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Im Schatten des Verraeters

Im Schatten des Verraeters

Titel: Im Schatten des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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den Weg entlang. Die Hunde bellten lauthals.

      Lomax hob die Maschinenpistole und drückte ab, das Knattern hallte langgezogen in der Nacht wider, dann war die Waffe leer.

    Er warf sie, nutzlos wie sie war, beiseite und wollte anfangen zu rennen, als eine Schmeisser zu schießen begann. Es war, als ob er mehrmals heftig gegen die Beine getreten würde, und er stürzte vorwärts aufs Gesicht.
      Alles schien von ihm zurückzuweichen, aber er war noch bei Bewußtsein, als ihn eine Hand an der Schulter packte und umdrehte. Eine Taschenlampe leuchtete ihm ins Gesicht. Er konnte die aufgeregten Stimmen der Soldaten hören und das Knurren der Hunde, die zurückgehalten wurden. Alles zusammen verschmolz zu einem bedeutungslosen Lärm, und er versank in der Dunkelheit.
      Langsam wurde aus der Schwärze ein trübes Grau, und er hörte, wie jemand ganz in seiner Nähe sprach. Er öffnete die Augen und sah unmittelbar über seinem Kopf ein Licht, das ihn wie ein unheilvolles Auge anstarrte.
      Er lag auf einem schmalen Operationstisch, und als er sich leicht bewegte, hörte das Reden auf, und schnelle Schritte waren auf einem Fliesenboden zu hören. Der Mann, der sich über ihn beugte, trug einen sauberen weißen Kittel und war offensichtlich Arzt.
      »Immer mit der Ruhe«, sagte er. »Es kommt schon wieder alles in Ordnung.«

      Ein Pfleger trat neben ihn, ein Tablett in der Hand, und der Arzt füllte eine Spritze und gab Lomax eine weitere Injektion. Als er fertig war, flog eine Tür auf, und Steiner kam herein. Er beugte sich über den Operationstisch.
      Auf seinem Gesicht lag die Spur eines Lächelns. »So, so, mein lieber Lomax, Sie sind also noch bei uns?«
      Lomax runzelte die Stirn und versuchte sich aufzurichten. »Woher kennen Sie meinen Namen?«
      Der Pfleger trat auf einen Fußhebel, so daß das eine Ende des Operationstischs automatisch angehoben wurde. Damit waren sich die beiden von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
    Steiner lachte. »Ich habe in meinem Büro eine fast drei Zentimeter dicke Akte über Sie liegen. Der Abwehrdienst fügt allmonatlich etwas hinzu. Aber ich hätte nie gedacht, daß wir Sie auf Kyros auftauchen sehen würden. Übrigens haben Sie im Kloster oben exzellente Arbeit geleistet. Ich könnte mir vorstellen, daß das noch zu Ihrem Ordenssegen beiträgt.«
      Er nahm eine Zigarette aus einem flachen goldenen Etui, steckte sie in Lomaxs Mund und gab ihm Feuer. »Wie fühlen Sie sich?«

      Lomax blickte hinab und sah, daß seine Hose aufgeschnitten worden war. Beide Beine waren dick verbunden. »So, als ob ich eigentlich nicht hier sein sollte.«

      »Aber Sie sind es«, sagte Steiner. »Unglücklicherweise. Man erwartet von mir, Sie erschießen zu lassen, dessen sind Sie sich doch wohl bewußt?«
    »Ich bin nicht schlecht gelaufen«, sagte Lomax.
      »Natürlich könnte ein bißchen Kooperation meine Meinung vielleicht ändern«, fuhr Steiner fort. »Wenn Sie zum Beispiel die Namen der Leute angeben würden, die Ihnen geholfen haben.«
      »Ich habe keine Hilfe von Einheimischen gebraucht«, sagte Lomax. »Ich hatte ein halbes Dutzend Männer bei mir.«

      »Wie seltsam«, bemerkte Steiner. »Bisher sind wir nur auf Sie und den toten Sergeanten gestoßen, der bei Ihnen lag, als wir Sie aufgelesen haben. Wie erklären Sie sich das?«
      »Der Rest meiner Männer muß rechtzeitig zum vereinbarten Treffpunkt gekommen sein.« Lomax blickte auf seine Armbanduhr und versuchte, seiner Stimme einen überzeugenden Anstrich zu geben. »Es war ausgemacht, daß wir um acht Uhr abends auf der anderen Seite der Insel von einem Unterseeboot abgeholt werden sollten.« Er lächelte schwach. »Das Boot ist Ihnen offenbar entgangen, Oberst.«

      »Dann ist es also unmöglich für uns, handelseinig zu werden?«

    »Es gibt nichts, worüber wir uns handelseinig werden könnten.«
      »Irgendwie habe ich mir schon gedacht, daß Sie das sagen würden.« Steiner zog seine Handschuhe an. »Nichts für ungut, Lomax. Ich respektiere einen tapferen Mann, aber ich muß meine Pflicht erfüllen.«
      »Ich trage Ihnen nichts nach«, sagte Lomax. Der Deutsche drückte ihm die Hand und ging hinaus. Lomax lehnte sich weiter ins Kissen zurück. Nichts schien mehr wichtig zu sein, und er begann schläfrig zu werden, als die Injektion ihre Wirkung zeigte. Das Seltsame war, daß Steiner sich über ihn lustig gemacht zu haben schien, und er hatte keine Ahnung, weshalb. Der Pfleger

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