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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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bedrängen.«
    Er fuhr mit dem Finger über meinen Wangenknochen, und der Schmerz verflog. Dann strich er mit der Hand über meine Rippen, und ich konnte ohne das Stechen in der Brust atmen. Als er die Hand über meinen Schenkel gleiten ließ, spürte ich, wie sich das Hämatom auflöste.Er drückte seine Beine an meine, und die Verletzungen an den Schienbeinen heilten. Seine Berührungen erhitzten mein Fleisch. Er beugte den Kopf zu mir und drückte seine Lippen auf meine. »Biete mir etwas für das, was du von mir verlangst, MacKayla. Ich bin ein Prinz, und wir haben unseren Stolz.« Obwohl er zart mit mir umging, spürte ich, wie angespannt er war, und wusste, dass ich es nicht auf die Spitze treiben durfte.
    Im tiefen Süden wissen wir genau, was Stolz ist. Selbst wenn wir alles verlieren, an unserem Stolz halten wir fest. Wir gießen Öl in das Feuer des Stolzes und bringen ihn lichterloh zum Brennen. Und manchmal opfern wir uns selbst für diesen Stolz. »Ich weiß, wie sich das Buch fortbewegt. Noch habe ich niemandem davon erzählt.« V’lanes Körper an meinem hob Türen in meinem Bewusstsein aus den Angeln und zeigte mir Räume, die ich besser nie sehen, geschweige denn betreten sollte.
    Seine Lippen streiften meine Wange, und ich zitterte. »Barrons weiß nichts davon?«
    Ich schüttelte den Kopf und drehte ihn weg. Seine Lippen näherten sich meinem Ohr. »Nein, aber dir werde ich es verraten.«
    Â»Und du verschweigst es Barrons? Es bleibt unser Geheimnis?«
    Â»Nein und ja. In der Reihenfolge.« Ich hasse es, wenn man mir mehrere Fragen hintereinander stellt. Sein Mund entfachte Feuer auf meiner Haut.
    Â»Sprich es aus.«
    Â»Ich werde Barrons nichts sagen, und es bleibt unser Geheimnis.« Dabei war nichts verloren – ich hatte ohnehin nie vor, Barrons einzuweihen.
    V’lane lächelte. »Wir haben eine Abmachung. Erzähl es mir.«
    Â»Nachdem du mir geholfen hast.«
    Â»Jetzt gleich, MacKayla, oder du gehst allein. Wenn ich eine Lun in den Zufluchtsort der Sidhe-Seherinnen begleiten soll, dann verlange ich eine Vorauszahlung.« Sein Tonfall ließ keinen Raum fürs Feilschen.
    Ich hasste es, eins meiner Asse auf den Tisch legen zu müssen, aber wenn ich V’lane Zugeständnisse machen musste, um zu erreichen, dass mich Rowena in Frieden ließ, dann sollte es so sein. Ich konnte nicht über alle Gefahren in der Stadt wachen. Die Feenwesen waren schon schlimm genug, doch sie konnte ich wenigstens sehen, wenn sie auf mich zukamen. Rowenas Helfershelferinnen sahen aus wie ganz normale Menschen, die mir zu nahe kommen könnten, ehe ich merkte, dass ich in Gefahr war. Die Instinkte, gegen Feenwesen zu kämpfen, waren stark, im Gegensatz zu dem Bedürfnis, Menschen anzugreifen, und ich wollte nicht, dass es zunahm. Ich musste Rowena und ihren Sidhe -Seherinnen eine deutliche Nachricht mit dem Inhalt »Bleibt mir vom Leibe« zukommen lassen, und V’lane war der perfekte Bote.
    Trotzdem musste ich ihm nicht alles preisgeben. Ich stieß ihn von mir und entschlüpfte ihm. Er beobachtete meine kleine Flucht mit einem spöttischen Lächeln. Zwölf Schritte Abstand zu ihm gaben mir ein wesentlich besseres Gefühl, und ich begann, ihm auszugsweise zu berichten, was ich gesehen hatte, als ich in der sauer riechenden Pfütze gelegen hatte.
    Von den drei Gesichtern, die das Buch repräsentiert hatten, oder der Rohheit der Verbrechen sagte ich nichts, und ich ließ auch unerwähnt, dass es seinen Überbringer tötete, ehe es weiterwanderte. Ich ließ V’lane in dem Glauben, dass es von einem Menschen zum nächstenwanderte. So hatte ich, falls er beschließen sollte, selbst danach zu suchen, noch einen Trumpf im Ärmel. Ich brauchte jeden Vorteil, den ich mir verschaffen konnte. Mir war klar, dass er Menschen für nicht lebensfähig hielt, und ich hatte keinen Grund, ihm mehr zu trauen als Barrons. V’lane mochte ein Seelie sein, und Barrons mochte mir immer wieder das Leben retten, aber ich wusste von beiden viel zu wenig. Meine Schwester hatte ihrem Freund bis zum bitteren Ende getraut. Hatte sie den Lord Master verteidigt wie ich Barrons? Was ist so schlimm daran, wenn er meine Fragen nicht beantwortet? Er hat mir mehr als jeder andere über mich und meine Fähigkeiten offenbart. Und dass er skrupellos tötet? Das tut er nur, um mich zu

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