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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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»Das hatte ich vergessen.« Aus diesen Worten hörte ich weder Wahrhaftigkeit noch Zerknirschung heraus. »Du willst in die Abtei.«
    Â»Verflixt!«, explodierte ich. »Wissen denn alle alles über mich?« Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass ich mich wenigstens nicht allzu schlecht fühlen musste, weil ich den Sidhe-Seherinnen-Unterschlupf preisgab. V’lane wusste bereits, wo sie sich versteckten.
    Â»Scheint so. Du bist jung. Deine winzige Lebenszeit ist so viel wie ein Gähnen in meinem Leben.« Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Genau wie in Barrons’.«
    Â»Was weißt du über Barrons?«, wollte ich wissen.
    Â»Dass du viel besser beraten wärst, wenn du dich auf mich verlässt, MacKayla.« Er trat vor, ich wich zurück. Selbst in dieser menschlichen Gestalt war er purer Sex. Er huschte an mir vorbei, blieb neben dem Viper stehen und strich mit der Hand über die glänzende Motorhaube. V’lane neben einem ganz schwarzen Viper – das war ein denkwürdiger Anblick.
    Â»Ich möchte, dass du mich in die Abtei begleitest«, eröffnete ich ihm. »Als Unterstützung. Ich will, dass du mich beschützt. Aber du wirst keiner der Sidhe -Seherinnen dort etwas antun.«
    Â»Bildest du dir ein, du könntest mir Befehle erteilen?« Die Temperatur sank wieder merklich, und Schnee bedeckte meine Schultern.
    Ich besann mich. Mich würde es nicht umbringen, wenn ich meine Bitte etwas freundlicher vortrug. Mom sagte immer, mit Honig fängt man mehr Fliegen als mit Essig. »Würdest du mir versprechen, dass du keine der Sidhe-Seherinnen verletzt?« Mit viel Überwindung setzte ich hinzu. »Bitte?«
    Er lächelte, und ein in der Nähe stehender Baum trieb samtartige Blüten aus, die einen durchdringenden Duft verströmten. Sie wuchsen in Sekundenschnelle, und die alabasterfarbenen Blütenblätter rieselten zu Boden und verrotteten rasch. Vom Leben zum Tode innerhalb von Sekunden. Sah er mich so? »Das kann ich dir versichern: Ich mag es, wenn du ›bitte‹ sagst. Du wirst es wiederholen.«
    Â»Nein. Einmal genügt.«
    Â»Was wirst du im Gegenzug für mich tun?«
    Â»Bin schon dabei. Ich helfe dir, das Buch zu finden.«
    Â»Das reicht nicht. Willst du einen Feenprinzen herumkommandieren wie einen Schoßhund? Das kostet dich was, MacKayla. Du wirst mir erlauben, mit dir Sex zu haben.«
    Ich zuckte zusammen, und für einen Moment war ich so wütend, dass mir die Worte fehlten. Es half nicht, dass seine Forderung ein schreckliches Kribbeln in meinem Bauch verursachte. Hatte er seine Kräfte wieder verstärkt? Hatte er mich mit Feensex bombardiert, als er das gesagt hatte? »Nein. Nicht einmal, wenn die Hölle zufriert, werde ich dir Sex mit mir als Gegenleistung für einen Gefallen anbieten. Verstanden? Einige Dinge sind nicht verhandelbar, und dieses gehört dazu.«
    Â»Es ist nur ein Koitus, ein physischer Akt – dasselbe wie Essen und Stoffwechsel. Warum sollte man dem so eine Bedeutung beimessen?«
    Â»Kann sein, dass es für ein Feenwesen ein bloßer physischer Akt ist oder auch für einige Menschen, aber nicht für mich.«
    Â»Weil du in deinem kurzen Leben umwerfenden Sex hattest? Weil du Liebhaber hattest, die deinen Körper und deine Seele in Flammen gesetzt haben?«, spottete er.
    Ich reckte mein Kinn ein wenig höher. »Vielleicht habe ich nicht genau das gefühlt, noch nicht, aber eines Tages werde ich das.«
    Â»Ich gebe es dir gleich. Ekstase, für die du sterben würdest, doch das lasse ich nicht zu. Ehe es so weit kommt, höre ich auf.«
    Seine Worte jagten mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken: Er war auch nur ein Vampir, der versprach, innezuhalten, bevor er die letzten Blutstropfen, die das Herz schlagen lassen, herausgesaugt hat. »Vergiss es, V’lane. Tut mir leid, dass ich dich hergerufen habe. Ich werde selbst auf mich aufpassen. Ich brauche weder dich noch einen anderen.« Ich öffnete die Wagentür.
    Er schlug sie so schnell zu, dass er mir fast einen Finger abgeklemmt hätte. Die unvermittelte Gewalt erschreckte mich. Er drückte mich an den Viper und berührte mein Gesicht. Sein Blick war rasiermesserscharf; die Berührung federleicht. »Wer hat dich verletzt?«
    Â»Ich hatte einen Kampf mit ein paar Sidhe-Seherinnen. Hör auf, mich so zu

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