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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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passt alles zusammen", zischte er. "Sie – Ihr Bruder – das Bild ..." Wütend trat er auf Hayward zu. "Ich hab das sehr wohl bemerkt, dass Sie ein Auge auf Viola geworfen haben!", knirschte er und zog seinen Degen, "Aber ich warne Sie! Lassen Sie die Finger von ihr! Viola gehört mir!"
    Und mit wuchtigem Schlag hieb er mit seinem Degen auf Hayward ein.
    Hayward fing seinen Schlag ab. Die Klingen rutschten aneinander vorbei, das kleine Schutzkäppchen, das man zum Üben aufsetzte, flog von der Spitze von Kirbys Degen ab und kollerte mit leisem Geräusch zu Boden.
    Beide Männer sahen es fallen.
    Hayward trat einen Schritt zurück. Kirby verfolgte mit den Augen die Richtung, in die es rollte, bis es schließlich in einiger Entfernung liegen blieb. Kirby wandte den Kopf, schaute seinem Rivalen für einen kurzen Moment kalt die Augen und ging wütend auf Hayward los.
    Hayward hatte keine Chance auszuweichen, schon zerschlitzte die Klinge von Kirbys Degen ihm die Wattierung seiner Schutzweste quer über seine Brust, sauste noch ein Stück weiter und zerfetzte den Ärmel seines Hemds.
    Hayward zog scharf die Luft ein und fasste sich unwillkürlich an den Arm. Als er seine Hand fortnahm, waren seine Finger rot von Blut.
    Wutentbrannt drang Kirby erneut auf seinen Rivalen ein. Hayward reagierte geistesgegenwärtig, hatte jedoch Mühe, seine Angriffe abzuwehren. Mit harten, rasch und präzise geführten Schlägen trieb Kirby Hayward in die Enge.
    Doch Hayward wehrte sich erbittert. Nach etlichen Attacken hatte er sich von dem ersten Schrecken erholt. Entschlossen, keine leichte Beute zu sein, zog er alle Register seines Könnens und schließlich wurde Kirby seine Wut zum Verhängnis: Hayward probierte eine Finte, Kirby ging ihm auf den Leimund Haywards Degenkante sauste hart auf Kirbys Hand.
    Mit einem Aufschrei verlor Kirby die Waffe. Hayward setzte ihm seine Degenspitze auf die Brust. "Schluss jetzt!", herrschte er Kirby an.
    Kirby blieb keuchend stehen.
    Dass Haywards Degen noch das kleine Schutzkäppchen trug, quittierte er jedoch mit einem höhnischen Auflachen.Er packte die Klinge, riss die Waffe zur Seite und versetzte Hayward gleichzeitig einen heftigen Kinnhaken, der ihn zurücktaumeln ließ. Während er mit dem Fuß fest nach Hayward trat, entriss er ihm den Degen und warf die Waffe im Bogen von sich. Im nächsten Moment hatte Kirby sich wutschnaubend auf seinen Widersacher gestürzt und mit sich zu Boden gerissen. Er legte Hayward die Hände um den Hals und drückte zu.
    Aber er hatte nicht mit Haywards rascher Reaktion gerechnet: Hayward versetzte ihm einen kräftigen linken Haken, Kirby verlor sein Gleichgewicht, die beiden Männer rollten herum und Hayward befreite sich, indem er Kirbys Handgelenke packte und von sich wegriss. Im nächsten Moment war Hayward über ihm, setzte ihm das Knie auf die Brust, grapschte nach Kirbys Degen und legte seinem Gegner die Spitze der Klinge an den Hals.
    "Mylord, Sie vergessen sich!", sagte er kalt.
    Kirby versuchte sich loszureißen, aber Hayward hielt ihn eisern nieder.
    Kirby stierte ihn hasserfüllt an.
    Sekundenlang war es in der Schwebe, dann fühlte Hayward, wie Kirbys angespannte Muskeln sich lockerten, als Kirby sich ihm widerwillig unterwarf.
    Hayward gab Kirby frei und erhob sich. "Bis Montag", meinte er, als sei nichtsgewesen, grüßte höflich und ging.

    "Und – wie war das Duell mit Hayward?", fragte Woodworth nichtsahnend, als Kirby aus dem Übungsraum kam.
    "Fragen Sie lieber nicht!", knurrte der Marquis ungehalten.
    "Ich könnte Ihnen einen Trick zeigen, mit dem Sie Hayward aufs Kreuz legen könnten", bot Woodworth an. "Ich habe erst um fünf die nächste Verpflichtung und könnte Sie vorher noch drannehmen."
    "Mir ist eher danach, Sie aufs Kreuz zu legen", erwiderte Kirby anzüglich, "und Sie tüchtig dranzunehmen."
    Woodworth‘ Augen wurden schmal. Er blickte über seine Schulter. "Aber nicht hier im Fechtclub", sagte er mit gesenkter Stimme.

     
     
    Dreizehn Minuten später sah man Hayward, wie üblich seinen Kammerdiener im Schlepptau, die Stufen zur Halle hinabschreiten.
    "Und?", fragte Hayward, sobald sie den Club verlassen hatten, ohne den Kopf nach Gaston umzudrehen. "Hat es geklappt?"
    "Ja", antwortete Gaston und stöhnte leise: "Wir werden dafür ins Gefängnis kommen."
    "Nur wenn wir uns erwischen lassen", gab Hayward zurück. "Und das werden wir nicht."
    "Ein Taschendiebstahl auf der Straße – in Ordnung", befand Gaston, "ein Einbruch

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