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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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ein- und ausgehen, offensichtlich niemals gleichzeitig mit mir eingeladen werden, und wenn heute Abend nicht ein bisschen getanzt wird, werden wir gezwungen sein, uns selbst ein bisschen Unterhaltung zu verschaffen. Kommen Sie!"

    Da in diesem Moment Lady Wineyard in den Saal trat, begleitet von ihren beiden Töchtern, welche ja alle drei Hazel erst neulich auf dem Hausball der Herzogin von Richmond als Viola gesehen hatten, schien es Hazel angeraten, Kirbys Vorschlag zu folgen. Sie gerieten in ein angrenzendes Zimmer, in dem eineGruppe von zumeist jugendlichen Gästen gelangweilt herumsaß.
    "Nun, was habe ich Ihnen gesagt?", meinte der Marquis halblaut.
    "Gibt es wohl bald was zu essen?", fragte jemand träge.
    "Auf dem Büfett steht ein ganzer Korb mit köstlichen Früchten", bot Mary Burchington an, die diese Frage zufällig von der Tür aus gehört hatte. "Kirschen und Mirabellen und sogar die ersten Pfirsiche und ..."
    "Ich weiß was!", rief eine Blondine. "Wir verbinden uns die Augen und raten, welche Früchte es sind."
    Dieser Vorschlag brachte einiges Leben in die anderen, einige sprangen auf und holten auf einem großen Teller verschiedene Früchte und eine Handvoll Obstmesser, während Mary Burchington beauftragt wurde, einige Augenbinden aufzutreiben.
    Hazel hielt sich im Hintergrund.
    Kirby trat heran. "Mr. Hawthorne, was ist?", fragte er. "Kommen Sie!"
    Hazel wand sich. "Ich bin wohl kaum die rechte Person für dieses Spiel", meinte sie verlegen. "Ich habe noch nie in meinem Leben auch nur einen Pfirsich gegessen."
    Unangenehm viele Augen richteten sich auf sie.
    "Noch nie?", fragte der Marquis ungläubig, "Wirklich noch nie?"
    "Nein", gab Hazel zu, ohne verhindern zu können, dass peinliche Röte ihr Gesicht überflutete.
    "Aber das müssen Sie!", rief Kirby. "Sie müssen unbedingt einen Pfirsich probieren – Sie werden sehen, dass es kaum etwas Köstlicheres gibt!" Und schon hatte er einen in der Hand und hielt ihn ihr auffordernd hin.
    Aber eben, als Hazel ihn ergreifen wollte, zog Kirby die Hand rasch zurück. "Halt!", sagte er mit sardonischem Grinsen. "Einen Pfirsich sollte man nicht nur einfach essen – man muss ihn genießen!", und zu der Dame zu seiner Rechten gewandt: "Geben Sie mir ein Tuch!"
    Und trotz ihres Protestes sah Hazel sich plötzlich von der ganzen Gesellschaft genötigt, auf einem Stuhl Platz zu nehmen und sich die Augen verbinden zu lassen.
    Das schwarze Seidentuch senkte sich kühl auf ihre Lider.
    "Hände auf den Rücken!", kommandierte Kirby.
    Während Hazel noch unruhig dem leiser werdenden Kichern der anderen nachlauschte, nahm sie plötzlich einen fremden fruchtigen Geruch wahr.
    "Riechen Sie!", flüsterte Kirby. "Atmen Sie das köstliche Aroma dieser Frucht!"
    Hazel zog lautlos die Luft ein.
    "Und fühlen Sie die Schale!" Er führte den Pfirsich vorsichtig an ihre Lippen, nur gerade so nah, dass sie ihn eben berührten, und fuhr leise hin und her.
    Hazel fühlte, wie die pelzige Schale auf seltsame Weise rauh und weich zugleich über ihre Lippen strich und sie zum Vibrieren brachte.
    "Ein Pfirsich ist außen samtig wie die Wange eines jungen Mädchens", fuhr er mit sanfter Stimme fort, "aber innen", und Hazel hörte, wie er mit leisem Klirren eins der Obstmesser von dem Teller nahm, "ist er glatt und saftig."
    Im nächsten Moment legte sich eine glatte Schnittfläche auf ihre Lippen und streichelte sie flüchtig. Sie fühlte sich kühl an und nass, als liebkose man eine Wassernixe, die sich einem stets wieder schäkernd entzog. Als er den Schnitz fortnahm, konnte sie der Versuchung nicht wiederstehen, sich mit der Zunge über die nassen Lippen zu fahren. Eher süß als sauer netzte der Saft ihre Zunge.
    "Und jetzt müssen Sie den Saft kosten", meinte er. "Legen Sie den Kopf in den Nacken", verlangte er, "ich träufle Ihnen etwas in den Mund!"
    Gehorsam legte Hazel den Kopf nach hinten und wartete mit erwartungsvoll geöffneten Lippen.
    Im nächsten Moment perlte ein Tropfen auf ihre Oberlippe, rann, ihren Mund kitzelnd, seitlich ab. Schnell leckte Hazel ihn mit der Zunge ab und schmeckte wieder diese eigenartige Mischung aus fruchtiger Süße und saurem Aroma. Der nächste Tropfen traf ihre Unterlippe und wartete artig, bis er von ihrer Zungenspitze abgeholt wurde. Die folgenden Tropfen regneten einzeln, nach und nach auf ihre Lippen, niemals an derselben Stelle, und gaben mit ihrem Wohlgeschmack ihrer Zunge eine Ahnung des gesamten Genusses, der ihrer harrte.
    "Und nun

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