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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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Lügengeschichte aufgetischt, wie er ihn angeblich bekommen hat."
    "Was? Das hast du mir ja gar nicht gesagt! Wie, verflucht noch mal, ist er an Papas Degen rangekommen?"
    "Das ist doch jetzt egal. Es geht um dieses Testament! Das, was wirklich drin stand, muss so brisant gewesen sein, dass jemand es unterschlagen hat. Ich dachte erst, es geht um viel Geld, das Kirby Shandeltons Mutter vorenthalten wollte. Aber Haggerty bestätigt ja, dass Shandelton nur Schulden hatte. Er meint, dass in dem Testament was ganz anderes gestanden haben könnte. So etwas wie ein Geheimnis, das Shandelton nicht mit ins Grab nehmen wollte."
    "Was für ein Geheimnis?"
    Hazel tippte auf den Zeitungsartikel. "Na, dass die Beweise, die zu Lord Everetts Verhaftung geführt haben, gefälscht waren, zum Beispiel."
    Jeremy stutzte.
    "Eh, ja!", meinte er, "Und Kirby hat das Testament gelesen, ihm wurde klar, was er da in Händen hielt, und er hat die Gunst der Stunde genutzt und es unterschlagen! Er ist nicht gut auf Lord Everett zu sprechen. Auf irgendeiner Gesellschaft habe ich was läuten hören, dass da vor einem halben Jahr irgendwas war, frag mich jetzt aber nicht genau was. Kirby will sich an Lord Everett rächen, er will Everett hängen sehen, also ist es wichtig, dass das Geheimnis niemals rauskommt, und deshalb hat er das Testament abgefangen und verbrannt."
    "So einfach kann es aber nicht sein", wandte Hazel ein, "denn es war Kirby, der Shandelton dazu aufgefordert hat, dieses Testament abzufassen. Das macht keinen Sinn, ihn erst dazu zu bringen, es zu schreiben, nur um es nachher wieder zu stehlen. Und das würde noch was bedeuten: dass Kirby über das Geheimnis Bescheid wusste, und zwar schon vorher, bevor Shandelton ihm das Testament vorm Versiegeln zum Lesen gegeben hat."
    "Du meinst, Kirby war es selbst, der die belastenden Beweise gefälscht hat?", fragte Jeremy atemlos. "Dass er Lord Everett so gehasst hat, dass er ihn an den Galgen bringen wollte?"
    "Vielleicht wollte er das gar nicht", meinte Hazel nachdenklich. "Er hat im Oberhaus mal eine Bemerkung über Papa gemacht, dass er sich zu vorschnell erschossen hätte. Kirby vertrat die Ansicht, dass diese ganze Hochverratssache letztendlich so absurd sei, dass man die Anklage gegen Lord Everett bald wieder fallen lassen würde. Das mit Papa hätte niemand absehen können. Seine Verhaftung sei eigentlich nur ein Nebeneffekt gewesen. Ein paar Tage Festungshaft für Lord Everett: Eine kleine fiese Retourkutsche wäre das gewesen, mehr nicht."
    "Oh, Mann!", stöhnte Jeremy, "Und wir haben immer nach jemandem gesucht, der Papa eins auswischen wollte. Dabei war er gar nicht gemeint!"
    "Aber Kirby stünde schlecht da, wenn herauskäme, dass er hinter der ganzen Sache steckt. Er braucht einen Sündenbock."
    "Leutnant Shandelton ...", meinte Jeremy.
    "Aber es blieb nicht bei der kleinen Gemeinheit. Die Intrige lief aus dem Ruder, plötzlich sollte Lord Everett hingerichtet werden. Kirby muss Leutnant Shandelton ans Messer liefern, aber völlig unvorhergesehen hat Shandelton – Gott weiß, woher - eine tödliche Verletzung. Zu blöd, wenn er stirbt und sein Geheimnis mit ins Grab nimmt."
    "Kirby ermuntert ihn also, ein Testament mit einem Geständnis zu schreiben", nickte Jeremy. "Nein", widersprach er sich gleich selbst, "das ist Blödsinn. Warum sollte Kirby sich selbst belasten? Wenn Shandelton die Wahrheit schreibt, hängt Kirby ja mit drin."
    "Aber nicht, wenn Shandelton alle Schuld auf sich nimmt und Kirby entlastet."
    "Aber warum sollte er im Angesicht des Todes lügen und alle Schuld auf sich nehmen? Er hätte doch keinen Vorteil davon. Im Gegenteil: Wenn er tot ist, würde er seine Ehre noch nachträglich beschmutzen. Also warum sollte er das tun?"
    "Vielleicht geht es nicht um ihn und seine Ehre. Vielleicht opfert er seine Ehre für jemand anderen, seinen Sohn vielleicht."
    "Kirby verspricht ihm, im Gegenzug für seinen Sohn zu sorgen."
    Hazel erstarrte, als ihr klar wurde, wie Kirby ein solches Versprechen eingelöst hätte.
    "Das wäre allerdings infam", flüsterte sie.
    Sie hatte immer schon gewusst, dass Kirby keine reine Weste hatte, und die letzten Tage hatten ihr schließlich Beweise genug dafür gegeben, mit welchen raffinierten Mitteln Kirby seine Interessen durchzusetzen in der Lage war. Sie zweifelte nicht daran, dass er in diese Sache tief verstrickt war. Was sollte sie tun?
    "Ich kann nicht zu ihm zurück", murmelte sie. "Wenn es wahr ist, dass Kirby diese ganze

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