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Im Schatten des Pferdemondes

Im Schatten des Pferdemondes

Titel: Im Schatten des Pferdemondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evita Wolff
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nicht wahr?«
»Sie können ja nicht wissen, wie es mit Eric und Tieren ist
... Nichts könnte ihn noch einmal von ihm wegbringen. Sehen
Sie doch selbst!« David deutete mit einer vor Zorn zitternden
Faust auf Wolf, der dicht neben Eric hockte und unglücklich
von einem zum ändern blickte. Schon jetzt war er von Erics
Seite nicht mehr wegzudenken. »Keine Macht der Erde bringt
diese beiden wieder auseinander!« David holte tief Luft. Er
scheute wie viele seiner Landsleute vor großen Worten
zurück, aber jetzt hörte er sich sagen: »Mann Gottes, können
Sie Liebe nicht erkennen, wenn sie Ihnen auf einem Tablett
präsentiert wird?«
»Nun ... äh ... wenn Sie es so formulieren wollen ... äh ...
ja, ein hm, hm, inniges Verhältnis läßt sich wohl schwer ...
nun äh ... übersehen.«
»Fein.« David klang erleichtert und stellte noch einmal die Fakten fest: »Diese Leute haben den Hund mißhandelt. Er will bei dem Jungen bleiben, das ist ja nicht zu leugnen. Sie selbst haben es bestätigt. Diese Leute haben versucht, mit Gewalt in mein Haus einzudringen, um den Hund wieder an
sich zu bringen. Mit Messern.«
»Nun ... äh, Sir, dafür haben Sie keine Beweise.« »Zum Donnerwetter! Dachten Sie, ich käme mit PolaroidFotos hierher?! Ich bin froh, daß sie verschwanden, als ich
mit meiner Schrotflinte auf sie anlegte!«
»Bitte, Sir, es hat keinen Sinn, sich zu ereifern und zu
fluchen und ... äh ... dergleichen. Wir haben hier wirklich
viel zu tun ... und außerdem könnte ich Sie belangen, anderen
Menschen mit einer Schußwaffe gegenübergetreten zu sein,
wissen Sie ... äh. Außerdem ist dies ein recht heikles ...
ähem, nun, wie soll ich sagen ... Gebiet oder so. Sie wissen
schon, was ich meine.«
»Nichts weiß ich!« schnaubte David. »Und was heißt
überhaupt: mich belangen? Ich habe eine Lizenz für das
Gewehr!«
»Wohl kaum, um damit auf Menschen zu zielen, Sir.«
»Beim heiligen Andreas, was sind Sie bloß für ein Hansw ...«
Eric griff ein: »Keine Beleidigungen, David«, raunte er.« »Wir sollten verschwinden. Leute wie der sind nicht zu
überzeugen. Wollen Sie vielleicht in den Bau wegen
Beamtenbeleidigung?«
»Aber verdammt noch mal –«
»Ruhe. Ruhe. Lassen Sie uns gehen.«
»Aber wir sind überfallen worden!«
»Schätze, beim nächsten Mal sollten wir wirklich Fotos
machen und uns davor noch ans Telefon hängen, um diese
großartige Truppe zu aktivieren.« Er warf dem Beamten einen
kalten Blick zu und drängte David aus der Amtsstube. »Das ist kein Fair play! Was denken die sich eigentlich!«
David starrte verärgert auf den Zündschlüssel, schien
durchaus nicht willens, ihn zu betätigen.
»Ich weiß nicht«, sagte Eric und streichelte Wolfs Kopf,
der sich von hinten zwischen die Lehnen der Vordersitze
schob und ihn anstupfte. Unter seiner Berührung klopfte die
Rute heftig auf den Rücksitz. »Ich weiß wirklich nicht. Vielleicht ist es Bequemlichkeit. Vielleicht ist es Angst. Vielleicht hat er auch ganz einfach recht. Wolf dürfte ja wirklich nicht bei mir sein. Er gehört mir nicht. Das war ein Schlag ins Wasser, David, wir sitzen nun mal am kürzeren Hebel. Lassen Sie uns fahren.«
    Niemals zuvor hatte Eric einen Freund gehabt wie Wolf. Er war immer um ihn: neben seinen Füßen, wenn er in der Küche der Hickmans saß, und im Hintergrund des Wagens, wenn er zu einem eiligen Fall gerufen wurde. Er lag dicht neben seinem Bett und wartete außerhalb der Koppel auf ihn, wenn er mit Lance oder den anderen sechs Pferden Turners arbeitete. Wolfs Wärme, seine tiefe Anhänglichkeit wurden ein Teil seines Lebens. Er war dabei, als die Sechs auf den Transporter verladen wurden, und hätte wohl gern im Zuschauerraum gesessen, als sie für hohe Summen versteigert wurden. Als Turner anrief und das Ergebnis der Auktion verkündete, war Eric überglücklich.
    »Zweihundertdreiundzwanzigtausend für Pearl!« wiederholte Eric Turners Worte, »und Zweihundertfünfundzwanzigtausend für Witch!«
    Wolf wedelte heftig. Er schien genau zu wissen, worum es sich handelte.
So ging es fort, bis Turner sich räusperte und sagte: »Ahem ... wie sieht's denn mit der kleinen Araberstute aus?«
»Wenig Änderung, Sir Simon. Edward ist noch immer das Schreckgespenst für sie, und ich kriege einfach den verdammten Grund nicht heraus. Davon abgesehen – sie mußte bald auf die Weide zu den anderen gelassen werden, damit Excalibur sie decken kann. Und ... hm...die Arbeit mit ihr geht gut voran.«
»Schön. Aber weißt du, da

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