme vor der Brust. Den Blick fest auf ihn gerichtet, wartete sie ab.
    Kai sank in sich zusammen, schlurfte zum Sofa, wo er wie ein alter Mann kraftlos in die Kissen sank. »Ja«, seufzte er. »Setz dich.«
    Naomi blieb stehen. Die Stirn gerunzelt, überlegte sie, was nun kommen würde. Erst tobte er herum, und jetzt saß er hilflos auf dem Sofa. Sie konnte Kai nicht einschätzen. Seine Reaktionen waren unkontrolliert, und das ängstigte sie.
    »Bitte.« Kai sah sie an. In seinen Augen entdeckte sie keine Aggression, nur Trauer. Er würde ihr nichts tun.
    Naomi setzte sich auf die Sessellehne. »Ich sitze. Also?«
    »Es ist schwieriger, als ich dachte.« Kai kratzte sich am Kopf. »Ich muss irgendwo anfangen.«
    Naomi sah ihn ruhig an. Was wusste Kai? Konnte er ihr mehr über die Verwandlung erzählen? Um ihn nicht in seinen Gedanken zu stören, hielt sie sich zurück und schwieg. Später konnte sie immer noch nachfragen.
    »Die Geschichte, die ich kenne, ist nicht vollständig. Ich kann dir nur das erzählen, was man mir damals gesagt hat. Offenbar weiß keiner mehr, wie wir zu dem wurden, was wir sind. Es gibt eine Legende. Aber wie das mit Legenden so ist ...«
    Naomi rutschte von der Lehne in den Sessel. Die Beine baumelten über der Armstütze. Aufmunternd nickte sie Kai zu. »Sag einfach, was du weißt, okay?«
    »Ursprünglich kommen wir wohl alle aus Südamerika. Andere behaupten auch, wir kämen aus Europa. Vor mehreren hundert Jahren wurde eine Familie verflucht. Ich habe versucht herauszufinden, woher dieser Fluch stammt und ob man ihn aufheben kann, aber keiner wusste etwas. Es ist ja sogar unklar, wo unsere Wurzeln liegen. Der Fluch betraf nur eine Familie. Eine Familie mit sieben Kindern. Die Kinder wuchsen heran, und jedes verwandelte sich irgendwann nach dem sechzehnten Geburtstag bei Vollmond in einen Panther. Zu Beginn der Verwandlung

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