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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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unaufhörlich an Sex«, gab ich verärgert zurück. »Bist du dir jedes Mal bewusst, wenn dir solche Gedanken durch den Kopf gehen? Und weißt du immer, mit wem du dir Sex vorstellst?«
    Â»Gott sei Dank nicht. Ich würde nichts anderes mehr fertigbringen. Die meiste Zeit ist es so was wie Hintergrundmusik – du weißt schon: Sex-Sex-Sex-suche-ihn-nimm-ihn-dir-lass-dich-gehen-bevor-noch-mehr-gute-Spermien-absterben. Die leichte, sinnliche Melodie ertönt in meinem Kopf, bis jemand wie du kommt, dann fängt sie an zu dröhnen wie in dem Nine-Inch-Nails-Song, den mein Onkel ständig für seine Frau spielt.« Er verzog das Gesicht. »Wir verlassen das Schloss, wenn er das macht.«
    Â»Dein Onkel hört Trent Reznor?« Ich stutzte. »Du lebst in einem Schloss?« Ich wusste nicht, welche Vorstellung eigenartiger war.
    Â»Es ist groß. Zugig. Nicht halb so eindrucksvoll, wie es klingt. Und nicht all meine Onkel sind so cool wie Dageus. Die Männer wollen wie er sein. Frauen himmeln ihn an. Das geht einem echt auf die Nerven. Ich mache meine Freundinnen nie mit ihm bekannt.«
    Wenn dieser Onkel annähernd wie Christian war, dann verstand ich, warum.
    Â»Mac, der Punkt ist: Lüg mich niemals an. Ich werde es merken. Und ich hab keine Lust, mich damit abzugeben.«
    Ich dachte über seine Forderung nach. Ich wusste, was es bedeutete, Fähigkeiten zu haben, die andere nicht für möglich halten, und beschloss, ihm die Bitte zu erfüllen – wir mussten sehen, was dabei herauskam. Die Zeit würde es uns sagen. »Ist das eine angeborene Gabe wie meine Sidhe-Seher-Sinne?«
    Â»Ich glaube nicht, dass es eine Gabe ist, Sidhe -Seherin zu sein, genauso wenig wie mein … kleines Problem. Und ja, zum Verdruss meiner Eltern wurde ich damit geboren. Es gibt notwendige Lügen. Oder zumindestgnädige. Die bekomme ich nie zu hören. Jetzt auch nicht.«
    Alina hatte dasselbe gesagt: notwendige Lügen. »Sieh’s positiv – du bekommst keine Lügen zu hören, denn niemand wagt, dir welche aufzutischen. Denkst du, es ist einfach, mit jemandem zusammen zu sein, dem man immer die Wahrheit sagen muss – oh!« Ich verstummte. »Du hast nicht viele Freunde, stimmt’s?« Nicht, wenn er ganz aufrichtig war, und so sah er aus.
    Er schenkte mir einen kühlen Blick. »Warum hast du unsere Verabredung neulich Abend platzen lassen?«
    Â»Ich hatte eine Begegnung mit einem Dunklen Heiligtum, und das setzt mich für einige Zeit außer Gefecht.«
    Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und betrachtete mich fasziniert. »Also, das war ein himmlischer Chor der Wahrheit, Mädchen! Du hast ein Dunkles Heiligtum gesehen? Welches?«
    Â»Was weißt du von den Dunklen Heiligtümern? Wer bist du, und was hast du mit alldem zu tun?« Ich brauchte nicht noch mehr rätselhafte Männer in meinem Leben.
    Â»Wie viel Wahrheit wirst du preisgeben?«
    Ich zögerte, aber nur kurz. Von all den Männern, die meinen Weg in Dublin gekreuzt hatten, schien er derjenige zu sein, der mir am ähnlichsten war: grundsätzlich normal, aber mit einem ungewollten, das Leben beeinflussenden Talent geschlagen. »So viel ich kann, wenn du dasselbe machst.«
    Er nickte und lehnte sich zufrieden zurück. »Ich bin Abkömmling eines Clans, der seit uralten Zeiten den Feenwesen gedient hat.«
    Die Keltar, das erzählte mir Christian, waren einst,vor vielen tausend Jahren, die Hohen Druiden der Tuatha Dé Danaan – zu der kurzen Zeit, in denen sich die Feenwesen noch freundlich gezeigt und sich mit den Menschen einen Bereich geteilt hatten. Irgendetwas passierte, was den fragilen Frieden zerbrechen ließ – genauere Angaben darüber machte er nicht –, aber was auch immer es war, es führte dazu, dass sich Feenwesen und Menschen nicht gerade freundschaftlich trennten.
    Ein Pakt wurde ausgehandelt, der beiden Rassen erlaubte, auf demselben Planeten in verschiedenen Bereichen zu leben, und den Keltar wurde die Pflicht auferlegt, gewisse Rituale auszuführen, um die Mauern zwischen diesen Bereichen aufrechtzuerhalten. Über Jahrtausende vollzogen sie die Rituale zuverlässig, bis auf wenige Ausnahmen, und wenn sie auch nur im Geringsten gefehlt hatten, gelang es ihnen immer, den Schaden in kürzester Zeit wiedergutzumachen.
    Aber in den letzten Jahren

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