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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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ein paar Minuten hatte er sich verraten.
    In der dunklen Gasse, die wir als Abkürzung nahmen, setzte ich die drei Rhino-Boys rasch mit einer Lun-Berührung außer Gefecht und erstach sie mit meinem Speer.
    Jayne stand daneben und starrte die grauen Kolossemit den klobigen Gesichtern, den vorgeschobenen Unterkiefern, den Zähnen, die eher Hauern glichen, den stechenden kleinen Augen, der Elefantenhaut und den Wunden an, die gräuliches rosa Fleisch mit Pusteln freilegten. »Sie haben mir das zu essen gegeben?«, fragte er schließlich.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das war die einzige mir bekannte Möglichkeit, Ihnen all das zu zeigen, was Sie sehen müssen.«
    Â»Stücke von diesen … Dingern  … waren in den kleinen Sandwichs?«
    Seine Stimme wurde immer schriller; sein ansonsten rotes Gesicht wurde aschfahl.
    Â»Mhm.«
    Er sah mich an, sein Adamsapfel zuckte auf und ab, und für einen Moment dachte ich, er würde sich übergeben, aber er bekam sich wieder unter Kontrolle. »Lady, Sie sind ein krankes Miststück.«
    Â»Kommen Sie. Es gibt noch etwas, was ich Ihnen zeigen will«, erwiderte ich ungerührt.
    Â»Ich hab genug gesehen.«
    Â»Nein, das haben Sie nicht. Noch nicht.« Ich hatte das Schlimmste bis zuletzt aufgehoben.
    Ich beendete unsere Sightseeing-Tour am Rande einer neuen Dunklen Zone an der Nordseite des Liffey-Flusses, die ich schon längst erkunden wollte, um ihre Grenzen in der Karte einzeichnen zu können, die ich an meine Zimmerwand geheftet hatte. »Erinnern Sie sich an die Straßenzüge, die Sie auf den Karten nicht finden konnten?«, fragte ich. »Es gibt mehrere Bereiche wie den neben dem Buchladen. O’Duffy hatte sich in diese Viertel vorgewagt, und dies ist eins.« Ich deutete mit der Hand die Straße hinunter.
    Jayne ging einen Schritt auf die Dunkelheit zu, und ich herrschte ihn an: »Treten Sie nicht aus dem Licht!«
    Er blieb unter einer Straßenlaterne stehen und lehnte sich dagegen. Ich behielt sein Gesicht im Auge, während er die Schatten beobachtete, die sich hungrig am Rande der Dunkelheit entlangschlängelten.
    Â»Und Sie wollen mir weismachen, dass diese Schatten Menschen fressen?«, erkundigte er sich verkniffen.
    Â»Wenn Sie mir nicht glauben, dann gehen Sie doch nach Hause, holen Ihre Kinder und schicken sie da hinein. Dann sehen Sie schon, was passiert.« Ich war nicht so gefühllos, wie ich klang, aber um ihn zu überzeugen, musste ich drastisch werden und ihm die Bedrohung so nahe wie möglich bringen.
    Â»Erwähnen Sie nie wieder meine Kinder!«, schrie er mich an und drehte sich zu mir um. »Haben Sie das verstanden? Nie wieder!«
    Â»Wenn die Wirkung nachlässt«, erklärte ich, »werden Sie nicht mehr erkennen, wo diese Dunklen Zonen sind. Vielleicht führt der Schulweg Ihrer Kinder durch eine und sie gehen am Morgen aus dem Haus und kommen nie wieder heim. Wollen Sie dann nach ihren Kleidern suchen? Werden Sie überhaupt wissen, wo Sie sich umsehen müssen? Wollen Sie bei dem Versuch sterben?«
    Â»Drohen Sie mir?« Er ballte die großen Hände zu Fäusten und funkelte mich böse an.
    Ich ließ mich nicht beirren. »Nein. Ich biete Ihnen meine Hilfe an und schlage einen Deal vor. In mehr oder weniger als einem Tag werden Sie nichts von alledem mehr wahrnehmen können. Sie werden nicht erkennen, wo die Gefahr ist, die Ihre Familie bedroht, aber Sie wissen, dass sie überall lauert. Ich kann Ihnen sagen,wo sich die Dunklen Zonen befinden, wo sich die Unseelie zusammenrotten und wie sie Ihre Frau und Ihre Kinder am besten schützen können. Wenn es hart auf hart kommt, kann ich Ihnen Bescheid geben, wann Sie die Stadt verlassen und wohin Sie sich wenden sollen. Als Gegenleistung brauche ich nur ein paar kleine Informationen. Ich verlange nicht von Ihnen, mir bei einem Verbrechen behilflich zu sein, im Gegenteil – ich bitte Sie, Verbrechen zu verhindern. Wir stehen auf derselben Seite, Inspector. Bis heute wussten Sie nicht mal, womit Sie es zu tun haben. Jetzt sind Sie im Bilde. Helfen Sie mir, die Vorgänge in dieser Stadt zu stoppen.«
    Â»Das ist Wahnsinn.«
    Â»Wahnsinn oder nicht, es ist real.« Ich selbst hatte auch große Schwierigkeiten gehabt, das zu akzeptieren. Ich musste viele zögerliche Schritte machen, um die Brücke von der gesunden Welt zu diesem finsteren, von Feenwesen

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