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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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Intrige veranlasst hat ..."
    Aber Jeremy schüttelte den Kopf. "Sei nicht so voreilig. Bisher ist alles nur ein Verdacht!", meinte er. "Vielleicht haben wir uns da nur etwas Verrücktes zusammenfantasiert! Wir brauchen Beweise!"
    "Nein", widersprach Hazel bedrückt. "Ich werde ihn verlassen."
    "Hoppla. Und wann willst du ihm das sagen?"
    "Er weiß es schon", sagte Hazel nüchtern. "Denn vor einer halben Stunde waren wir im Appartement verabredet und ich war nicht da."

     
     
    Der Marquis hatte in der Tat mit Überraschung und Verärgerung die Auskunft von Hazels Hausmädchen entgegengenommen, Mrs. Shandelton sei vor gut einer Stunde überstürzt aus dem Haus gegangen, ohne dem Personal Anweisungen zu geben.
    Nachdenklich ging er die Treppe hinunter. Hazels Abwesenheit beunruhigte ihn mehr, als er zugeben wollte, denn er hatte heute Morgen mit der Post einen Brief vom Bischof von London an ihn als Trauzeugen vorgefunden, mit der nüchternen Anfrage nach der Heirat von Mrs. Shandelton. Es gäbe Unklarheiten, ob die Ehe gültig geschlossen worden sei. Der Brief endete mit einer Vorladung (denn nichts anderes war die freundliche Einladung, morgen zum Tee in den Amtsräumen des Bischofs zu erscheinen).
    Seinen Vorsichtsmaßnahmen gemäß trat der Marquis auf die Straße, um sich in der Nähe der Queen’s Gardens eine Droschke zu nehmen. Er war erst ein paar Schritte gegangen, als eine Kutsche an ihm vorbeirollte und vor ihm hielt. Der Schlag wurde geöffnet.
    "Sieh da, der Marquis of Wainwright!" Es war der Bischof von London in eigenster Person.
    "James, mein alter Widersacher!", knirschte Kirby und verzog seinen Mund widerwillig zu einem Lächeln. "Was für ein Zufall , Ihnen hier zu begegnen."
    "Ja, nicht wahr?", erwiderte der Bischof sanft.
    Kirby maß Lord James mit schmalen Augen. "Ich wüsste nur zu gern, warum Sie sich in meine Privatangelegenheiten mischen."
    "Wenn Sie damit die Sache mit Mrs. Shandelton meinen ..."
    "Eben die meine ich!"
    "Die gar nicht Mrs. Shandelton, sondern immer noch Miss Hawthorne ist ..."
    "Ein ungeplanter Zwischenfall!"
    "Oder nicht eher ein Beweis dafür, dass Sie ihr falsche Versprechungen gemacht haben?"
    "Ich versichere Ihnen, dass ich alle meine Versprechungen bisher aufs Genaueste eingehalten habe."
    "Tatsächlich? Trotzdem muss ich Sie wohl daran erinnern, dass Miss Hawthorne noch nicht volljährig ist. Mag sein, dass es Ihnen gelungen ist, Sie zu nötigen, bei Ihnen einzuziehen ..."
    "Zu ‚nötigen‘?", schnaubte Kirby. "Sie war ganz scharf darauf, kann ich Ihnen sagen!"
    "Was ist, wenn die Sache vor Gericht kommt?"
    "Das traue ich Ihnen zu, dass Sie die Angelegenheit auch noch vor Gericht bringen!"
    "Und wenn die Mutter dort versichert, ihre Tochter würde dort gegen ihren Willen festgehalten?"
    "Gegen ihren Willen? Das wird ja immer besser!"
    "Zumindest gegen den Willen der Mutter, was dem Gericht bereits genügen würde."
    "Die Mutter hatte so lange nichts dagegen, bis Sie aufgetaucht sind und ihr offenbar das Gegenteil eingeredet haben!"
    "Haben Sie das schriftliche Einverständnis der Mutter oder nicht?"
    Kirby blickte den Bischof zähneknirschend an.
    "Nun also", erwiderte der freundlich. "Dann werden Sie vielleicht mit mir darin übereinstimmen, dass es das Beste ist, wenn Miss Hawthorne so lange im Hause ihrer Mutter bleibt, bis diese ganze Angelegenheit geklärt ist."
    Lord James schloss nachdrücklich die Tür und damit rollte die Kutsche davon.

    Nur wenige Minuten später klopfte der Marquis heftig an die Haustür in der Jermyn-Street.
    "Aus dem Weg!", knirschte Kirby, als Jefferson ihm öffnete.
    Aber Jefferson dachte nicht daran.
    Kirby drängte den Butler mit Gewalt zurück. "Viola!", brüllte er so laut, dass es durch das ganze Haus hallte, was allerdings auch Jeremy und Mrs. Hawthorne auf den Plan brachte.
    Kirby musterte, halb verärgert, halb amüsiert, die Phalanx, die sich ihm entgegenstellte. "Machen Sie sich nicht lächerlich", knurrte er, "ich will nur mit ihr reden – allein. Das können Sie mir wohl nicht verwehren – darauf habe ich ein Recht!"
    Hazel stand oben an der Treppe, blass und nervös. "Lassen Sie ihn rein, Jefferson", sagte sie gefasst.

    "Was soll das alles?", fragte Kirby leise (denn Mrs. Hawthorne hatte darauf bestanden, dass die Tür zum Salon geöffnet blieb). "Was soll dieses ganze Gerede, ich würde dich gegen deinen Willen im Appartement festhalten und hätte dich genötigt und dieser ganze Unsinn? Warum schickst du mir den

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