Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
Vom Netzwerk:
interessierte.
    Nachdem Sammy drei Runden über den Campus gedreht hatte, entdeckte er Dave auf dem Basketball-Platz. Dave trainierte alleine. Er dribbelte den Ball, warf ihn ins Netz. Die Lippen fest zusammengekniffen, dunkle Schatten unter den Augen und eine beinahe greifbare Wut, verrieten seine Stimmung. Sammy täuschte sich nicht. Mit einem heftigen Wurf donnerte er den Ball gegen die Holzplattform, an der das Netz befestigt war. Der Ball prallte zurück, und Dave gab ihm einen Tritt, bevor er in die Knie ging; die Arme auf seine Beine gestützt, den Blick auf seine Schuhe gerichtet.
    Sammy schlenderte über den Platz. Er nahm den Ball in die Hände, dribbelte ihn auf dem Boden und ging auf Dave zu, der immer noch zusammengekauert auf seine Schuhe starrte. »Hey. Alles okay?«
    Dave sah auf. Sein Blick verriet Abwehr. Sammy zuckte mit den Schultern und warf Dave den Ball zu. Um ihn nicht an den Kopf zu bekommen, fing Dave ihn auf. Er legte ihn desinteressiert zwischen seinen Füßen ab.
    »Sorry, ich wollte nicht stören. Bin schon wieder weg.« Sammy drehte sich um.
    »Du kannst den Platz haben. Ich bin fertig für heute«, sagte Dave.
    »Alleine spielen macht keinen Spaß. Vielleicht klappt es ja ein anderes Mal.« Sammy gab sich uninteressiert und ließ Dave auf dem Platz zurück.
    Um ihn trotzdem im Auge behalten zu können, setzte sich Sammy auf eine Holzbank vor dem Platz. Eine Wochenendzeitung lag darauf. Perfekt. Er schnappte sie und beobachtete Dave über den Rand der Zeitung hinweg. Hoffentlich ist er noch auf dieses Mädchen scharf, dachte er. Kai wäre heute mit Naomi beschäftigt, also würde er sich um Kais kleine Freundin kümmern können. Mit etwas Glück führte dieser Trottel Dave ihn direkt zu ihr.
    Sammys Warten wurde belohnt. Dave verließ den Platz und ging mit eiligen Schritten in Richtung der Apartments, wo einige der Tutoren untergebracht waren, die nur für ein Semester an der Uni unterrichteten. Die dunkelhaarige Frau war mit Sicherheit keine Studentin mehr. Sammy klemmte sich die Zeitung unter den Arm und spazierte hinterher. Es bestünde natürlich die Möglichkeit, dass Dave selbst dort wohnte, doch wahrscheinlicher schien ihm, dass er zu dieser Frau wollte. Sein flotter Schritt sprach dafür.
    Sammy ließ sich zurückfallen. Daves Schritte hatten sich verlangsamt, als würde er zögern, das Haus zu betreten, vor dem er stehen geblieben war. Er starrte nach oben. Den Blick in die Höhe gerichtet, veränderte sich seine Körperhaltung. Die Schultern sackten nach vorn, die Spannung wich aus seinem Körper.
    Die Haustür öffnete sich. Die dunkelhaarige Frau verließ den Block. Sofort entdeckte sie Dave. Die Frau ging auf ihn zu, sprach leise auf Dave ein und zog ihn am Arm mit zu einer Bank. Sie setzten sich. Sammy konnte sich den Inhalt des Gesprächs schon allein durch die Gesten zusammenreimen. Dave redete auf sie ein und gestikulierte wild. Sie saß da, sprach nicht viel, zuckte hilflos mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Daves Handbewegungen wurden langsamer, bevor er seine Hände auf die ihren legte. Sie zog ihre behutsam unter seinen hervor, legte sie um sein Gesicht, bevor sie aufstand und ihn alleine auf der Bank zurückließ.
    Sammy folgte ihr. Er überlegte. Was hatte Kai mit dieser Frau zu schaffen? Kais Freundin Cassidy war blond. Kai hatte sie vor sechs Jahren in Arlington verlassen. Lange hatte Sammy gewartet, ob Kai wieder in der Stadt auftauchen würde, um wieder Kontakt zu ihr aufzunehmen. Er hatte es nicht getan. Nach einem Jahr hatte Sammy das Interesse an ihr verloren und selbst Arlington verlassen. Dort war es ihm zu langweilig geworden.
    Hatte Kai eine neue Freundin? Eigentlich unmöglich. Das dunkle Haar der Fremden leuchtete in der Sonne. Er musste ihr Gesicht sehen. Wenn Kai tatsächlich mit ihr ausging, könnte er ihm heimzahlen, dass dieser Naomi aus der Höhle geholt hatte.
    Sammy folgte der Fremden bis in eine Bäckerei. Der Verkäufer packte ihre Bestellung in eine Tüte. Sie zahlte, drehte sich um. Sammy blickte in ein bekanntes Gesicht; feine Gesichtszüge, hellblaue Augen, sanft geschwungene Lippen. Cassidy. Kais alte Freundin.

Vierzehn
     
    »Es wird Zeit«, flüsterte eine Stimme dicht an Naomis Ohr. Sie schreckte hoch. Kai. Er hatte sie geweckt.
    »Gib mir noch fünf Minuten.« Naomi zog sich die Bettdecke über den Kopf. »Bitte.«
    Kai verließ das Schlafzimmer. Naomi hörte seine Schritte. Schlagartig war sie hellwach. Die vergangene

Weitere Kostenlose Bücher