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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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beschützen  … Ich könnte ein Dutzend solcher Entschuldigungen vorbringen. Auch für V’lane: Er ist zwar ein Tod-durch-Sex-Feenwesen, aber er hat mir nie wirklich etwas getan. Selbst wenn er mich dazu bringt, mich in aller Öffentlichkeit zu entblößen  … er hat mich vor den Schatten gerettet …
    Ich bin ein Barmädchen. Ich liebe Rezepte. Wegen der konkreten Angaben. Bestand ein Cocktail für Verführung aus einem Teil Charme und zwei Teilen Selbsttäuschung – geschüttelt, nicht gerührt?
    Â»Du bist die ganze Zeit bei Bewusstsein geblieben?«
    Ich nickte.
    Â»Aber du kannst ihm nicht nahe kommen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Â»Und wie willst du es wiederfinden?«
    Â»Keine Ahnung«, log ich. »Dublin hat über eine Million Einwohner, und die Kriminalitätsrate ist enorm hoch. Angenommen, es bleibt in der Stadt, was man nicht mit Sicherheit voraussagen kann …« Auch daswar eine Lüge; ich wusste zwar nicht, woher ich die Gewissheit hatte, aber ich glaubte fest, dass das Buch nicht beabsichtigte, Dublins chaotische Straßen jetzt oder in der nächsten Zukunft zu verlassen. »Wir suchen trotzdem die Nadel in einem Heuhaufen.«
    Er musterte mich lange, dann sagte er: »Gut. Du hast deinen Teil der Abmachung eingehalten. Und ich werde meinen einhalten.«
    Wir stiegen in den Wagen und fuhren zur Abtei.

    Die Arlington-Abtei wurde im siebten Jahrhundert auf geweihtem Boden errichtet, nachdem eine Kirche, die der heilige Patrick im Jahre 441 erbaut hatte, niedergebrannt war. Interessanterweise hatte die Kirche den Platz eines bröckeligen Steinkreises eingenommen, der angeblich vor langer Zeit ein Heiligtum einer heidnischen Schwesternschaft gewesen war. Die Legende besagt, dass sich der Steinkreis auf einem shian oder Feenhügel befand, in dem ein Portal zur anderen Welt verborgen gewesen sein soll.
    Im Jahre 913 wurde die Abtei ausgeplündert, 1022 wieder hergerichtet. 1123 war sie Opfer der Flammen geworden und wurde 1218 neu errichtet. 1393 brannte sie noch einmal nieder und wurde 1414 wieder aufgebaut. Jedes Mal wurde sie vergrößert und wirkungsvoller befestigt.
    Im 16 . und noch einmal im 17 . Jahrhundert wurde mit Hilfe eines wohlhabenden, unbekannten Spenders der rechteckige Innenhof ganz umbaut, so dass die Gebäude – zum Erstaunen der Ortsansässigen – tausend Bewohnern Platz boten.
    Derselbe unbekannte Wohltäter hatte das Land rund um die Abtei gekauft und die Enklave zu der autarkenEinrichtung gemacht, die sie heute noch ist. Das Kloster hat eine eigene Molkerei, eine Obstplantage, Rinder, Schafe, große Gemüsegärten und ein kunstvolles Gewächshaus mit Glaskuppel, in dem, wie man munkelt, die seltensten Blumen und ungewöhnlichsten Kräuter angebaut wurden.
    Mehr hatte ich nicht über die Abtei herausgefunden – schließlich hatte ich ja auch nur zwanzig Minuten Zeit im Internet, ehe ich losgefahren war.
    Besitzer der Arlington-Abtei war heute die Firma eines größeren Unternehmens, das wiederum zu einer riesigen Holding gehörte. Niemand wusste über die heutigen Unternehmungen der Bewohner Bescheid. Und das Eigenartige war, dass das niemandem komisch vorzukommen schien. Ich fand es extrem seltsam, dass in einem Land, in dem die Klöster, Schlösser, die Steinmonumente und zahllosen anderen Denkmäler liebevoll gepflegt wurden, niemand Fragen über die außergewöhnlich gut erhaltene Abtei innerhalb seiner Grenzen stellte. Das Gebäude stand inmitten der weit ausgedehnten Ländereien unbehelligt, still und geheimnisvoll da, und kein Mensch schien sich dafür zu interessieren.
    Ich fragte mich, welch ungeheure Bedeutung das Anwesen für die Sidhe-Seherinnen hatte, die es verbissen beschützten und es jedes Mal, wenn es zerstört worden war, unter dem Deckmantel eines christlichen Ordens wiederaufbauten und besser befestigten. Heute sah es aus wie eine abschreckende Festung an einem stillen dunklen See.
    V’lane zuckte auf dem Beifahrersitz zusammen.
    Ich warf ihm einen Blick zu.
    Â»Wir lassen den Wagen hier stehen«, sagte er.
    Â»Warum?«
    Â»Die Frauen in dieser Abtei sind … unangenehm … mit ihren Versuchen, meinem Volk zu trotzen.«
    Im Klartext: Die Abtei war durch Magie geschützt. »Kannst du ihren Schutzzauber durchbrechen?«
    Â»Sie können mich nicht daran

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