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Im Schatten des Pferdemondes

Im Schatten des Pferdemondes

Titel: Im Schatten des Pferdemondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evita Wolff
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Reiter aufzusteigen versuchten. Er fand den Grund für seine Angst, stellte das Pferd gegen das Licht, bestieg es und konnte es fortan reiten. Es war ein Trick. – Es gibt aber nichts, wovor Excalibur sich fürchtet, außer dem Verlust seiner Stuten.«
    »Sie hatten ja wohl auch einen Trick mit Excalibur?!« Je öfter er sie hörte, desto verhaßter war ihm Louises Stimme. Bis jetzt hatte auch sie sich nicht an dem Gespräch beteiligt. Betretenes Schweigen breitete sich aus, als alle aufhörten zu essen und erschrocken den Atem anhielten. Das gleichmäßige Klicken der Wanduhr erschien auf einmal aufreizend und störend.
    »Nein«, sagte Eric kühl in dieses allgemeine Schweigen und mechanische Klicken. Er hatte schon geahnt, daß da noch ein Pferdefuß sein müsse. Bisher war alles zu glatt gegangen.
    Aller Augen waren strafend und entsetzt auf Louise gerichtet, die ihren glühenden Blick starr und feindselig auf ihn richtete und unbeirrt fortfuhr: »Bestimmt haben Sie etwas in seinen Hafer getan, das ihn ruhiger machte. Wir haben's bloß nicht gesehen, weil wir alle auf den Hengst schauten. – Wieso sonst hätten Sie so lange da stehen sollen, ihn Hafer aus dem Eimer fressen lassen, statt ihn wie sonst auf den Boden zu streuen – Sie haben gewartet, bis das Zeug zu wirken anfing.«
    »Hätte es ein Zeug gegeben, Louise, dann hätte es auf dem Boden wohl ebenso gewirkt wie im Eimer.« Sein erster Impuls war, sich über den Tisch zu lehnen und ihr ein paar gehörige Ohrfeigen zu verpassen. Was war nur los mit dem Mädchen? Doch er zuckte nur gleichgültig die Achseln: Es war ihm egal.
    Grandpa schnitt diese Bewegung ins Herz. Er war zornig und tief beschämt über das Verhalten seiner Enkelin. »Louise«, sagte er langsam, mühsam beherrscht. »Du vergißt etwas ganz Entscheidendes. Du vergißt, daß Master Eric ganz allein vor diesem riesigen, sich bäumenden Pferd stand und es fertigbrachte, es Hafer aus seiner Hand fressen zu lassen. Und wenn du dein Gehirn ein wenig bemühen würdest, bevor du unseren Gast auf unverzeihliche Weise beleidigst, würde dir einfallen, daß der Hengst den Hafer aus der Hand nahm, bevor Eric ihm den Eimer reichte. Ich muß dich wirklich bitten, zu denken, bevor du etwas äußerst. – Und noch etwas: Er hat uns bewiesen, daß Excalibur keineswegs so unnahbar ist, wie wir immer glaubten. Das wird uns in Zukunft eine große Hilfe sein.«
    Louise schwieg bockig und matschte in ihren Kartoffeln herum.
Eric nahm sein Besteck wieder auf und schnitt ein Stück Rinderbraten von der dicken Scheibe auf seinem Teller ab. Es war ein Versuch, die häßliche Szene zu überspielen. Aber er wünschte, er könnte im Cottage der Hickmans sein und seinen Lunch mit ihnen verspeisen, statt mit diesem ekelhaften kleinen Biest – und mit Emilys Hand auf seinem Arm, den sie beruhigend drückte.
Zu ihrer Tochter gewandt, sagte sie: »Du bist offenbar nicht in der Lage, Liebling, zu verstehen, was für eine großartige Leistung Eric vollbracht hat. Natürlich hat er nichts in Excaliburs Hafer getan. Wäre der Hengst betäubt gewesen, hätte er sich anders verhalten. Aber er brachte die Stuten nicht anders ein als gewöhnlich, nur – williger.«
»Ich habe es genau gesehen – bei einigen Manövern, wenn Excalibur sich unvermutet bäumte, knallte Erics Stirn gegen seinen Hals, aber der Junge blieb oben«, sagte Grandpa. »Eine Meisterleistung! – Dieser Hengst war nicht anders als sonst auch, junge Dame.« Er maß Louise mit einem strafenden Blick. »Der einzige Unterschied ist, daß er diesmal seinen Meister trug. Und du begreifst das besser, Louise.«
»Nein«, sagte Eric schnell, »bitte verzeihen Sie, Sir, aber >Meister< ist ein schreckliches Wort. Ich versuche immer, die Achtung des Pferdes zu erringen. Wenn es sich selbst achtet und mich achtet, dann ist kein Raum mehr für Angst oder Zorn. Achtung schafft Vertrauen.« Er sprach nicht gern über diese Dinge.
»Ach!« kam es da auch sofort spitz von Louise. »Sie bilden sich wahrhaftig ein, Sie hätten die Achtung, das Vertrauen dieses roten Teufels? Ich sage Ihnen jetzt mal was
– mein Vater war ein großer Pferdekenner, aber er sagte immer, Excalibur sei ein großartiger Vererber, aber ein wahrer Drache, wenn es zum Kontakt mit Menschen komme. – Und da er heute friedlicher war als gewöhnlich, wird mich niemand von dem Gedanken abbringen können, daß Sie ihm irgendein Zeugs in seinen Hafer gemischt haben, als wir's nicht sahen.«
Eric konnte

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