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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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gegenüber selbst zugegeben, dass Ihr Kammerdiener Schlösser knacken kann. Und zweitens haben wir Sie doch auf frischer Tat ertappt! Sie standen vor dem geöffneten Tresor und hatten das Juwelenhalsband in der Hand!"
    "Und – habe ich es gestohlen?"
    "Nein, aber nur deshalb nicht, weil wir Sie ertappt haben."
    "Sie sind ja schlimmer als ein Inquisitor!", knurrte er. "Was wollten Sie dort eigentlich mitten in der Nacht, wenn ich mal fragen darf?"
    Hazel wich unbehaglich seinem Blick aus.
    "Nicht vielleicht zufällig auch das Juwelenhalsband aus dem Tresor?"
    "Nein. Wir wollten ... wir haben nach etwas anderem gesucht."
    "Und was kann das wohl gewesen sein?"
    Hazel senkte den Kopf. "Das kann ich Ihnen nicht sagen."
    "Warum nicht?", fragte er leise.
    "Das kann ich Ihnen auch nicht sagen."
    Hayward seufzte. "Was soll ich denn noch tun, damit Sie mir ein bisschen mehr Vertrauen schenken ...", und unter den dichten Wimpern seiner halb gesenkten Lider hervor, " ... Miss Graham?"
    Hazel zuckte erschrocken zusammen. Im selben Moment versuchte sie noch Gleichgültigkeit zu heucheln, wurde sich aber bewusst, dass es zu spät war und sie sich schon verraten hatte.
    Er nahm ihre Hand. "Sie brauchen nicht zu erschrecken", sagte er leise, "ich weiß es schon seit einiger Zeit."
    Hazel zog ihre Hand fort. "Wie haben Sie es herausgefunden?", erkundigte sie sich nervös.
    "Ich habe einen Detektiv nach Florenz geschickt und er hat mir eine Liste von allen Schülern von Emilio di Lago gebracht."
    Hazel schaute ihn skeptisch an. "Jetzt schwindeln Sie aber, oder?", fragte sie unsicher.
    "Nein, wirklich", erwiderte Hayward. "Das war schließlich der einzige Anhaltspunkt, den ich hatte."
    Hazel lachte ungläubig auf. "Sie sind ja verrückt! Das muss doch einen Haufen Geld gekostet haben!"
    "Zugegeben, es war nicht ganz billig", meinte er. "Aber eine andere Möglichkeit hatte ich schließlich nicht."
    Hazel hielt den Kopf gesenkt und verkrampfte ihre Finger ineinander. "Naja", meinte sie leise, "dann wissen Sie ja jetzt alles ..."
    Vor Hazels geistigen Auge tauchten blitzartig die Ereignisse und Personen jener Nacht wie Schatten auf – die Fackeln in den Händen der Soldaten, das grimmige Gesicht des Hauptmanns ...
    "Es war furchtbar!", flüsterte sie. "Ein Diener brachte uns die Nachricht, dass Vater wegen Hochverrats verhaftet werden solle. Wir konnten es nicht glauben, aber dann ging Jones, unser treuester Diener, heimlich mit dem Mann hinaus und meldete bei seiner Rückkehr Soldaten, die einen Ring um unser Haus zögen. Mama hatte entsetzliche Angst, dass man Vater anklagen und das Todesurteil vollstrecken würde, bevor seine Unschuld bewiesen sei."
    "Und dann kam es Ihnen zupass, dass Ihre Mama von ihrer Zeit als Schauspielerin her noch ein paar Perücken hatte und mit dem Schminkstift umzugehen weiß ...", mutmaßte er.
    Hazel schaute ihn erstaunt an.
    "Ihr Vater ... ist gar nicht tot, nicht wahr?", fragte er.
    Hazel warf ihm einen prüfenden Seitenblick zu. "Wie kommen Sie nur auf diesen Gedanken?"
    "Aus mehreren Gründen. Und einer davon ist, dass Sie nicht wie eine Tochter um Ihren toten Vater trauern. Nicht wirklich."
    Hazel rang mit sich.
    "Ja, Sie haben Recht", gab sie zu. "Uns blieb damals nicht viel Zeit", fuhr sie dann fort, "eine Viertelstunde höchstens. Wir warfen in aller Eile unsere Sachen in Kisten und Säcke, Jeremy schrieb einen Zettel mit französischen Poststationen aus seinem Schulbuch ab, den wir mit einem Rucksack voll Proviant stehen ließen, damit es so aussähe, als ob wir ihn bei unserer überstürzten Flucht vergessen hätten. Jones gab einem unsrer Kätner, dem wir vertraut haben, Bescheid, dass er einen Heuwagen fertig machen sollte. Die Hausangestellten schleppten die Kisten und Säcke durch einen Geheimgang nach draußen, dann mussten sie sich selbst davonmachen, um nicht ihr eigenes Leben zu gefährden.
    Mama schminkte Papa derweil diese furchtbare Wunde an den Kopf. Und ein unschuldiges Huhn musste noch dran glauben. Wir haben das Blut dekorativ verteilt. Es sah ziemlich ... glaubwürdig aus. Aber beinah wäre alles schief gegangen. Der Plan sah vor, dass Mama als erste im Zimmer bei ihm war, sie musste laut aufschluchzen und schreien: "Er ist tot!" und sich über ihn werfen und verhindern, dass irgendjemand näher kam. Aber dieser Hauptmann war ziemlich schnell. Was haben wir gezittert, als er Mama beiseite drängte und den Raum betrat!" Hazel verstummte. "Aber dann blieb er zum Glück stehen. Es

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