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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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kennengelernt hatte. Ich überlegte, ob er einer der Jungs gewesen war, mit denen sie sich am Anfang ihrer Dublin-Zeit abgegeben hatte, bevor der Lord Master sie einer Gehirnwäsche unterzogen hatte. Ich hätte es sicherlich getan. In einem anderen Leben. In einem normalen Leben.
    Â»Sie kam ins Institut für Altsprachen und suchte jemanden, der ihr eine Textseite übersetzen sollte.«
    Â»Was war das für ein Text?« Unwillkürlich dachte ich an das Sinsar Dubh.
    Â»Nichts, was ich übersetzen konnte. Meine Onkel konnten es auch nicht.«
    Ich nahm an, dass seine Onkel Sprachwissenschaftler waren, und sagte das auch.
    Er lächelte ein wenig, als würde ihn meine Frage amüsieren. »Sie sind Historiker, mehr oder weniger, wissen über Antiquitäten Bescheid und so. Ich hatte noch nie einen Text in die Hände bekommen, den sie nicht übersetzen konnten.«
    Â»Hast du jemals herausgefunden, was es war?«
    Â»Erst bin ich dran, Mac. Ich hab auch ein paar Fragen. Was ist neulich abends mit dir passiert? Warum bist du auf und davon?«
    Â»Das hab ich dir doch gesagt. Mein Dad hat angerufen. Wir mussten über Mom sprechen – es geht ihr immer schlechter, und sie hat überhaupt kein Zeitgefühl mehr. Als das Gespräch zu Ende war, merkte ich, dass mir etwas, was ich gegessen hatte, nicht bekommen war. Mir war nicht gut, und ich bin gleich ins Bett gegangen.«
    Â»Netter Versuch«, gab er trocken zurück. »Und jetzt erzählst du mir die Wahrheit.«
    Â»Hab ich gerade getan.«
    Â»Nein, hast du nicht. Du hast gelogen. Ich höre es in deiner Stimme.«
    Â»Du kannst meiner Stimme nicht anhören, ob ich lüge«, spöttelte ich. »Die Körpersprache könnte dir einiges verraten, aber …«
    Â»Doch, ich kann das«, schnitt er mir mit einer Spur dieses sagenhaften Lächelns das Wort ab. »Ehrlich. Du lügst, ich höre es. Und ich wünschte, es wäre nicht so. Du hast ja keine Ahnung, wie oft die Menschen lügen. Die ganze verdammte Zeit – wegen allem, sogar bei albernen Dingen, bei denen sich die Mühe zu lügen überhaupt nicht lohnt. Zwischen uns kann’s nur Wahrheit geben, Mac, oder gar nichts. Es ist deine Entscheidung. Aber du brauchst gar nicht erst zu versuchen, mich hinters Licht zu führen. Das kannst du nämlich nicht.«
    Ich begann, meinen Mantel auszuziehen, dann fiel mir mein Arsenal wieder ein, und ich lehnte mich zurück, schlug die Beine übereinander und schwang mit dem einen vor und zurück. Ich sah Christian forschend ins Gesicht. Mein Gott, er meinte es ernst. »Du weißt wirklich, wann die Menschen lügen?«
    Er nickte.
    Â»Beweis es.«
    Â»Hast du einen Freund?«
    Â»Nein.«
    Â»Gibt es einen Mann, an dem du interessiert bist?«
    Â»Nein.«
    Â»Du lügst.«
    Â»Das tue ich nicht.«
    Â»O doch. Vielleicht hast du keinen Freund, aber daist jemand, an dem du immerhin so interessiert bist, dass du über Sex mit ihm nachdenkst.«
    Ich funkelte ihn an. »Das stimmt nicht. Und du kannst das gar nicht wissen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sorry, Mac, ich höre eben die Wahrheit, selbst wenn sie sich mein Gegenüber selbst nicht eingesteht.« Er hob eine Augenbraue. »Ich nehme nicht an, dass ich dieser Mann bin?«
    Mir schoss die Röte ins Gesicht. Gerade hatte er mich auf die Idee gebracht. Wir beide. Nackt. Wow! Ich war eine gesunde Frau und er ein umwerfender Typ. »Nein«, antwortete ich verlegen.
    Er lachte, und seine Tigeraugen glitzerten. »Lüge. Eine faustdicke Lüge. Das liebe ich. Hab ich dir schon erzählt, dass ich ein Verfechter für die Erfüllung von Frauenphantasien bin?«
    Ich verdrehte die Augen. »Ich habe nicht daran gedacht, bis du es gesagt hast. Du hast mir den Gedanken eingepflanzt, und dann war er da.« Das beunruhigte mich, weil mir nur noch zwei andere Männer einfielen (Männer – diese Bezeichnung benutze ich für beide mit Vorbehalt), die ich mit Sex in Zusammenhang gebracht hatte, bevor er sich selbst ins Spiel brachte. Beide anderen Optionen wären schreckliche Fehlgriffe. »Das beweist gar nichts.«
    Â»Dann wirst du wohl oder übel meinem Wort vertrauen müssen, bis du mich besser kennenlernst. Ich glaube dir auch und bitte dich nicht, mir zu beweisen, dass du die Feenwesen sehen kannst.«
    Â»Die Menschen denken

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