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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Haus gegangen, wo er erst einmal verdauen musste, was er erfahren und was sich zugetragen hatte. Er stand unter Schock. Bob verstand das nur zu gut. Er wollte seinem Sohn noch vieles sagen, aber es konnte warten. Noah war gejagt worden wie ein Verbrecher; er war dem Tod durch den Strang nur um Haaresbreite entronnen und hatte nun auch noch erfahren, dass sein Vater kein berüchtigter Bushranger, sondern ein angesehener Bürger von Millicent war – und das alles binnen weniger Stunden. Noah brauchte Zeit, um über alles nachzudenken.
    Eliza war vom Bahnhof aus einfach losgelaufen. Sie wusste nicht, wohin sie lief, sie wusste nur, dass sie allein sein wollte.
    Doch Tilly folgte ihr. »Eliza, warte«, rief sie.
    Tränen strömten Eliza übers Gesicht; sie war in ihrem ganzen Leben noch nie so traurig, enttäuscht und wütend gewesen, voller Zorn und hilfloser Verzweiflung.
    Als sie die Stimme ihrer Tante hörte, fuhr sie herum. »Kannst du dir vorstellen, dass Brodie den Wolf erschossen hat?«, stieß sie hervor. »Du hast doch gesagt, er ist ein ehrenwerter Mann!«
    »Das dachte ich auch«, sagte Tilly, die verstehen konnte, dass Eliza ihrer Wut Luft machen musste. »Und das glaube ich noch immer. Ich weiß nicht, warum er den Wolf erschossen hat, aber ich bin sicher, es gibt eine Erklärung dafür.«
    Elizas Augen weiteten sich ungläubig. »W ie kannst du ihn jetzt noch in Schutz nehmen?«
    Tilly wusste nicht, was sie sagen sollte. »Nenn es Intuition, aber ich glaube einfach nicht, dass Brodie etwas Unrechtes tun würde.«
    »Ich verstehe gar nichts mehr«, sagte Eliza fassungslos. »Obwohl … vielleicht sollte ich mich nicht wundern.«
    »W as soll das denn heißen?«, fragte Tilly.
    »Nach allem, was mein Vater dir angetan hat, willst du noch immer nicht glauben, dass er ein schlechter Mensch ist. Deshalb sollte ich mich jetzt nicht wundern, dass du Brodie in Schutz nimmst.«
    Tilly versteifte sich. »Lass deinen Vater aus dem Spiel, Eliza. Hier geht es nicht um ihn.«
    »Nein, aber vielleicht sollte es das! Genau wie mein Vater ist auch Brodie ein Mann, dem es nichts ausmacht, auf den Gefühlen einer Frau herumzutrampeln. Und ich hielt Brodie für einen guten Menschen! Ich war sogar dabei, mich in ihn zu verlieben. Aber ich war eine Närrin! Ich bedeute ihm überhaupt nichts!«
    Tilly war nicht überrascht, dass Eliza sich in Brodie verliebt hatte, und sie war sicher, dass ihre Gefühle erwidert wurden. Aber warum hatte Brodie ihr dann vor der ganzen Stadt gesagt, er habe den Wolf erschossen? Plötzlich musste Tilly daran denken, was in der Nähe von Barneys Hühnerhaus passiert war. »W eißt du noch, Eliza, wie Barney sagte, es hätte ausgesehen, als sei ein Tier in seinem Hühnergehege in die Enge getrieben worden?«, sagte sie. »V ielleicht ist genau das passiert. Vielleicht hat Brodie den Wolf in die Enge getrieben, und er wollte ihn angreifen, worauf Brodie ihn erschießen musste. Du solltest ihm eine Chance geben, dir alles zu erklären.«
    Eliza funkelte ihre Tante zornig an. »Du weißt doch, dass auch wir den Wolf in den Höhlen in die Enge getrieben haben! Und er hat nie auch nur den Versuch unternommen, uns etwas zu tun! Wie kannst du da glauben, dass ein einzelner Mann den Wolf so erschreckt haben kann, dass er ihn angegriffen hat?«
    »Ich weiß es nicht, Eliza, aber wilde Tiere sind nun einmal unberechenbar. Ich bin sicher, dass es eine Erklärung gibt. Ich glaube nicht, dass Brodie den Wolf ohne Grund getötet hätte.«
    »Er ist Jäger. Tun die nicht genau das? Und selbst wenn es so passiert ist, wie du sagst, hat der Wolf vermutlich gespürt, dass Brodie ihm etwas antun wollte, und hat nur versucht, sich zu verteidigen.« Verzweifelt schlug Eliza die Hände vor Gesicht. »W ie konnte Brodie nur den Wolf erschießen? Und jetzt will er ihn auch noch ausstopfen lassen, damit er zur Schau gestellt wird wie eine Trophäe. Zeigt dir das nicht, wie herzlos er ist?«
    Tilly schüttelte den Kopf. »Ich bin sicher, du tust ihm Unrecht, Eliza.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du das sagst, Tante Tilly. Was ist los mit dir? Brodie ist keinen Deut besser als mein Vater. Ich verstehe dich nicht! Mit Sicherheit bin ich nicht so nachsichtig wie du. Ich werde Brodie nicht damit davonkommen lassen. Ich werde dafür sorgen, dass alle erfahren, wie kaltherzig er ist.«
    »W as hast du denn vor, Eliza?« Tilly befürchtete, Eliza könnte irgendetwas tun, was sie eines Tages bereute.
    »Als Erstes werde ich aus

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