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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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Kutsche und die Pferde haben, ich werde gleich nach Stafford schicken, er soll Sie unbedingt selbst kutschieren. Aber Sie können auf keinen Fall ohne Schutz und Geleit im Dunkeln durch die Gegend fahren. Ich werde meine Pistolen holen und zwei von meinen Dienern werden Sie begleiten, nein, besser vier – zwei auf der Kutsche und zwei zu Pferd."

    In diesem Moment wurde draußen an der Türglocke heftig gezogen. Kaum dass der Diener die Tür geöffnet hatte, stürmte Jeremy herein. "Wo ist meine Schwester?", rief er aufgeregt.
    Der Diener brauchte ihm nicht den Weg zur Bibliothek zu weisen, denn Hazel hatte seine Stimme gehört und war schon erschrocken herausgelaufen.
    "Jeremy?", fragte sie nervös. "Was ist passiert?"
    "Mama ist verhaftet worden!", platzte er heraus.
    Hazel erstarrte.
    "Ich war noch nicht zu Hause, sonst hätten sie mich auch gleich mitgenommen. Du wirst auch gesucht. Wir müssen fort! Komm schnell!", drängte er und fasste sie am Arm.
    Hazel wandte sich mit Tränen in den Augen zu Hayward um, der ihr gefolgt war. "Und Ihnen habe ich vertraut!", stieß sie vorwurfsvoll hervor.
    Jeremy zerrte sie mit sich und sie folgte ihm hastig durch die Halle.
    "Hazel!", rief Hayward. "Ich schwöre Ihnen ..."
    Aber da waren sie schon draußen und die Haustür fiel hinter ihnen zu.
    Hayward zerrte sich die Hausjacke vom Leib, riss die Tür auf und stürmte die Stufen hinab.
    Eine große Kutsche stand vor dem Haus, gezogen von zwei Grauschimmeln, ein Kutscher vorn, zwei Wachmänner hinten.
    "Hazel!", rief er.
    Jeremy hatte Hazel beim Einsteigen geholfen und sprang hinter ihr in den Wagen. Hayward erwischte eben noch die Tür, die Jeremy soeben zuziehen wollte, und hielt sie fest.
    "Wo wollen Sie denn hin?", fragte Hayward. "Hazel, bleiben Sie hier! Ich schwöre Ihnen, ich habe nichts damit zu tun!"
    Die zwei Wachmänner sprangen vom Wagen ab und bewegten sich drohend auf ihn zu.
    "Zurück!", brummte der eine Wachmann, Haywards Arm grob packend, und als Hayward ihn erbost abschüttelte, holte der Kerl aus und versetzte Hayward einen kräftigen Kinnhaken, so dass er zurück auf die Straße stürzte und benommen liegen blieb.
    Hazel schluchzte auf. Jeremy gab dem Kutscher ein Zeichen, er fuhr an, die Wachleute schwangen sich hinten auf und die Kutsche rollte davon.
    Hayward richtete sich mühsam auf und blickte der sich rasch entfernenden Kutsche nach.
    "Dieser verdammte Weathers!", fluchte Hayward, sprang auf und rannte die Stufen zum Haus hinauf.
    "Mein Pferd!", schrie er. "Wilson! Schick in den Stall, mein Pferd! Schnell!"
    "Ihr Pferd?", keuchte Wilson (denn er war bei all dem Lärm schnellstens herbeigeeilt). "Aber Mylord, Sie können noch nicht reiten!"
    Der kleine William stand dumm herum. Hayward packte ihn an der Schulter. "In den Stall! Stafford soll den Schwarzen satteln!", befahl er. William sauste davon.
    "Mylord! Der Arzt hat gesagt ..."
    Aber Hayward war schon in seine Stiefel geschlüpft, polterte die Treppe hinauf, zog die Schublade auf und kehrte mit Pistole und Munition zurück, den Degen unter den Arm geklemmt. Hastig fuhr er in seine Jacke, schnallte sich den Degen um, riss Hut und Umhang vom Haken.
    Wilson verteidigte die Tür.
    "Gehen Sie mir aus dem Weg!", zischte Hayward. Er blickte so wütend, dass Wilson es vorzog, den Weg kampflos freizumachen.
    Als Hayward in den Stall kam, war das Pferd schon gesattelt. Hayward schwang sich hinauf und galoppierte los.
    Erst als er auf der Straße die erste Kreuzung erreichte, wurde ihm klar, dass er keine Ahnung hatte, wohin die Kutsche gefahren sein könnte.
    Hayward zügelte fluchend sein Pferd.

     
     
    "Hör endlich auf zu weinen!", knurrte Jeremy grantig. "Dein Geschniefe ist furchtbar. Glaubst du, der König wird uns eher begnadigen, wenn du mit völlig verlaufener Schminke vor ihm kniest?"
    Hazel, die unter heftigem Schluchzen Jeremy alle Neuigkeiten der letzen Minuten anvertraut hatte, putzte sich zum wievielten Mal die Nase.
    "Und ich dumme Gans habe ihm vertraut!", stieß sie unter neuen Tränen hervor.
    "Es ist noch gar nicht heraus, ob es wirklich Hayward war, der uns verraten hat", meinte Jeremy nüchtern. "Es kann genauso gut sein, dass jemand, der uns von zu Hause her kennt, zufällig hier in London gesehen hat. Jetzt hör endlich auf zu weinen!"
    "Was soll denn nun werden?", fragte Hazel verzweifelt.
    "Wir fahren nach Mayfanhair, was sonst. Wir müssen den König treffen, jetzt, da Mama verhaftet worden ist, erst recht. Es bleibt uns

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