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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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waren.
    »Oh, ich wollte niemanden vertreiben«, sagte George, der ein schlechtes Gewissen hatte, dass Noah unter das Dach verbannt worden war.
    »Noah hat nichts dagegen. Ich glaube, er fühlt sich auf dem Speicher ohnehin sicherer.«
    »Dann werde ich mich jetzt schlafen legen«, sagte George. »W ir haben morgen einen anstrengenden Tag vor uns.«
    »Gute Nacht, Mr. Kennedy. Ich bleibe noch ein bisschen auf und unterhalte mich mit Tante Tilly«, sagte Eliza.
    »Aber bleiben Sie nicht zu lange wach. Sie müssen morgen Ihre fünf Sinne beisammenhaben«, ermahnte George sie, ehe er sich zurückzog. Er wusste, dass Eliza mit ihrer Tante über Katie reden wollte.
    »Es gibt Neuigkeiten über Alistair McBride«, sagte Eliza zu Tilly, nachdem George gegangen war.
    »W elche denn?«, fragte Tilly und setzte sich.
    »Nachdem er sich völlig betrunken hat, hat er etwas gesagt, was Katie ziemlich aus der Fassung gebracht hat.«
    »Das hört sich nicht allzu ernst an«, sagte Tilly skeptisch. »Ich bin sicher, der Kerl kommt wieder angekrochen, und Katie wird seine Entschuldigung annehmen.«
    »Das glaube ich nicht, Tante. Katie begreift jetzt, dass McBride sie nur benutzt hat, um herauszufinden, woran ich arbeite.«
    »Das wurde aber auch Zeit«, sagte Tilly. »Du hast Katie oft genug gewarnt.«
    »Sie fühlt sich gedemütigt und will George und mir morgen helfen.«
    »Sie ist zwar deine Schwester, Eliza, aber bist du sicher, dass du ihr trauen kannst?«, fragte Tilly. Sie fand, dass Katie ihrer Mutter zu ähnlich war, als dass man ihr vertrauen könnte.
    »Ja, Tante. Katie hat McBride jetzt als das gesehen, was er ist – ein Schuft. Mr. Kennedy und ich haben uns mit Katie zusammengesetzt und einen Plan entwickelt, wie wir Alistair morgen aus dem Weg schaffen können. Wenn er herausfindet, dass er hinters Licht geführt wurde, wird er vor Wut schäumen.« Eliza hielt inne und warf einen Blick den Flur hinunter, um sich zu vergewissern, dass Georges Zimmertür geschlossen war. »Du glaubst doch nicht etwa, dass Brodie heute Abend den Wolf gesehen hat?«
    »Nein, er hat nichts davon gesagt, dass er ein Tier gesehen hat. Als ich ihn fragte, ob er herausgefunden habe, was das für ein Geräusch gewesen sei, das er gehört habe, sagte er, es sei nichts gewesen.«
    »Gut. Er hat versprochen, den Wolf nicht zu erschießen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er sein Versprechen hält.«
    »W enn er dir sein Wort gegeben hat, wird er es halten«, sagte Tilly. »Brodie ist ein ehrenwerter Mann.«
    »Ich hoffe, du hast recht. Wo wir gerade von dem Wolf sprechen – er ist vermutlich in die Höhlen zurückgekehrt, deshalb werde ich ihm etwas zu fressen bringen.«
    »Es ist sehr spät, Eliza.«
    »Ich weiß, aber das ist vielleicht die einzige Gelegenheit, die ich habe, jetzt, wo Mr. Kennedy hier ist. Und der Wolf wird Hunger haben. Wenn sein Hunger zu groß wird, könnte er wieder Jagd auf deine Hühner machen oder auf die eines Nachbarn.«
    »Na schön, aber du gehst mir da nicht allein hin. Ich komme mit.«
    »Das ist nicht nötig, Tante«, sagte Eliza.
    Tilly hatte sich schon ausgezogen, um zu Bett zu gehen, aber jetzt warf sie einen Mantel über ihren Morgenrock und schlüpfte in Gummistiefel. »Keine Widerrede, das wird dir sowieso nichts nützen«, befahl sie, während sie in die Küche ging und eine Schale mit Kürbissuppe füllte, etwas Brot hineinbröckelte und ein rohes Ei darunterrührte. Dann brachen die beiden mit einer Laterne zu den Höhlen auf. Tilly wartete am Eingang, während Eliza ein Stück weiter in die Höhle ging und die Schale mit dem Futter an ihrem nun schon gewohnten Platz abstellte. Als Eliza zu ihrer Tante zurückkehrte, drehten sie die Laterne etwas herunter und warteten, aber der Wolf ließ sich nicht blicken.
    »V ielleicht ist er nicht mehr zurückgekehrt, nachdem die Hunde hier waren«, meinte Eliza.
    »Da könntest du recht haben«, sagte Tilly.
    »W ir werden das Fressen einfach stehen lassen. Dann komme ich morgen wieder her und schaue nach, ob die Schale leer ist«, sagte Eliza.
     
    Am nächsten Morgen saß Noah mit Eliza in der Küche beim Frühstück, während George hinausging, um Tilly bei der Arbeit zu helfen. Eliza war aufgewacht, als der Morgen dämmerte, und rasch zu den Höhlen gegangen, bevor Tilly und George aufstanden. Die Schale mit dem Futter, die sie für den Wolf hatte stehen lassen, war noch immer unangetastet. Eliza wusste nicht, was sie davon halten sollte.
    Tilly war dabei, die

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