Im Schatten dunkler Mächte
ausgraben könnt. Und auch alles über die vier Ãbersetzungssteine.« Ich brauchte tausend Antworten auf tausend Fragen. Abgesehen von jenen über meine Herkunft. Aber die mussten vorerst warten.
»Wird gemacht. Was ist mit dem Orb, Mac?«
Ich betrachtete ihn nachdenklich. Wenn ich bisHalloween hart blieb und Rowena eine Abfuhr erteilte, würde sie dann nachgeben und mir Informationen zukommen lassen? Das bezweifelte ich, aber selbst wenn, was könnte ich dadurch gewinnen? Was würden mir die Informationen nützen? Wie die alte Frau gesagt hatte, die Zeit drängte. Ich brauchte die Informationen jetzt.
Wenn die Mauern fielen, würde der Lord Master alle Unseelie Jagd auf das Sinsar Dubh machen lassen? Wären die StraÃen von Dublin so voll mit den Monstern, dass sich keine Sidhe -Seherin, mich eingeschlossen, mehr aus dem Haus wagte?
Wir durften es nicht so weit kommen lassen. Die Mauern mussten stehen bleiben.
Wenn Rowena den Orb schon vorher hatte, konnte er vielleicht helfen, das Ritual, das sie plante, zu perfektionieren. Die vereinten Kräfte von den Sidhe -Seherinnen, Barrons und den MacKeltars konnten sicherlich die Mauern festigen, so dass ich noch ein Jahr bis zum nächsten Halloween Zeit hatte â ein ganzes Jahr, um Nachforschungen anzustellen und zu suchen. Ich schluckte meinen Stolz hinunter. Wieder einmal . Allmählich ging mir das »Beste für die Allgemeinheit« ganz schön auf die Nerven.
Abgesehen von allem anderen, lebten in der Abtei über siebenhundert Sidhe-Seherinnen, die genauso besorgt waren wie ich. Ich wollte ihnen zeigen, dass ich auf ihrer Seite stand. Wenn auch nicht auf der ihrer Anführerin. »Ich bringe ihn irgendwann morgen ins PHI, Kat«, sagte ich. »Aber ihr schuldet mir etwas. Einen sehr groÃen Gefallen. Etliche groÃe Gefallen. Und sag Rowena, dass es eine verdammt gute Sache ist, dass wenigstens eine von uns erwachsen genug ist, um das Richtige zu tun.«Um sieben Uhr am Sonntagabend saà ich mit übergeschlagenen Beinen in der vorderen Sitzgruppe und wippte ungeduldig mit dem FuÃ, während ich auf Barrons wartete.
Ihr Problem, Miss Lane, ist, hatte er letzte Nacht gesagt, nachdem er mir den Orb übergeben hatte, dass sie noch zu passiv sind. Sie sitzen herum, warten auf Anrufe. Obwohl das mit Jayne kein schlechter Einfall war  â¦
Es war eine brillante Idee, das wissen Sie genau.
⦠ist die Zeit Ihr Gegner. Sie müssen aggressiv vorgehen. Sie haben mir versprochen, mich in Sichtweite zu bringen. Lösen Sie Ihr Versprechen ein.
Was schlagen Sie vor?
Morgen gehen wir auf die Jagd. Schlafen Sie sich aus. Ich werde Sie die ganze Nacht wach halten.
Ich hatte das unerwartete sexuelle Kribbeln, das bei diesen Worten einsetzte, im Keim erstickt. Barrons würde eine Frau ganz bestimmt eine ganze Nacht wach halten.
Warum nachts? Wieso suchen wir das Buch nicht bei Tage? Wohin ging er? Was machte er?
Ich habe die Berichte über die Verbrechen in den Zeitungen gelesen. Es schlägt in der Nacht zu. Hat Jayne Sie jemals tagsüber angerufen?
Nein, das hatte er nicht.
Sieben Uhr, Miss Lane. Zuerst erteile ich Ihnen eine Lektion in der Stimmenmagie.
Ich stand auf, streckte mich, dabei entdeckte ich mein Spiegelbild im Fenster und bewunderte meine Erscheinung. Meine neue französische Jeans saà wie angegossen, der rosafarbene Pullover fühlte sich unsagbar weich an, die Stiefel waren von Dolce & Gabbana, dieJacke aus weichestem schwarzem Leder von Andrew Marc. In die Haare hatte ich einen hellrosa, gelb und violett gemusterten Seidenschal gebunden und mir mit dem Make-up besondere Mühe gegeben. Ich sah groÃartig aus und fühlte mich auch so.
Barrons wollte immer noch etwas gutmachen, oder er appellierte an meine Dankbarkeit. Heute Morgen, als ich aufwachte, fand ich vier Einkaufstüten und zwei Kleidersäcke voll mit neuen Klamotten vor meinem Zimmer. Ich flippte schier aus, als ich begriff, dass Barrons für mich eingekauft hatte. Und was ich alles in den Tüten fand! Der Mann hatte einen erlesenen Geschmack und einen Blick fürs Detail. Alles passte ganz genau. Auch deswegen flippte ich aus.
Die Ladenglocke schlug an, und Barrons kam herein. Er war wie die Nacht in dem schwarzen Armani-Anzug, den Stiefeln mit Silberkappe, dem schwarzen Hemd und den dunklen Augen.
»Bemühen Sie heute Abend nicht den Spiegel?«, fragte ich frech. »Oder haben
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