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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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vorstellen.« Bob half Noah, vom Esel abzusteigen, und löste den Strick, mit dem seine Hände gefesselt waren. Noah konnte den Blick nicht von ihm abwenden. In seinen kühnsten Träumen hätte er nicht erwartet, seinen Vater jemals kennen zu lernen. Auf die Bekanntschaft mit Barry Hall, dem Bushranger, hatte er nie Wert gelegte; allein der Gedanke, einen Mörder zum Vater zu haben, war ihm eine schreckliche Last gewesen. Jetzt wusste er nicht mehr, was er glauben sollte. Er war oft in Millicent gewesen und hatte bewundert, was Bob Hanson für die Menschen dort tat. Noah achtete diesen Mann sehr. Dass Bob Hanson sein Vater war, musste er erst einmal verkraften.
    Bob hatte nicht öffentlich bekannt geben wollen, dass Noah sein Sohn war, bis er in Erfahrung gebracht hatte, ob es Noah recht sein würde. Tilly hatte es Bob versichert. Noah würde sicher eine Weile brauchen, sich an den Gedanken zu gewöhnen, hatte sie hinzugefügt, doch ihm würde ein Stein vom Herzen fallen, wenn er erführe, dass sein Vater nicht der Bushranger Barry Hall sei, sondern ein Mann wie Bob Hanson.
    »W ovon reden Sie, Mr. Hanson?«, fragte Alistair nervös. »Noah ist der Sohn von Barry Hall!«
    »Das stimmt. Denn ich bin Barry Hall. Oder vielmehr, ich war es. Ich habe meinen Namen als junger Mann geändert, als ich kaum älter war, als Sie jetzt sind. Hätten Sie in den staatlichen Archiven Nachforschungen zu dem Namen Barry Hall angestellt, hätten Sie es vielleicht herausgefunden.«
    Alistair starrte ihn offenen Mundes an.
    »Es zahlt sich immer aus, wenn man die Fakten überprüft, bevor man einen Artikel schreibt.« Er warf einen Blick auf Eliza. »Sie sind kein Journalist, McBride, Sie sind ein Mistkerl. Sie hätten einen unschuldigen Mann beinahe an den Galgen gebracht. Sie sind gefeuert! Und Sie können von Glück reden, wenn ich Sie nicht vor Gericht zerre.«
    Alistair warf einen Blick auf Eliza, die ihn mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen anschaute. Vor ohnmächtigem Zorn wurde ihm beinahe schlecht.
    »Sie haben einen Artikel zusammengeschustert, um den Verdacht auf Noah zu lenken, McBride. Aber nicht, weil Sie tatsächlich glaubten, er sei der Sohn eines Bushrangers, sondern weil es gut für die Auflage der Zeitung und Ihr Ansehen war«, fuhr Bob fort. Er blickte über die Menge hinweg und rief: »Beurteilen Sie einen Mann nach dem, was er ist, und nicht nach dem, was sein Vater getan hat! Mein Vater wurde als Sträfling nach Australien verschifft, nachdem er einen Laib Brot gestohlen hatte, weil er fast verhungert wäre. War er deshalb ein Mann, dem man sein Leben lang nicht mehr vertrauen konnte?«
    Alle hatten ihn gehört, doch niemand wagte es, auch nur ein Wort zu äußern, viele Köpfe wurden gesenkt. Die meisten Bürger hatten Sträflinge in der Verwandtschaft, auch wenn nur wenige es zugeben wollten.
    »W ohl kaum, nicht wahr?«, fuhr Bob wütend fort. »Mein Vater hat meine Brüder und mich zu ehrenwerten Männern erzogen, wir alle haben etwas aus unserem Leben gemacht. Ich habe der Gemeinde viel gegeben. Das Einzige, was ich im Gegenzug erwartet habe, ist Respekt. Und jetzt erwarte ich, dass Sie meinem Sohn Respekt zollen. Er hat es verdient.«
    Eliza sah, dass alle Einwohner der Stadt beschämt zu Boden blickten, und das Herz strömte ihr über vor Freude und Erleichterung. Ihr fiel auf, dass Winston den Ballen, der Mannie Boyd gehörte, inzwischen auf dem Bahnsteig abgestellt hatte. Sie zupfte George Kennedy am Ärmel und zeigte darauf. Da er ein großes Aufheben vermeiden wollte, falls auch dieser Ballen nicht enthielt, was er erhoffte, schlitzte George ihn unauffällig auf. Er war enttäuscht, als wieder nur Kaninchenfelle auf den Bahnsteig fielen. Dann aber sah Eliza etwas Weißes hervorblitzen. Sie zog ein Schaffell hervor, unter dem ein halbes Dutzend weitere versteckt waren – unter den Kaninchenfellen verborgen.
    »Sieht so aus, als hätten wir unseren Schafdieb gefunden«, rief sie triumphierend. Herausfordernd sah sie Mannie Boyd an.
    Die Menge starrte fassungslos auf den aufgeschlitzten Ballen und die Schaffelle.
    »W essen Ballen ist das?«, fragte Bill Clifford.
    »Der gehört doch Ihnen, Mannie, oder?«, sagte Eliza, den Trapper zornig anfunkelnd. Winston hatte eine Rechnung ausgestellt, die er Eliza nun reichte. »Sie haben diesen Ballen doch heute Morgen hier abgeliefert, oder nicht?« Sie warf einen Blick auf die Rechnung. »Ich habe hier Ihre Unterschrift.«
    Mannie starrte ungläubig auf

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