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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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auf kennen. Ich hätte sie verflucht noch mal alle am Tag meiner Volljährigkeit entlassen sollen!"
    Hazel betrachtete ihn amüsiert. "Ich hatte gehofft, Sie mit einer Nachtmütze auf dem Kopf zu überraschen", lächelte sie. "Aber diese Hausjacke ist auch nicht schlecht."
    "Sie haben Glück, dass ich schon Hosen anhabe", brummte er, warf die Decke von seinen Füßen und erhob sich. Er musterte sie von oben bis unten.
    "Sie sehen unverschämt gut aus", bemerkte er, "ich darf mir aber wohl kaum anmaßen, der Grund dafür zu sein, dass Sie sich so herausgeputzt haben?"
    "Nicht direkt. Ich habe Hoffnung, dass ich heute Abend noch dem König vorgestellt werde."
    "Warum sind Sie dann hier?", fragte er, während er ihr einen breiten Sessel heranschob.
    Hazel fand es plötzlich ungeahnt schwierig, auf diese unverblümte Frage hin mit ihrem heiklen Wunsch herauszuplatzen. "Selbstverständlich nur, um den Triumph auszukosten, Sie auch mal an irgendwas gefesselt zu sehen – und wenn es nur das Bett ist", behauptete sie und setzte sich.
    "Wie fühlen Sie sich?", erkundigte sie sich.
    Er sah blass aus, die Augen unnatürlich glänzend."Miserabel!", brummte er und kehrte auf sein Krankenlager zurück. "Ich hasse es, hier so tatenlos herumzuliegen und Ihnen auch noch dankbar dafür sein zu müssen!"
    "Ich sehe, Sie sind schlechter Laune und folglich auf dem Weg der Besserung. Da es mein Hauptanliegen war, mich davon zu überzeugen, dass Sie nicht mehr unmittelbar vom Tode bedroht sind, kann ich ja erleichtert gehen."
    Sie erhob sich.
    "Halt!", er fasste ihr Handgelenk mit einer Schnelligkeit und Kraft, die sie ihm in seinem Zustand nicht zugetraut hatte. "Bleiben Sie! Setzen Sie sich!", und als Hazel zauderte, fügte er nachdrücklich hinzu: "Bitte!"
    Also nahm sie wieder Platz, aber nicht auf dem Sessel, sondern, weil er sie weiterhin festhielt, bei ihm auf dem Sofa.
    "Sie haben doch nicht wirklich geglaubt, dass ich vom Tode bedroht bin?", meinte er.
    "Naja", entgegnete sie ebenso aufrichtig wie verlegen, "es gab Momente, da sah es ziemlich danach aus."
    "Ach was, ich bin zäh. Damals beim Militär hatte ich auch schon mal was abgekriegt, das dauert nur ein paar Tage, dann bin ich wieder auf den Beinen."
    "Sie waren beim Militär?", erkundigte Hazel sich erstaunt.
    "Ja, meine Eltern wollten, dass ich Offizier werde. - War ich dann ja auch, bis man mich gefeuert hat."
    "Gefeuert? Geht denn das?"
    "Man nennt es nur anders. Man hat mir nahe gelegt, freiwillig meinen Abschied einzureichen, weil man sich andernfalls genötigt sähe, mich unehrenhaft aus der Armee zu entlassen."
    Hazel blickte ihn ungläubig an. "Was haben Sie angestellt?"
    "Befehlsverweigerung", erwiderte er knapp, und fügte, als Hazel ihre Augenbraue hob, als Erklärung hinzu: "Es ist für einen hitzköpfigen jungen Offizier mit gesundem Menschenverstand nicht leicht, einem General mit begrenztem Horizont unterstellt zu sein. Vor allem dann nicht, wenn dieser Vorgesetzte wenig kritikfähig ist."
    "Sie haben einen General beleidigt!?", fragte Hazel, schwankend zwischen Amüsement und Entsetzen.
    Er zuckte mit den Achseln. "So nennt man das dann wohl. Und die Befehlsverweigerung kam gleich hintendran, als ich auf eine Strafexpedition geschickt werden sollte."
    "Ich dachte, wenn man den Befehl verweigert, wird man gleich erschossen", meinte Hazel.
    "Nicht, wenn man der Sohn eines Herzogs ist", lächelte er.
    "Hayward ...", sagte Hazel ungläubig.
    "So, jetzt kennen Sie schon das zweite Familiengeheimnis", meinte er.
    Hazel wusste nicht, was sie sagen sollte.
    "Naja, das Ganze ist schon ein paar Jahre her", lenkte er ein.
    Du liebe Zeit! Kein Wunder, dass seine Mutter so besorgt darum war, dass er pünktlich die kreuzbrave Elizabeth Debenham heiratete!
    Ein langes Schweigen entstand. Hazel war sich durchaus bewusst, dass sie nicht ewig Zeit hatte, ihr Anliegen vorzubringen, aber ihr lag noch so viel anderes am Herzen, was sie zuvor in Erfahrung bringen wollte. Sein Geständnis ließ sie den Mut fassen, die nächste Frage zu stellen.
    "Wer ist übrigens Eleanor?", erkundigte sie sich.
    Er erstarrte, weil ihm wohl klar wurde, auf welche Weise sie von diesem Namen Kenntnis bekommen haben musste.
    "Sie sind bei Ihrer Rache ziemlich gründlich", bemerkte er.
    Hazel senkte verlegen den Blick. "Es war reine Neugierde. Entschuldigen Sie."
    "Los, raus damit! Was habe ich im Delirium noch alles ausgeplaudert?", erkundigte er sich unbehaglich.
    "Eigentlich nichts, nichts, was

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