Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
Vom Netzwerk:
ist auch nicht Matthew, sondern sein Bruder Jeremy."
    "Ah", bemerkte Lady Constance. "Ich hoffe, Sie sind ein eifriger Tänzer."
    "Weisen Sie mir eine Dame zu und ich werde tun, was ich kann", erwiderte Jeremy bereitwillig.
    Lady Constance lächelte. "Es ist ein ganz zwangloser Tanzabend. Sie dürfen sich Ihre Tanzpartnerinnen selbst wählen."
    Da in diesem Augenblick weitere Gäste eintrafen, die von Lady Constance begrüßt werden wollten, waren sie entlassen.
    Hazel atmete auf und warf einen Blick um sich. Lady Constances "kleiner zwangloser Tanzabend" fand in einem Saal im Obergeschoss statt, über den sich eine prunkvoll bemalte Decke wölbte. Er kam Hazel riesig vor, konnte jedoch kaum über die ganze Grundfläche des Herzoglichen Palais gehen, denn es gab noch einige Treppen und Türen in mindestens einen anderen Gebäudeflügel.
    Hayward stellte sie noch drei anderen Familien vor, allesamt prächtig gekleidete Mütter mit ihren nicht minder prächtig gekleideten Töchtern, so dass Hazel sich beunruhigt fragte, ob ihr eigenes Kleid den Richtlinien der neuen Mode noch standhielt.
    Hayward brachte sie zu einem kleinen Tisch mit drei Stühlen, versorgte sie mit Getränken und entschuldigte sich für einen Moment, weil er noch andere Pflichten habe. Jeremy, der weder als Mädchen noch als Junge Hazels Scheu teilte, die sie in Gesellschaft stets befiel, plauderte bereits angeregt mit einer fülligen Matrone auf seiner rechten Seite, die eine ausgesprochen hübsche brünette Tochter hatte, deren kühnes Dekolleté nur mit Mühe zwei dralle Brüste im Zaum hielt.
    Hazel nippte unbehaglich an ihrem Glas mit Zitronenwasser und wünschte sich weit fort.

    Eine Gruppe Musiker begann ihre Instrumente auszupacken. Hazel, die längst alle Anwesenden daraufhin taxiert hatte, wer tanzen würde und wer nicht, und zu ihrer Erleichterung eine Überzahl an jungen Damen festgestellt hatte, so dass es hoffentlich nicht auffallen würde, wenn sie aussetzte, zuckte zusammen, als Hayward von der Seite an sie herantrat. "Würden Sie die Freundlichkeit haben, mit mir zu tanzen?", fragte er förmlich, aber nicht ohne sarkastisches Lächeln.
    Hazel blickte ihn erschrocken an. "Ich tanze nicht!", flüsterte sie betreten.
    "Jetzt geben Sie mir hier vor all den Leuten bloß keinen Korb!", raunte er.
    Hazel erhob sich hastig und sagte errötend: "Das war nicht meine Absicht. Mit ‚Ich tanze nicht‘ meinte ich: ‚Ich kann nicht tanzen‘."
    "Aus der Tatsache, dass in der Vergangenheit einige Bauerntölpel über Ihre Füße gestolpert sind, dürfen Sie nicht ableiten, dass Sie selbst keine gute Tänzerin sind", meinte er lächelnd und führte sie auf das Parkett, wo sich erst wenige Paare eingefunden hatten, weil die Musiker noch mit dem Stimmen Ihrer Instrumente beschäftigt waren.
    "Das wird eine einzige Blamage werden!", wandte Hazel widerstrebend ein.
    "Ich werd’s überleben."
    "Aber ich nicht!"
    "Keine Sorge. Wir tanzen hier keine ausgefallenen Modetänze. Es ist ein guter, alter Kontertanz – und die Schritte werden Sie doch wohl kennen."
    "Ja, natürlich."
    "Na, also."
    Die Tanzfläche füllte sich. Jeremy hatte sich diese niedliche Brünette ergattert (weiß der Himmel, wie ihm das angesichts einer ansehnlichen Menge von Rivalen gelungen war) und stand auf der anderen Seite des Saals. Je mehr Paare dazukamen, desto unruhiger wurde Hazel, was nicht zuletzt damit zusammenhing, dass sie den Eindruck hatte, ihr Mieder würde mit jeder Minute enger werden.
    "Hayward", bat sie, "können wir nicht stattdessen auf die Terrasse gehen?"
    "Viola", gab er sanft zu bedenken, "Ballsäle in oberen Stockwerken haben keine Terrasse. – Außerdem wollen Sie doch wohl nicht den ganzen Tanzabend vor der Tür verbringen."
    Hazel fühlte sich den Tränen nah. " Sie haben mich gezwungen hierherzukommen!", stieß sie hervor. "Wenn das nur geschah, um mich zu beschämen ..."
    Er musterte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    "Kommen Sie!", sagte er kalt, fasste ihre Hand und führte sie nach draußen.
    Kaum der Aufmerksamkeit der übrigen Gäste entzogen ging er über den Flur und öffnete am Ende des Gangs zwei Flügeltüren, die notwendigerweise nach innen aufgingen, weil sie sonst die Winzigkeit von Balkon, der davor angebracht war, allzu sehr beeinträchtigt hätten.
    "Das ist alles an Terrasse, was ich Ihnen bieten kann!", sagte er. "Fangen Sie jetzt bloß nicht an zu heulen. Man kann Sie von überall her sehen."
    Hazel trat auf den Balkon, der

Weitere Kostenlose Bücher