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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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zurückbringen konnte. Ich fragte mich, wie Barrons in das Ganze passte. Würde er das Buch wirklich an den Meistbietenden verscherbeln?
    Ich konnte mir nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn die Unseelie unsere Welt überrannten. Die Konzentration auf meine eigenen Ziele war die geeignete Methode, meine Ängste in Schach zu halten. »Erzähl mir von Alina.« Mein unvermittelter Themenwechsel schien Christian zu erleichtern, und ich begriff, dass ich nicht die Einzige war, die sich eine unmögliche Aufgabe gestellt hatte. Kein Wunder, dass Christian ungewöhnlich reif für sein Alter zu sein schien. Er war es wirklich, hatte seine eigene Bürde zu tragen und auch das Schicksal der Welt im Blick.
    Â»Tut mir leid, Mac, aber ich kann dir nicht viel sagen. Ich habe versucht, mich mit ihr anzufreunden. Obschon meine Onkel diesen Text nicht übersetzen konnten, wussten sie doch, woher er kam, und wir mussten in Erfahrung bringen, wie er in ihre Hände geraten war. Es war eine Fotokopie einer Seite aus einem uralten Buch …«
    Â»â€¦ das man Sinsar Dubh nennt.« Die Bestie, dachte ich, und meine Seele schauderte.
    Â»Ich habe mich gefragt, ob du davon gehört hast. Was weißt du? Kannst du mir sagen, wo es ist?«
    Ich wusste nicht genau, wo es im Augenblick war – diesen Gedanken nutzte ich, für den Fall, dass er wirklich ein lebender Lügendetektor war, als Schutzschild, als ich antwortete: »Nein.« Da er mein Gesicht für meinen Geschmack ein bisschen zu forschendmusterte, fügte ich rasch hinzu: »Was ist geschehen, als du versucht hast, dich mit meiner Schwester anzufreunden?«
    Â»Sie hat mich abgewiesen. Sie hatte sich auf jemanden eingelassen, und ich hatte den Eindruck, dass er sehr besitzergreifend war. Er wollte nicht, dass sie mit anderen sprach.«
    Â»Hast du ihn kennengelernt?«
    Â»Nein. Einmal habe ich ihn gesehen. Flüchtig. Ich erinnere mich an nicht viel, was mich auf den Gedanken bringt, dass er ein Feenwesen gewesen sein könnte. Sie verwirren die Gedanken, wenn sie nicht wollen, dass man sie sieht.«
    Â»Hast du meiner Schwester die Sachen anvertraut, die du mir gerade erzählt hast?«
    Â»Dazu hatte ich nie die Gelegenheit.«
    Â»Wenn ihr niemals Freunde geworden seid, wie hast du dann herausgefunden, dass sie eine Sidhe-Seherin war? Woran hast du es bei mir gemerkt?«
    Â»Ich bin ihr ein paarmal gefolgt. Sie betrachtete immer Dinge, die nicht da waren, studierte sozusagen den leeren Raum. Ich bin mit Geschichten über Sidhe -Seherinnen groß geworden. Meine Familie ist … bewandert in alten Mythen und Legenden. Und ich habe zwei und zwei zusammengezählt.«
    Â»Und bei mir?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Du hast im Trinity hartnäckig nach ihr gefragt. Außerdem sind die Familien der Studentinnen in öffentlich zugänglichen Registern erfasst, wenn man weiß, wo man suchen muss.«
    Angesichts all meiner Feinde würde ich diese Register gern vernichten. Ich war dankbar, dass meine Eltern viertausend Meilen weit weg waren.
    Â»Mit welchem Dunklen Heiligtum hattest du gestern Abend eine Begegnung?«, fragte er beiläufig.
    Â»Mit dem Amulett.«
    Â»Lüge.«
    Ich stellte ihn auf die Probe. »Mit dem Zepter.«
    Â»Wieder gelogen. So etwas gibt es gar nicht.«
    Â»Du hast recht. Es war die Schatulle.«
    Â»Ich warte auf die Wahrheit, Mac.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Mit dem Sinsar Dubh?«, bot ich an, als würde ich es nicht ernst meinen.
    Christian sprang auf. »Was das … veralberst du mich? Nein, nein, das brauchst du nicht zu beantworten – ich weiß, dass du das nicht machst. Aber vorhin hast du gesagt, du wüsstest nicht, wo es ist.«
    Â»Das weiß ich auch nicht. Es ist an mir vorbeigekommen.«
    Â»Hier? In Dublin?«
    Ich nickte. »Es ist weg. Ich habe keine Ahnung, wohin es … gebracht wurde.«
    Â»Wer …«, begann Christian.
    Â»Hi, Leute. Was läuft?«
    Christians Blick huschte zur Tür. Er straffte den Rücken. »Hey, Mann, ich hab gar nicht gehört, wie du reingekommen bist.«
    Ich hatte ihn auch nicht bemerkt.
    Â»Wie lange stehst du schon da?«
    Â»Ich hab gerade die Tür aufgemacht, weil ich dachte, deine Stimme gehört zu haben.«
    Ich drehte mich zu dem Eindringling um, weil ich seine Stimme zu erkennen glaubte. Der Junge mit den

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